…und jetzt einfach mal einen Gang runterschalten!
Unsere Zeit ist stressig… der Job fordert uns und viele von uns können auch nach Feierabend nicht so richtig abschalten. Vielen Menschen tut dieses Leben auf der Überholspur aber überhaupt nicht gut. Ganz im Gegenteil – es macht uns nicht selten sogar krank…
Entspannung & Entschleunigung – der Wunsch danach wächst
Entschleunigung JETZT – und die Welt dreht sich trotzdem weiter!
Ich gebe zu, auch ich kann es ab und zu nicht mehr hören, wenn wir von Entschleunigung sprechen – denn ehrlich es ist doch leichter gesagt als getan… „mach mal langsamer“, „du darfst dir nicht immer alles zu Herzen nehmen“ oder auch Sprüche wie „es geht nun einmal nicht von heute auf morgen“.
Ich weiß, wovon ich spreche, denn auch ich saß mal in so einer Jobmühle und wurde von Pflichtbwußtsein, vielen Überstunden und schlechtem Gewissen hin und her gerissen. Höher, weiter, schneller, immer mehr Leistung, das nächste Budget erreichen, Zahlen, Fakten, Tabellen, größere Erfolge, weniger Zeit für mich, das muß ich jetzt noch mal schnell fertig machen, wenn das Projekt abgschlossen ist, arbeite ich weniger… Kommen euch diese Mantras, Empfindungen, Aussagen und vielleicht auch Ausreden irgendwie bekannt vor?
Ich wollte das abschließen… ich arbeite unwahrscheinlich gern, doch immer häufiger hab ich mich früher dabei erwischt, dass mich das, was ich da tue nicht mehr glücklich gemacht hat. Natürlich muß ich auch jetzt mit dem Job und meiner Arbeit Geld verdienen, doch letzten Endes ist das doch nicht alles… ein Beruf heißt doch auch Berufung… nicht nur einfach abarbeiten bis nichts mehr geht oder die Zeit einfach zu Ende ist…
Wenn ich ganz ehrlich bin, gerate ich auch immer mal wieder in solche Situationen… Doch nach 8 Jahren Selbständigkeit hat sich viel in meinem Leben geändert. Ich bin mittlerweile entspannter, schalte das Telefon auch häufig aus oder lege es einfach zur Seite. Ich nehme mir die Zeit, eine Aufgabe abzuarbeiten, lasse in der Zeit Kunden & Co. auf meinen Anrufbeantworter sprechen und rufe danach einen Kunden oder Interessenten zurück… ja ich trenne mich sogar auch mal einfach von Kunden, weil ich merke, weder er noch ich sind glücklich mit der Arbeitssituation.
Was macht Menschen glücklich?
Im Ergebnis lebe ich nun glücklicher, erfüllter… bin kreativer und ausgeglichener und liebe meine Arbeit sehr. Ich mag meine Kunden und ich habe Freude an den Aufgaben und an den Ideen, die wir zusammen entwickeln und auf die Beine stellen.
Und im Laufe der Zeit hab ich für mich ganz persönlich eine Glücks- und Entspannungs-Checkliste entwickelt…
10 Tipps für mehr Entspannung & Entschleunigung im Leben
Vor einer ganzen Weile sagte mir mal eine liebe Freundin „du bist immer gut drauf und eigentlich immer positiv – selbst, wenn unliebsame Situationen anstehen“.
Darüber hab ich nachgedacht und für mich festgestellt, es stimmt wohl nicht ganz. Vieles zeige ich aber nicht nach Aussen. Warum auch… geht ja keinen was an. Natürlich mache ich mir auch mal Sorgen und hab auch mal schlaflose Nächte… doch letzten Endes hält das bei mir nicht lange an. Denn ich überlege dann oft sehr rational „was soll schon passieren? Was ist das Schlimmste, was mir passieren kann?“
- Tipp 1 – Entschleunigung: Stellt euch die Frage mal in vermeintlich schlimmen Situationen – und glaubt mir die Antwort wird euch in den meisten Fälle überraschen. 😉
Ich wohne in Norddeutschland… und obwohl ich meine Heimat sehr liebe, gibt es hier doch „gefühlt jedenfalls“ viel mehr graue Tage als im Süden. Die grauen Tage können ab und zu mal ganz schön müde machen. Dann fühle auch ich mich mal schlapp und abgespannt.
- Tipp 2 – Überwinde den Schweinehund: Trotzdem raffe ich mich grad an diesen Tagen auf, einen geregelten Tagesablauf auf die Beine zu stellen. Ich halte mir auch mal vor Augen, dass der Winter noch weiter oben im Norden noch viel dunkler ist… 😉 Und ich versuche trotzdem Bewegung an der frischen Luft einzuplanen. Und wenn es nur mal ein 15 Minuten Spaziergang in der Mittagspause ist.
Spaziergang im Wald
- Tipp 3 – Power-Kurzschlaf: Wenn übrigens nichts mehr geht, dann gönne ich mir auch tatsächlich einfach mal ein kleines Nickerchen und lass die Arbeit kurz Arbeit sein – denn ehrlich auf die 30 Minuten mehr oder weniger kommt es doch dann auch nicht an… davon geht die Welt doch nicht unter. 😉
Schauen wir uns auch mal an, was uns noch stresst. Ja klar, viele Menschen schlaucht der Job… und grad die junge Generation verbringt auch viel Zeit mit dem Mobilfon, den Sozialen Netzwerken, Fernsehen und im Internet surfen. Eine Studie besagt, über 50 Prozent der 14 bis 30 Jährigen verbringt bereits jede freie Minute mit dem Smartphone. Surfen und chatten… immer auf dem Laufenden bleiben… fast ist es schon wie eine Sucht und daher wächst bereits in vielen jungen Menschen der Wunsch nach Entschleunigung. Immer häufiger liest man daher auch von Digital Detox… übersetzt = digitale Entgiftung…
Bei mir gehört die Nutzung von Facebook, Smartphone, Internet & Co. sogar zum Arbeitsalltag und trotzdem…
- Tipp 4 – Digital Detox: Legt doch mal ganz privat das Smartphone zur Seite, schaltet ab und lebt in den eigenen 4 Wänden Digital Detox Einheiten. Das wirkt wahre Wunder – glaubt mir. 🙂 Und ich verspreche euch, so richtig viel werdet ihr nicht verapssen – auch wenn ihr euch das vorher nicht vorstellen könnt. 😉
Wer noch einen Schritt weiter gehen mag, kann auch tatsächlich mal einfach ein Wochenende in einem Wellnesshotel – ganz weit weg vom Schuss – einlegen. Denn es gibt viele Hotels, die einfach so schlechten W-Lan-Empfang haben, das zwangsläufig nichts anderes als der Digitale Entzug möglich ist. Und es gibt auch Hotels, die sich längst auf Entschleunigung durch Digital Detox spezialisiert haben.
Bildquelle: Waldhaus Ohlenbach – das Wellnesshotel ganz versteckt mitten im Wald
- Tipp 5 – Sport: Ich hab ganz viele Sportarten ausprobiert, um etwas zu finden, was mich erdet, was mich beruhigt. Dabei hab ich z.B. festgestellt, dass Joggen nicht dazu gehört… ich bin sehr – ich nenne es mal – quirlig. Wenn ich joggen gehe, beruhigt micht das nicht, sondern die Gedanken (auch an die Arbeit) sausen dann nur noch schneller durch meinen Kopf. Wenn ich aber eine Wanderung einlege, eine Fahrradtour, eine Runde schwimmen oder eine Einheit Nordic Walking, dann sieht das bei mir schon ganz anders aus. Diese Bewegungs- und Sportarten bringen mich runter. Sie beruhigen mich, ich bekomme den Kopf frei… das gibt mir ganz viel Kraft.
Eine Studie hat festgestellt, es wünschen sich immer mehr Menschen Entschleunigung. Das hat aber nicht immer nur was mit der puren Arbeitszeit zu tun. Denn Untersuchungen zeigen deutlich, Mitarbeiter, die sich die Arbeitszeit freier einteilen können, vielleicht sogar einiges aus dem Homeoffice erledigen und auch ein entspanntes Miteinander mit den Kollegen zu pflegen, geht es besser und oft arbeiten sie sogar mehr Stunden unter dem Strich. Sie fühlen sich aber weniger gehetzt und unter Druck gesetzt.
Darauf kann ich natürlich in meiner Selbständigkeit entsprechend reagieren und mir die Zeit anders einteilen. Doch auch viele Unternehmen reagieren darauf und sind vielleicht sogar einem moderenen Arbeitskonzept gegenüber offener, als manch einer denkt…
- Tipp 6 – Abwechselung: Ich nehme mir oft wirklich einfach Zeit. Wenn ich merke, ich sitze vor meinem Rechner und es geht nichts mehr, das weiße Blatt will sich nicht füllen, ich kann keinen richtigen Gedanken fassen und die Worte in meinem Kopf kann ich nicht sortieren… dann stehe ich einfach auf von meinem Stuhl und suche mir kurzfristig eine andere Aufgabe. Ich koche einen Kaffee für meine Kollegen, lege einfach eine Pause ein, rufe auch mal eine Freundin an, gehe kurz einkaufen (z.B. gern einen leuchtenden Blumenstrauß für meinen Schreibtisch), mache einen Minispaziergang oder oder oder… Hauptsache, mein Kopf beschäftigt sich mal mit einem anderen Thema. Und siehe da… der Kopf wird dann meistens innerhalb von kürzester Zeit wieder frei und weiter kann es gehen…
Entspannt statt Abgespannt – Wann wenn nicht JETZT?!
Es gibt eine Studie die besagt, wer unglücklicher ist, muß mehr kaufen und konsumieren. Ob das wirklich stimmt, will ich nicht bewerten… 😉 Ich hab das aber mal an mir selbst analysiert. Seit dem ich selbständig bin, kaufe ich weniger… ja ich hab mich seit dem sogar von ganz vielen Sachen in meinem Haushalt getrennt. Und wenn ich dann doch mal was kaufe, dann frage ich mich vorher sehr eindringlich „brauche ich das wirklich“ – meistens stelle ich fest „nein, brauche ich nicht“ und dann wird das auch tatsächlich nicht gekauft.
- Tipp 7 – Verzicht: Wenn ich dann doch etwas kaufe oder konsumiere, kaufe ich bewußter und nachhaltiger. Das gilt für Kleidung, Lebensmittel und andere Dinge. Ich achte auf Nachhaltigkeit… und es hört sich vielleicht seltsam an, doch das „bewußte mit den Dingen auseinandersetzen“ macht mich glücklicher und zufriedener. Oft merke ich dabei, dass ich viele Dinge einfach gar nicht brauche… und auch das befreit sehr.
Ich habe das Glück, dass ich durch meine Arbeit viel reise. Das macht mich persönlich glücklich. Ich darf dabei so unterschiedliche Menschen kennenlernen, bekomme ganz viel positives Feedback für meine Arbeit und bekomme unheimlich viel Schönes von dieser Welt zu sehen. Doch mein Job sorgt auch dafür, dass ich viel mit dem Köpfchen arbeiten muß… Texte verfassen, Ideen spinnen, Konzepte kreieren und immer kreativ sein… daher hab ich meinen Ausgleich und ganz viel Entschleunigung in aktiven und handfesten Tätigkeiten gefunden.
- Tipp 8 – Mit den Händen arbeiten statt mit dem Kopf: Abschalten kann ich wunderbar bei Gartenarbeit oder auch beim Kochen. Es erfüllt mich mit tiefer Zufriedenheit und Glück, wenn ich z.B. das Ergebnis in meinem Garten sehe, wie ich ein Beet neu bepflanzt und gestaltet habe. Wenn ich etwas gesät habe und es auch tatsächlich wächst und gedeiht. Ähnlich geht es mir auch beim Kochen, wenn ich die Zutaten schnipple, mir ein eigenes Rezept ausdenke und es dann auch noch schmeckt und ausgewogen ist. Ein befreundeter Fotograf hat mir verraten, er findet seinen Ausgleich im Backhandwerk. Sicherlich ist nun Kochen, Backen und Gartenarbeit nicht Jedermanns Sache, doch versucht doch einfach auch mal eine andere handwerkliche Tätigkeit… Malen, Holz hacken, basteln, nähen, töpfern… ruhig auch einfach mal verschiedene Dinge ausprobieren. Man muß nun einmal viele Frösche küssen, um einen Prinzen zu finden, das gilt eben auch im übertragenen Sinne für vieles im Leben… 😉
Blick in den SPANESS-Garten
Früher hab ich auch eine Weile mitten in der Stadt gelebt. Es war einfach praktischer. Ich hatte kürzere Arbeitswege, Kino und Co. waren quasi immer ums Eck und ich war nicht auf ein Auto angewiesen. Im Nachgang betrachet hab ich für mich persönlich gemerkt, ich bin in der Stadt nicht zur Ruhe gekommen, das Leben dort hat mich nicht so richtig glücklich gemacht. Ich bin ein Naturkind. Die Natur erdet mich… wahrscheinlich liebe ich daher auch Sportarten an der frischen Luft.
- Tipp 9 – Natur pur: Frische Luft, Natur, Wald… eintauchen in die Natur. Wenn kein Wald in der Nähe ist, tut es auch mal ein Park – Hauptsache es ist grün um mich rum. Dem Stadtlärm den Rücken kehren. Diesen Ausgleich suche ich oft. Ich schaffe es nicht täglich. Aber Wanderungen und lange Spaziergänge im Wald gehören fast jedes Wochenende zu meinem Programm und auch im und auf Reisen tauche ich ab in die Natur und das bringt mich wahnsinnig runter. Tief einatmen, ausatmen, durchatmen, den Geräuschen der Natur lauschen: Vogelgezwitscher, das Blätterrauschen in den Baumwipfeln, der Wind der einfach durch die Baumkronen fegt… in Japan wird dieser Trend auch als Waldbaden bezeichnet.
Ein ganz wichtiger Punkt um sich gut zu fühlen, ist aber auch das Thema Ernährung. Auch das hat sich in den letzten Jahren bei mir stark verändert. Früher hab ich oft zwischendurch gegessen, in der Kantine, am Schreibtisch oder auch mit einem Brötchen in der Hand, während ich von einem Termin zum anderen gedüst bin. Bewußt und regelmässig war hier eher ein Fremdwort oder fand eher am Wochenende statt.
- Tipp 10 – Ernährung: Ich nehme mir bewußt Zeit fürs Essen. Mache Mittagspause, koche so oft es geht frisch und nutze dazu ausgewogene Zutaten. Abends gibt es eher etwas Leichtes… zwischendurch auch Obst und Gemüse, viel Wasser, weniger Fleisch, 1 x pro Woche Fisch und ich probier auch gern neue Lebensmittel aus. So oft es geht, zelebrieren wir unsere Mahlzeiten als Familie – gern auch am Wochenende ganz ausgedehnt als spätes Frühstück bei Kerzenlicht und guten Gesprächen. Wir unterhalten uns über unsere Tages- und Wochenerlebnisse, überlegen geminsam was wir unternehmen können (auch ganz wichtig – schöne Erlebnisse – Tipp 10 a) und planen gemeinsam Unternehmugen, Reisen, Ausflüge und und und…
Gesunde und ausgewogene Ernährung
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