Fasten Tagebuch: (M)eine Fastenwoche
Kürzlich habe ich hier in einem Artikel beschrieben, wie ich mich auf das Fasten vorbereitet habe (Artikel: Fasten-Tagebuch – Vorbereitung zur Fastenwoche). Nun möchte ich euch natürlich auch noch wissen lassen, wie es mir beim Fasten ergangen ist. Ich habe mir für meine zweite Fastenkur im Leben eine Dauer von 7 Tagen vorgenommen. Gedanklich habe ich mich drauf natürlich schon ein paar Tage darauf vorbereitet, wie ich eben auch in meinem letzten Artikel berichtet habe.
Die Fastenwoche startet ohne Hungergefühl
Mein eigentlicher Start in die Woche begann dann auch eigentlich schon einen Tag vorher. Ich hatte die Tage zuvor schon versucht, bewusst zu essen und genau auf mein Satt-Gefühl zu achten. Am Tag vor dem eigentlich Start habe ich dann schon Sauerkrautsaft und Pflaumensaft getrunken, um die Verdauung anzuregen. An diesem Tag habe ich auch meine Einkäufe für die nächsten 7 Tage erledigt. Mehrere Liter Wasser, ein Glas Gemüsebrühe, verschiedene Kräuterteesorten, ein paar Säfte, Honig. An diesem Abend habe ich auch bereits bewußt auf das Abendessen verzichtet und zu Saft und Wasser gegriffen.
So begann mein erster Tag auch wirklich schon ohne Hungergefühl. Zum Frühstück gab es einen Kräutertee und die Flasche Wasser wurde mein ständiger Begleiter. Rund 3 Liter Wasser habe ich pro Tag locker getrunken. Dazu eben auch noch mal einen Saft oder einen Tee. Ein Hungergefühl konnte ich (ich denke auch aufgrund der ganzen Flüssigkeit) nicht wirklich verzeichnen. Doch gegen Abend hatte ich tatsächlich das erste Mal Appetit. Ich mußte an ein schönes Schwarzbrot mit Käse, Tomaten und Gurken denken. Um dem Gedankenkino zu enkommen, bin ich erst einmal eine gute Stunde Nordic Walken gegangen.
Auch mein zweiter Tag begann ohne Hunger. Heute hatte ich auch keinen großen Appetit mehr, aber das Gefühl, als würde mir trotzdem was fehlen. Gegen Nachmittag verspürte ich Kopfschmerzen, die auch mit der Zeit stärker wurden. Ich versuchte daher mal mit einer Brühe und später einem kleinen Löffel Honig gegenzusteuern. Was übrigens auch geklappt hat. Ich hatte mich vor meiner Fastenwoche natürlich auch über das Thema informiert und dort auch von den Nebenwirkungen (wie z.B. Kopfschmerz) gelesen und wie man mit kleinen Maßnahmen dagegensteuern konnte. Mein Sportprogramm an diesem Tag lautete eine Stunde radeln. Mein Wasserverbrauch pendelte sich wieder bei drei Litern ein, was für die nächsten Tage auch so bleiben sollte.
Bewegung während der Fastenwoche tut gut
Tag drei begann mal wieder mit einem Kräutertee und einer großen Runde Nordic Walking. Ich fühlte mich fit. Kein Hunger, kein Appetit, mir fehlte nichts. Ich hatte auch vorher davon gelesen, dass sich der Körper ab Tag drei so langsam an „den Verzicht“ gewöhnen sollte. Ich war an dem Tag voller Tatendrang, hatte gute Laune und fühlte mich einfach fit und wohl. An diesem Tag hatte ich auch keine Kopfschmerzen mehr.
Tag vier lieft eigentlich wie Tag drei. Kein Hunger, kein Kopfweh, kein Appetit. Ich fühlte mich stark. Heute fehlte mir aber tatsächlich zum ersten Mal (m)eine Tasse Kaffee. Denn während meiner Fastenwoche verzichtete ich natürlich auch auf Genussmittel, wie Kaffee, schwarzer Tee oder Wein (Raucher war ich ja zum Glück nicht, ansonsten verzichtet man natürlich während einer Fastenwoche auch auf den Glimmstängel). Auf meinem Bewegungsprogramm stand auch heute die große Walking-Runde.
Tag fünf brachte mir eine Erkenntnis des Tages „ich bin also scheinbar süchtig nach Kaffee“. Denn gleich als ich morgens wach wurde, mußte ich wieder an Kaffee denken. Doch ich blieb standhaft. Heute fröstelte ich, auch das konnte eine normale Begleiterscheinung des Fastens sein. Ich gönnte mir zum Frühstück also eine große Tasse Kräutertee und am Nachmittag sogar noch mal eine Tasse Gemüsebrühe. Die wärmte mich dann endgültig wieder auf. Hunger verspürte ich übrigens auch an diesem Tag nicht. Mein Bewegungsprogramm war heute ein 2,5 stündiger Spaziergang bzw. wohl eher schon eine Wanderung. 🙂
Tag sechs begann natürlich wieder mit dem Gedanken an Kaffee. 😉 Daran hatte ich mich nun ja schon gewöhnt. Statt Kaffee gab es den bewährten Kräutertee. Gegen Mittag vespürte ich zwar keinen Hunger, doch meine Finger zitterten etwas und mein Kreislauf war etwas durcheinander. Ich war wohl unterzuckert. Auch das ist mir schon einmal ausserhalb des Fastens passiert, daher wußte ich die Anzeichen relativ fix zu deuten. Außerdem hatte ich im Vorwege auch gelesen, dass eine Unterzuckerung eine weitere Begleiterscheinung sein kann. Mein Gegenspiel bestand aus einem Glas Saft und einem Löffel Honig. Was auch wirklich schnell geholfen hat. Mein Bewegungsprogramm an diesem Tag wäre fast ins Wasser gefallen, doch zum Glück hörte der Regen noch auf und ich konnte mich noch eine gute Stunde auf den Fahrradsattel schwingen. Eine Herausforderung gab es heute aber noch. Wir hatten Freunde zu Besuch und es gab Wein zu trinken. Natürlich nicht für mich, doch ich müßte lügen, wenn ich sagen würde, dass hat mir gar nichts ausgemacht. Es war einfach so eine gemütliche Runde, dass ich gern ein Glas mitgetrunken hätte.
Tag sieben brach an, tatsächlich schon der letzte Fastentag. Auch wenn ich keinen Hunger hatte und mir auch nicht wirklich etwas fehlte, freute ich mich tatsächlich darauf, morgen etwas essen zu dürfen. 🙂 Ich war auch stolz, dass ich die Woche nun überstanden hatte. Insgesamt war die Woche eigentlich schnell vergangen. Am letzten Tag gabs Wasser und Saft zu trinken und als Sportprogramm eine Stunde Nordic Walking. Außerdem ging es heute mal richtig früh ins Bett.
Fastentagebuch
Fazit (m)einer Fastenwoche
Ich habe während meiner Fastenwoche übrigens ganz normal weiter gearbeitet. Ich bewege mich insgesamt schon viel, doch habe ich in der Woche versucht, noch ein wenig mehr Bewegung in den Alltag einzubauen. Was auch gut ging, denn die Zeit, die ich sonst zum Essen benötige, habe ich ja gespart. Ich hatte tatsächlich während der ganzen Woche keinen Hunger – nur mal Appetit, mir fehlte auch mal das Kauen und zu Beginn fehlte mir einfach insgesamt etwas, da das Essen nun einfach mal zu unserem Leben gehört und irgendwie ja auch ein Art Ritual ist.
Positiv aufgefallen ist mir, dass ich nachts besser (und ich möchte fast sagen fester) geschlafen habe. Vermutlich liegt eben das Essen, welches wir am Abend zu uns nehmen, doch mal schwerer im Magen, als vorher angenommen. Ich habe mir außerdem trotz Arbeit viel Zeit für mich genommen. Viel frische Luft
Mir hat meine Fastenwoche insgesamt sehr gut gefallen und ich habe mir vorgenommen, ab jetzt mindestens einmal im Jahr eine solche Fastenzeit einzulegen. Natürlich für die Gesundheit, um mit dem Thema Essen und Ernährung auch zukünftig bewußter umzugehen, um einfach mal zu entgiften und selbstverständlich auch, um bewußter mit sich selber umzugehen und sich eben auch mal ein paar Dinge und Situationen des Alltags vor Augen zu führen, um zukünftig vielleicht auch anders damit umzugehen, eben auch Dinge und Gewohnheiten zu ändern. Ich verzichte seit dem öfter mal auf spätes Essen, was meiner Nachtruhe gut bekommt. 😉 Wer nun noch wissen möchte, ob ich Pfunde verloren habe… dem sei gesagt „ja“ – aber insgesamt waren es nur zwischen 2-3 Kilogramm. Ein Teil des Gewichtes kommt dann natürlich auch schnell wieder zurück, sobald wir wieder mit dem Essen beginnen. 🙂
Wer von euch hat denn vielleicht auch schon einmal gefastet und möchte seine eigenen Erfahrungen hier mit uns teilen? Oder gibt es vielleicht jemanden hier, der schon immer mal Fasten wollte und sich da bisher aber noch nicht rangetraut hat? Es gibt auch die Möglichkeit, Fasten begleitend in einem Wellnesshotel zu erleben. Hier werden zusätzlich Bewegungsprogramm, Gespräche und auch Wellnessanwendungen angeboten.
Habt ihr vielleicht damit auch schon Erfahrung gemacht?
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