Waldbaden

Ich bin kurz „Waldbaden“ – Was heißt das überhaupt und was genau passiert beim Waldbaden?

Was genau ist eigentlich Waldbaden? Wie geht Waldbaden? Umarmt man dabei nicht einen Baum – bringt das was? Wir haben es ausprobiert und verraten dir, wie es geht und was dahintersteckt

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Ich bin kurz „Waldbaden“ – Was heißt das überhaupt und was genau passiert beim Waldbaden?



Waldbaden. Waldcoaching. Waldspaziergang. Ist das eigentlich alles das Gleiche? Oder gibt es da Unterschiede? Ist Waldbaden nicht das, wo Bäume umarmt werden? Bringt das was und gibt es überhaupt Unterschiede zwischen Stadt- und Landwäldern oder ist Baum nicht gleich Baum?

Ich lebe auf dem Land und werde oft von Städtern gefragt, ob mir das da denn nicht zu langweilig ist. Ehrlich gesagt, lautet meine Antwort „ganz im Gegenteil“. Ich langweile mich hier nie. Dafür gibts doch immer was zu tun. Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen in der Freizeit – also wenn ich denn mal nicht blogge – ist ein Abstecher in den Wald. Ganz hip hat diese Freizeitbeschäftigung seit einigen Jahren auch den Namen Waldbaden oder auch Waldcoaching bekommen…

…doch was steckt eigentlich genau dahinter?

Waldbaden

Waldcoaching & Waldbaden: Durchatmen. Einatmen. Aufatmen

Ob mit dem Fahrrad durch den Wald cruisen, eine Runde Nordic Walking oder einfach nur Spazieren gehen. Ich liebe es, mit meiner Familie durch den Wald zu streifen. Tiere zu sehen und zu hören. Dem Wind in den Baumkronen lauschen oder auch einfach die gute Waldluft einatmen und riechen.

Neue Wege laufen, Moos berühren, genau hinhören, ohne Ziel und einfach mal schauen wo mich das hintreibt. Wie heißt es doch so schön „der Weg ist das Ziel“.

Tipp: Noch wirkungsvoller ist so eine Waldbaden-Auszeit mit ein wenig Digital Detoxing. Wenn du während der Zeit nämlich auch einfach aufs Smartphone verzichtest!

Waldbaden, Wald-Wellness, Waldcoaching

Treibt es dich auch immer wieder in den Wald?

Wenn ja, dann tust du wirklich was für deine Gesundheit und für die Seele. Denn der Wald macht die Gedanken frei. Jedenfalls empfinde ich das so.

Und damit bin ich auf alle Fälle nicht alleine… DENN

…seit ein paar Jahren gibt es sogar Coachings, die in und durch den Wald führen. Es geht darum, die Ruhe in sich aufzunehmen und den Waldboden unter den Füßen zu spüren, um sich – wie sagt man so schön – um sich zu erden.

Von Waldbaden. Waldtherapie & Waldmedizin

Naturcoaching nutzt bei Fragen und Problemen – sei es im Job, in einer Beziehung oder auch andere Dinge die uns belasten – die Natur als Spiegel zur Seele.

Die Wirkung der Natur und des Waldes auf unser Gehirn wurde wohl sogar wissenschaftlich belegt. Daher wird auch von Waldmedizin und Waldtherapie gesprochen. So heißt es beispielsweise, dass unsere beiden Gehirnhälften bei einer Bewegung in der Natur besser zusammen arbeiten.

Der ganze Prozess findet ähnlich einer Meditation statt. Das hilft uns auch dabei, für Probleme, Lösungen zu finden.

Regelmäßige Wald-Auszeiten senken den Blutdruck und das Streßhormon Cortisol in unserem Körper und sie beruhigen den Puls.

Ergebnis einer japanischen Studie
Waldbaden

Ich treibe mich schon seit Jahren im Wald und in der Natur rum, es hilft mir eigentlich immer. Natur- und Waldcoaching gibt es nun schon seit über zehnJahren in Deutschland. Es lehrt, wer von Gedankenkino befallen wird oder wem es schwerfällt eine Entscheidung zu treffen, der soll einfach mal in Wald und Natur abtauchen. Oft liegt die Lösung dann schon viel näher.

Die Japaner schwören auf Waldbaden und nennen es „Shinrin-Yoku“

den Begriff Waldbaden gibt es aber erst seit 1982
Spaziergang im Wald

Waldbaden & Waldcoaching – was bewirkt die Natur in uns?

Viele Menschen von uns haben es völlig verlernt in und mit der Natur zu leben. Außerdem können sie viel zu selten in Wald und Natur eintauchen. Der Wunsch danach ist aber vorhanden – bei vielen von uns auch ganz unbewußt.

Erlebnisse in der Natur stärken uns. Das ist schon bei Kindern zu merken, die in einen Waldkindergarten gehen. Studien zeigen, dass sich die Persönlichkeit dieser Kinder sehr positiv entwickelt. Sie wissen die Natur zusätzlich sehr zu schätzen.

Der besondere Waldgeruch entsteht übrigens durch sogenannte Terpene. Das sind chemische Botenstoffe, die in Blättern, Pilzen oder auch Baumrinden stecken. Atmen wir diese Luft ein, so sollen wir virentödende Zellen bilden.

1 Tag im Wald erhöht das virentödende Zellenwachstum um bis zu 40 Prozent – und diese Wirkung hält sogar ein paar Tage an.

Ergebnis einer japanischen Studie
Waldcoaching & Waldbaden

Durch den Wald spazieren und die Magie der Natur spüren!

Wir sind nun einmal ein Teil der Natur, auch wenn wir als Mensch – in unserer digitalen modernen Welt – das immer wieder vergessen. Der fehlende Kontakt zur Natur sorgt auch dafür, dass unsere innere Stärke auf der Strecke bleibt. Das besagen Langzeitstudien aus den USA.

Der fehlende Kontakt zur Natur sorgt auch dafür, dass wir getrieben werden von Trends, Mode und Erwartungen.

Wir besinnen uns immer weniger auf uns, auf das was wir wollen und auf das was uns wirklich gut tut.

Wir sollten uns einfach häufiger die Zeit nehmen und in der Natur verweilen. Bei mir muss es nicht immer gleich der Gang in den Wald sein, ab und zu hilft es mir persönlich schon, wenn ich in meinem Garten (den ich sehr liebe) abtauchen kann. Mein Garten ist jetzt nicht besonders groß und auch nicht besonders gepflegt. Es wächst viel mehr alles durcheinander und ich habe Mühe, den Garten vom Unkraut zu befreien… aber genau so liebe ich ihn.

Steingrab im Wald - an der Straße der Megalithkultur

Waldbaden und Natur pur: Richtig spüren und genießen!

Wie schon erwähnt, haben viele von uns es verlernt, wie man die Natur richtig genießt. Doch es gibt ein paar Übungen aus dem Waldcoaching, wie genau das „Genießen“ wieder erlernt werden kann. Und vor allen Dingen, wie das „gute Gefühl“ genutzt werden kann.

  1. Einfach laufen, dabei schweigen und versuchen an nichts zu denken. Das funktioniert z.B., wenn man sich beim „bewußten“ Gehen auf die Schritte und auf das Atmen konzentriert.
  2. Einfach zuhören, durch den Wald gehen und lauschen. Auf alles was zu hören ist. Äste knacken, Vogelgezwitscher, Wind in den Blättern und und und… dabei auch darauf konzentrieren, in alle Himmelsrichtungen zu lauschen.
  3. In den geschlossenen Räumen gibt es keine Möglichkeit in die Ferne zu schauen. Genau das brauchen wir aber von Zeit zu Zeit. Also einfach mal auf eine Wiese stellen und schauen. Dabei keinen Punkt anvisieren, sondern einfach nur schauen. Der Blick, ohne Ziel, in die Ferne öffnet auch den Geist bzw. macht Platz für neue Blickwinkel.
  4. Die Macht des Baumes spüren. Das geht z.B. wenn wir uns einfach mal unter einen großen Baum setzen oder uns mit dem Rücken anlehnen und uns bewußt machen, wie groß, stark und alt der Baum ist… und ja, selbstverständlich darf der Baum dabei auch einfach mal umarmt werden.

Das Schöne ist, Aktivitäten im Wald kannst du auch ganz locker mit der ganzen Familie – Groß und Klein – erleben und genießen. Es kostet kein Geld und es ist einfach nur total entspannend, erholsam und wohltuend.

Und wann machst du dich (wieder) auf in den Wald?

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Natur pur: Noch mehr Waldcoaching und Waldwellness-Feeling Lesetipps:


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Tanja Klindworth

Hier schreibt Tanja Klindworth

Tanja Klindworth ist nicht nur das Herz der SPANESS-Redaktion. Sie schreibt darüber hinaus auch für andere Blogs, Webseiten, Reise- und Fachmagazine. Ob online oder als Print-Variante. Ihre Fachbereiche sind: Wellnesstrends, Gesundheit, Urlaub und Reise. Zusätzlich ist sie auch als Reisebloggerin tätig.

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Kommentare
  1. Sabiene sagt:

    Waldbaden liegt ja momentan voll im Trend. Aber eigentlich ist es eine sehr positive Sache, besonders in schwierigen Zeiten wie diesen!
    LG
    Sabiene

  2. Michael sagt:

    Wann immer ich es schaffe meine Familie zu besuchen (Landurlaub :)) nutze ich die Gelegenheit für längere Waldspaziergänge, weil es hier in der Stadt so wenig Möglichkeiten gibt. Und ich kann die Begeisterung des Artikels absolut nachvollziehen. Wenn man nicht nur für ein paar Minuten, sondern z.B. einen gesamten Nachmittag im Wald ist, dann begnet man auch allerhand seltenen Tieren. Wann sieht man denn als Städter sonst mal einen freilebenden Feuersalamander.

    1. Tanja Klindworth sagt:

      Lieber Michael,
      mir persönlich gibt der Wald auch einfach eine ganz besondere Ruhe und neue Kraft… ich liebe den Duft und die Ruhe.
      Ob nun als Spaziergang, Wanderung oder auch mal mit dem Rad… ich bin einfach total gern im Wald unterwegs.
      ABER einen Salamander sehe ich dabei auch ehrlich gesagt dann ganz selten.
      Viele Grüße, Tanja

  3. Sandra sagt:

    Hallo Tanja,
    Dein Text klingt leicht, fröhlich und einladend. Hoffentlich lassen sich viele von ihm zu einem „Waldbad“ inspirieren! 🙂
    Ich selbst biete in meiner Praxis Naturcoaching und Naturtherapie an. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass der Vorsatz „möglichst an nichts zu denken“ eher das Gegenteil bewirkt. Die Gedanken kommen ohnehin, und wenn wir sie dann nicht „abstellen“ können, ärgern wir uns allzu leicht darüber, dass wir die Aufgabe nicht „richtig“ gemacht haben. Das zieht weitere (negative) Gedanken nach sich und prompt sind wir mit der Aufmerksamkeit ganz woanders und nicht mehr im Wald. Mein Vorschlag: Gedanken weiter ziehen lassen. Immer wenn wir bemerken, dass wir einem Gedanken nachhängen, können wir innerlich sagen „und das ist auch noch da“ und damit unsere Aufmerksamkeit wieder auf die Gegenwart richten. Und bitte nicht vergessen: freundlich zu sich selbst sein. Gedanken zu haben ist normal, und wir können entscheiden, wie wir mit ihnen umgehen wollen.
    Viele Grüße von
    Sandra

    1. Liebe Sandra, vielen Dank für dein Feedback. Und auch noch einmal vielen Dank für deine Anregung, dass es ab und zu gar nicht so einfach ist, an nichts zu denken… und das auch das o.k. ist… da ist sicherlich was Wahres dran. 🙂
      Viele Grüße, Tanja