Wellness – eine alte-neue Geschichte…
Wellness hat wirklich Tradition…! Wer nun denkt, dass Wellness eine Erfindung der modernen Zeit ist, der irrt gewaltig. Zugegeben, der Begriff Wellness ist nun neu… aber der Gedanke und die Umsetzung keines Wegs.
Wie aus „Bäderkultur“ Wellness-Kultur wurde!
Die Badekultur begann bereits im alten Ägypten – jeder kennt doch die Geschichten von einer in Milch badenden Cleopatra. Und auch Kaiserin Sissi fand es wohl spannend und wohltuend in Milch zu baden. Badehäuser gab es aber eben tatsächlich schon bei den alten Römern und ganze Kulturen zelebrierten eine Art Wellnesskultur in Form von Badehäusern und auch damals schon Massagen.
Schauen wir nur einmal zurück auf die Traditionelle Chinesische Medizin oder auch Ayurveda – beides schon mehr als 5.000 Jahre alt, sehr wirkungsvoll und auch heute noch total im Trend. Die Pflege von Körper und auch Geist und auch eben das Zusammenspiel, spielt also schon sehr lange in vielen Kulturen eine große Rolle.
Wellnesslandschaft Victor’s Residenz Hotel Schloss Berg, Saarland
Ich persönlich finde es total spannend, auf Reisen, mal in alte Badetempel (oder sagen wir lieber was davon noch übrig ist) zu luschern. So war ich kürzlich in Görlitz in einem Jüdischen Bad oder aber hab in Eisenach auf der Wartburg in ein altes Badehaus einen Blick geworfen. Denn auf den Burgen waren die Badehäuser wohl sehr beliebt – gebaut wurden sie z.B. von den Kreuzrittern.
Die Geschichte der Bäderkultur ist wirklich alt und vor allen Dingen auch in ganz verschiedenen Teilen der Welt zu finden. Die Badekultur der Römer beispielsweise basierte auf vier (auch heute noch modernen) Bausteinen: Körperliche Aktivität, warm/kalte Anwendungen im Wechsel (Kneipp), Anwendungen wie z.B. Massage und auch die Ruhepause wurde schon mit einbezogen. Schauen wir rüber in die Türkei, so geht die Geschichte der Hamams ebenfalls schon sehr weit zurück.
Wie geht Wellness-Gefühl? Bad in der Ying und Yang Wanne im Strandhotel Heringsdorf Usedom.
Kaum vorstellbar, dass das Baden zu Zeiten des legendären Sonnenkönigs (ist noch gar nicht so lange her) total verpönt war. Zurück kam so etwas wie eine Bade- und Wellnesskultur dann erst im 18. Jahrhundert.
Schon gewußt: Schwimmen erlangte in der griechischen Antike einen ähnlichen Stellenwert wie „Wissenschaften“ und war sogar ein Auswahlkriterium (eine Art Einstellungstest also) bei der Besetzung öffentlicher, hoher Positionen.
Die Römer verfügten auch schon vor Christi Geburt über beheizte Schwimmbäder und im alten Rom mußten Soldaten auch schon schwimmen lernen. Solche Bäder zur Körperertüchtigung und auch Reinigung erhielten im alten Rom den Titel „Balnea“ und „Thermae“. Das kommt uns doch auch heute noch sehr bekannt vor – oder? Also ich sag mal „Balneotherapie“ oder auch „Thermalbad„.
Wellness-Kultur seit dem 19. Jahrhundert
Mit dem 19. Jahrundert lag das Kurwesen im Trend. Das war die Geburt der mondänen Kurorte wie z.B. Baden-Baden. Budapest mit seinen zahlreichen Badeanlagen und Thermalbädern war auch ein beliebtes Reiseziel und auch Städte wie Wien, Wiesbaden, Prag u.v.m. bauten ihre Badehäuser, mit luxuriösn Wannen- und Salonbädern, aus.
In Budapest hab ich sogar einen ganz alten Private Spa in einem Thermalbad „Gellert Bad“ entdeckt!
Szecheny Bad Budapest
Öffentliche Badeanstalten öffneten in Deutschland ca. ab 1850. Erst einmal um das Hygieneverhalten zu verbessern. Finanziert wurden sie daher eher von staatlicher Seite. Doch es gab auch damals schon private Investoren, die in prachtvolle Wellnessbauten investierten.
Um 1930 waren fast alle Häuser mit eigenen Badezimmern ausgestattet, somit waren die Badehäuser zur reinen Körperpflege nicht mehr wichtig und so wurde umfunktioniert zu Schwimmbädern – z.B. zur Abkühlung im Sommer oder auch für Sport und Aktivitäten. In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts begann hier langsam ein Wandel. Die Schwimmbäder wurden mit Rutschen, Liegewiesen, Sprungtürmen, Strandbars etc. ausgestattet. Das Spaßbad wurde geboren… die Entwicklung zum Erlebnis- und Freizeitbad ließ dann nicht lange auf sich warten. Die ersten Wellness-Angebote zogen dann auch in diese Bäder ein und wurden immer weiter ausgebaut – z.B. durch Fitnessräume, breite Bäderlandschaften, Saunaangebote etc. Der Begriff „Wellness“ wurde geboren und so zogen auch erste Hotelanlagen mit einem immer breiteren und entspannteren Wellnessangebot nach.
Enteckerbad = Erlebnisbad in Damp (Ostsee)
Längst geht es heute bei „Wellness & Spa“ nicht mehr nur um „Gesundheit durch Wasser“, Massagen und Schönheitsanwendungen. Vielmehr zieht sich ein roter Faden durch die Angebote. Wellness ist eben ein umfassendes Wohlgefühl. Dazu gehört körperliches Wohlgefühl und das erreicht man durch verschiedene Bausteine – wie z.B. Sport & Bewegung, Massagen, Ernährung und Gesundheit.
Das heißt für die Zukunft, auch die Wellnessangebote werden spezialisierter werden. Haben die Menschen einen gewissen Wohlstand erreicht, so steht als nächster Punkt die Selbstverwirklichung und der Wunsch nach Schönheit und lange „fit sein“ an. Das war übrigens schon zu allen Zeiten so… Beste Voraussetzungen also für Wellnessangebote und Wellnessoasen weltweit.
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