Tourismuscamp 2017 – Watt, Düne und Deich
Zurück vom #tcamp17 sitze ich an meinen Schreibtisch und sollte eigentlich Mails beantworten, einen Artikel für einen Kunden schreiben und auch ein Angebot steht auf meiner heutigen Agenda. Doch ich kann mich nicht richtig darauf konzentrieren. Ich komme frisch von einem inspirierenden Wochenende aus Wilhelmshaven – denn dort fand in diesem Jahr das Tourismuscamp statt.
Tourismuscamp 2017 – Wilhelmshaven am Jadebusen
Ich war schon öfter in den letzten Jahren auf dem Tourismuscamp – aber irgendwie war es dieses Mal anders. Vielleicht weil man mit dem Camp von Bayern nach Niedersachsen umgezogen ist. O.K. ich komme aus Niedersachsen und gestehe auch ein wenig #Heimatliebe doch ich glaube, es lag insgesamt einfach an einer neuen Umgebung, den neuen Eindrücken und auch vielen neuen Teilnehmer-Gesichtern. Denn es waren wohl tatsächlich so viel neue Tourismuscamper dabei wie niemals vorher.
Wie sagte der Florian Bauhuber in einer Session so schön „Es ist schon ein Fest anzureisen – die Reise an sich gehört schon zum Tourismuscamp-Erlebnis“.
Recht hat er… und die Gastfreundschaft die uns in Wilhelmshaven entgegengebracht wurde, kann man einfach nur noch als sehr, sehr herzlich bezeichnen. Auch Uwe und Ursula 😉 hatten sich dann doch schnell an das DU (auf Barcamps üblich) gewöhnt… und gleich mal klar gestellt, dass Wilhelmshaven nicht Ostfriesland ist. 😉 Ach ja Wilhelmshaven – es hat sich so ganz nebenbei wirklich von seiner schönsten Seite gezeigt… mit wundervollen Sonnenuntergangen und Aufgängen über dem Jadebusen.
Die Stadt selber hat den Slogan „die kleinste Weltstadt mit Herz“. Ja, Herz hat die Stadt – genau das haben uns die Bewohner ganz deutlich gezeigt und bewiesen. Doch ist so ein Spruch natürlich irgendwie austauschbar – ähnlich wie „der echte Norden“ oder auch „Das Beste am Norden…“. Denn sind wir doch mal ehrlich… alle südlich vom Weißwurstäquator wissen doch gar nicht so genau wo sich „der echte Norden“ befindet oder wo genau der Jadebusen und Wilhelmshaven ist. Doch wußtet ihr, dass ihr Whale Watching in Wilhelmshaven erleben könnt? Das die Kaiser Wilhelm Brücke schon 1907 eröffnet wurde und als größte Drehbrücke in Deutschland galt. Darüber hinaus ist sie einfach ein super Fotomotiv – nicht nur für Brückenfans. 😉 Was Wilhelmshaven noch so zu bieten hat, verrate ich demnächst mal in einem ganz eigenen Artikel. Denn hier und heute soll es ja um das Tourismuscamp gehen.
Sonnenaufgang in Wilhelmshaven
Kaiser Wilhelm Brücke Wilhelmshaven
Tourismuscamp 2017 #tcamp17 (Tag 1) – spannende Sessions, Austausch, Kommunikation & Inspiration
Vielleicht bilde ich es mir ein, doch ich habe das Gefühl, dass sich die Themen des Camps etwas gedreht haben. Wir haben viel mehr über zukunftstrechtige Themen gesprochen – wohin geht die Reise im Tourismus? Sind unsere Jobs im Tourismus überhaupt noch zukunftsträchtig oder löst auch uns die Technik in Zukunft ab? Wie und wo möchten wir in Zukunft arbeiten? Was heißt überhaupt Urlaub in der Zukunft? Dazu gibt es auf Facebook auch eine sehr interessante Gruppe „ADayin2030“.
Insgesamt waren es auch dieses Mal wieder über 30 verschiedene und spannende Themen, die es an die Session-Pinnwand geschafft haben. Alle konnte ich natürlich nicht besuchen. Doch ich nehme euch gern mal mit auf einen kleinen Querschnitt – nämlich in die Sessions, bei denen ich selber auch dabei war.
Gestartet bin ich in den Samstag Vormittag mit einer Session die da hieß „Mobiles Storytelling“. Live-Videos sind absolut der Hit – insgesamt geht der Trend zu einem Live-Erlebnis der Zuschauer und Community. Immer mehr und näher und intensiver dabei sein, Erlebnisse zeigen… Emotionen sprechen lassen und das klappt durch z.B. Live-Videos. Snapchat und Co. haben es gestartet und was gut und erfolgreich ist, wird ja auch gern mal kopiert. So startete Facebook jetzt mit dem ersten Test für Facebook-Storys… und da waren wir uns alle einig… diese Entwicklung wird sich ausweiten -> Denn Bilder sagen nun einmal mehr als 1000 Worte. Selbst Sessions vom Tourismuscamp werden mittlerweile via Live-Stream ins Netz übertragen und so konnten viele auch vor dem heimischen Rechner sitzen und verfolgen, was in so einer Session abgeht.
Im Anschluss ging es dann mit einem Kaffee in eine Session die als Überschrift den Titel hatte „Destinationsmarken“. Wie kann ich meine Destination – und ist sie vielleicht auch noch so klein – zu einer Marke machen. Als Beispiel wurde Wolfenbüttel (für alle die sich jetzt fragen, wo das ist -> irgendwo neben Braunschweig in Niedersachsen) vorgestellt. Auch hier kam deutlich zum Vorschein, worin die Attribute und Wünsche der Menschen in der Zukunft liegen. Ein Großteil der Menschen will kommunizieren, Freizeit in der Zukunft anders gestalten, Job und Freizeit werden verschwimmen… So ist es eben auch wichtig Authentizität, auch als Destionationsmarke, zu leben und nicht nur zu spielen. Das was ich nach Aussen zeige, muß ich dann auch zu 110% erfüllen. Das ich nach der Session Lust hatte, umgehend nach Wolfenbüttel zu reisen – muß ich jetzt wohl nicht mehr groß erwähnen… 😉
Gruppenfoto – nach der Mittagspause (Bildquelle: Tourismuszukunft)
Nach der Mittagspause ging es weiter zu einer Session, die ich für mich als „Video-Session“ abgespeichert hatte. Das Filme im Tourimusmarketing wichtig sind, ist uns definitiv klar… doch wie sollte denn so ein „Film“ aussehen? Was spricht die Menschen denn an? Als Bespiel haben wir uns einen Film von einem Hotel aus Berlin angeschaut und auch einen Film von einer österreichischen Region.
Wußtet ihr, dass pro Minute auf Youtube mehr als 500 Stunden Videomaterial hochgeladen wird?
Je nach dem welchen Kanal man für sein Video wählt, so unterschiedlich sind auch die Clickraten. Bin ich z.B. auf einer Hotelwebseite, so möchten die Menschen am ehesten wohl sehen und entdecken, wie es im Hotel aussieht – ähnlich gilt das natürlich für eine Region. Aber was suche ich auf Youtube (oder in einer anderen Videosuchmaschine)? Ganz klar wird es in Zukunft wohl eben hier noch mehr über die „Stillung eines Bedürfnisses“ gehen. Willst du also z.B. ein Hotel in Berlin bewerben – dann frage dich doch mal „warum kommt jemand nach Berlin – was will der dort – und wo nach sucht der, wenn diese Person ein Hotel sucht?“ Muß ich dem Gast noch erzählen, was er in Berlin machen kann? Oder hat er sich damit längst vorher beschäftigt?
Im Anschluss ging es dann weiter in die, bereits oben erwähnte Session, #Adayin2030. Ein interessante Diskussion über Grundeinkommen, Werte und Ziele, Wünsche, Bedürfnisse etc. Was wird uns die Technik ermöglichen und abnehmen und wie gehen wir damit in der Zukunft um?
Geflasht hieß es danach „Messenger Marketing“ – tja auch so ein Teil der Zukunfts-Technik und Trends. Was ist hier nämlich schon durch Chatbots, Automatisierung und Co. möglich? Und wie kann man die Messenger Dienste besser ins Marketing einbauen?
Mit der letzten Session des Tages kommen wir dann auch noch einmal indirekt zurück auf die Befürfnisse – es geht um Content. Was genau ist denn eigentlich alles Content? Und was macht man damit eigentlich – wenn er denn schon mal da ist. Eines meiner Lieblingsthemen, denn grad viele Destionationen, Hotels und andere touristische Betriebe lassen zwar Content erstellen aber nutzen ihn dann selber eigentlich kaum bis gar nicht. Viele wissen ja eben nicht einmal, was so alles im Netz zu finden ist. Das fängt bei Erlebnisberichten, Videos und Bildern an und hört bei Bewertungen, CheckIn/Out etc. auf.
Geflasht und hungrig stand dann das Abendprogramm an – mit Grünkohl, Korn und Party (wenn der Tourismus Wilhelmshaven Geschäftsführer plötzlich der DJ ist und alle zum Ostfriesenabitur antreten dürfen). That’s North-Germany… 😉 -> Vom Grünkohl hab ich euch hier ja schon etwas berichet „Oldenburg KohltourHauptstadt“.
Es lebe der Grünkohl und Korn natürlich… 😉
Tourismuscamp 2017 #tcamp17 (Tag 2) – grandioser Abschluss eines Klassentreffens…
Das Tourismuscamp hat sich längst zu einem Klassentreffen der Branche etabliert. Herzlich und auf Augenhöhe wird kommuniziert, sich gegenseitig (offen und ehrlich) ausgetauscht und gemeinsam schaut man einfach mal über den sprichwörtlichen „Tellerrand“.
So ist es nicht erstaunlich, dass trotz Party an Tag 1, viele Teilnehmer den Weg auch an Tag 2 noch wieder an den Veranstaltungs-Austragungsort finden. 😉 Etwas müde um die Augen, oft morgens noch etwas wortkarg aber doch motiviert. Und sind wir doch mal ehrlich, nach einer Brezel und einem Pott Kaffee sieht die Welt doch schon wieder ganz anders aus.
Mit Kaffee bewaffnet zog ich also in den ersten Session-Raum des Tages und nahm teil an einer kreativen Planungsrunde zur Zukunft des Tourismuscamp? 10 Jahre Tourismuscamp und wie geht es weiter? Ist es noch „Uptodate“? Was wünschen sich die Teilnehmer? Ist der Barcamp Charakter noch vorhanden? Sind die Themen und die Teilnehmer noch auf Augenhöhe?
Leute, wo das nächste Tourismuscamp statt findet, steht noch nicht fest. Hier mal dazu ein paar Hashtags # die ich auch auf twitter kundgetan habe #HauptsacheWalachei #Deutschland #unterschiedlicheOrte – die Reise geht also weiter… mehr verraten uns die Liebchen von Tourismuszukunft bestimmt demnächst. Denn anhand der Wünsche und Ideen, die wir zusammengetragen haben, wird jetzt der nächste Austragungsort ausgewählt und evtl. gibt es auch eine Abstimmung/Voting (aber etwas anders als im letzten Jahr).
Die letzte Session für mich auf diesem Tourismuscamp war dann ein Zusammentreffen mit Bloggern und Destinationen bzw. anderen touristischen Anbietern zum Austausch über Influencer Markting, Blogger-Relations und Inhalte. Was wünschen sich Influencer, Blogger & Co. von Destionationen und auch der Umkehrschluss – Destinationen von Bloggern & Co.? Wo liegen die Herausforderungen (immer noch)? Denn klar ist, hier hat sich in den letzten Jahren ja einiges getan aber auch entwickelt und auch die Bloggerei wird langsam erwachsen und es entwickeln sich neue Trends.
Tourismuscamp 2017 #tcamp17 – Mein Fazit
Der Austausch mit nerdigen Tourismuskollegen inspiriert mich immer sehr. Gemeinsam „spinnen“, über den Tellerrand schauen, sich austauschen und gemeinsam auch zu neuen Erkenntnissen gelangen…. oder auch einfach mal über Dinge nachdenken. Ich bin noch etwas geflasht… auch wenn natürlich nicht alle Themen „meine“ sind und auch wenn ich vielleicht auch manche Themen anders sehe als die Kollegen. Doch genieße ich den Austausch auf dem Tourismuscamp immer sehr… denn er findet immer wieder offen und ehrlich statt.
Und auch der Spaß kommt eben nicht zu kurz – so tanzten wir bis spät in die Nacht im Pumpwerk ab… 😉 #DankeDankeDanke an dieser Stelle an die wirklich vielen, vielen tollen Sponsoren, die so etwas möglich machen und #DankeDankeDanke an Tourismus Zukunft, die sich jedes Jahr wieder um die tolle Organisation kümmern. Genau solche Ausgelassenheiten machen den offenen Austausch aber auch erst möglich… als norddeutsches Mädel vertrete ich ja so oder so den Leitspruch „man muß die Feste feiern, wie sie fallen“. In diesem Sinne ihr Lieben „es war mir ein Fest mit euch“ und ich freue mich bereits jetzt auf 2018. Wo auch immer die Spiele öhhhhhhmmmm…. Sessions starten mögen… 😉
Anmerkung: Den Begriff „geflasht“ hab ich jetzt sehr oft in diesem Beitrag benutzt, fällt mir grad selber auf – also muß es wohl ehrlich und ernsthaft so sein – mir fällt auch kein Ersatzbegriff dazu ein, der umschreibt, was ich meine – daher bleibt es jetzt bei „geflasht“ 😉
___
Lust auf mehr (Reise)-Inspiration?
Reise,
Reiseblog,
Reiseblogger,
Reisetrend,
Urlaubstrend