Die Sache mit der Nachhaltigkeit…
…oder auch warum es bei uns kein Nutella gibt…
So könnte die Überschrift auch lauten. Doch ich will hier gar nicht mit dem erhobenen Zeigefinger rumwedeln, sondern viel mehr eine kleine Erklärung abgeben.
Warum?
Weil es einfach mal wieder an der Zeit ist, mir etwas von der Seele zu schreiben. Denn jeder von uns kann natürlich etwas dafür tun, dass unsere Umwelt und die Natur geschützt wird.
Respekt, Nachhaltigkeit & Hinterfragung: Schritt für Schritt
Ich weiß nur zu gut, dass es natürlich schwierig ist, ein Leben im totalen Einklang mit der Natur zu führen. Dazu müßten wir wohl anfangen, alles wieder selber anzubauen. Es ist auch sicherlich nicht leicht, immer total konsequent in und mit Allem zu sein, doch eine regelmäßige Hinterfragung des eigenen Handelns könnte natürlich schon hilfreich sein.
So hinterfragt sich meine kleine Familie auch immer wieder… und Schritt für Schritt versuchen wir, seit Jahren, Dinge zu ändern und uns – gerade unser Verhalten bewußt zu machen.
Klar ist, man kann nicht alles wissen und nicht immer ist auch wirklich Zeit, alle Dinge zu durchleuchten und zu hinterfragen. Doch es gibt immer wieder diesen „Ah“ und „Oh“ Moment oder die Feststellung „das wußte ich bisher gar nicht so… aber nun“ und dann muß ich mich damit für die Zukunft auseinandersetzen.
Und ganz vielleicht – genau weil ich darüber schreibe – setzen sich auch wieder andere Menschen damit auseinander… und Schritt für Schritt haben meine Gedanken dann plötzlich doch was geändert – vielleicht sogar nur die Einstellung von einem Menschen… aber immerhin.
Experiment Naturretreat Herbst 2016 – sich besinnen…
Ein Ansatz der Nachhaltigkeit: Die Sache mit Nutella
Jetzt kläre ich aber erst einmal meinen Eingangssatz mit der Nutella auf. A) Ich mag gar nicht so gern Schoki – der Nachwuchs aber schon… und trotzdem gibt es kein Nutella.
Denn… B) für die Herstellung von Nutella wird auch Palmöl genutzt. Um wiederum dieses Palmöl herzustellen, werden große Plantagen in Indonesien, Malaysia, Südamerika und Afrika angelegt. Um diese großen Plantagen anzulegen, werden sehr große Flächen des Regenwaldes gerodet.
Daher verzichten wir zu Hause nicht nur auf besagtes Nutella, sondern versuchen auch andere, mit Palmöl hergestellte Produkte (Palmöl ist nämlich z.B. auch in Dove Duschgel, verschiedenen Waschmitteln, Nivea Creme, diversen Magarinen u.v.m.) nicht einzukaufen. Ich gebe zu, gerade mit Kindern im Haushalt ist das natürlich nicht immer einfach. Doch wie bereits gesagt, ich will hier nicht den Zeigefinger heben, nur eben auch zeigen, wie man vielleicht doch mit kleinen Schritten vorangehen kann. Wenn das eben genug Menschen tun, hat so ein Verhalten eben auch schon einen positiven Einfluss.
Es gibt übrigens auch alternative Produkte ohne Palmöl – sogar Nuss-Nougat-Creme. 😉
Doch es geht natürlich nicht nur um Nutella oder eben Palmölprodukte. Es geht auch um Milchprodukte (ich versuche hier Produkte zu kaufen, die sich auch fair gegenüber Erzeugern und vor allen Dingen Tieren verhalten), es geht insgesamt um tierische Produkte oder auch regionale Produkte (wir versuchen wirklich darauf zu achten, wo die Produkte herkommen und was drin ist) und es geht darum darauf zu achten, wie verschiedene Hersteller sich gegenüber Arbeitskräften verhalten. Das ist nicht immer leicht… so etwas setzt natürlich voraus, sich genau mit den Inhaltsstoffen und den Unternehmen auseinanderzusetzen. Und sind wir doch mal ehrlich, viele der Wörter auf der der Rückseite einer Verpackung sagen uns nicht so viel – oder?! Und ist wirklich „fair“ drin, nur weil es draufsteht??? Und ist regional kaufen oft nicht sinnvoller als Bio? Und woher weiß ich denn, welche Firmen wo produzieren lassen?
Fragen über Fragen, die jeder für sich selber beantworten und definieren muß. Denn jede Lebenslage ist nun auch einmal anders. Tja und dann erwische ich mich auch plötzlich dabei, wie ich die Blaubeeren aus Peru kaufe, weil ich einfach seit Tagen an Blaubeeren in meinem Müsli denke… und die Blaubeer-Saison in Deutschland ist nun mal kurz… und da ist es dann wieder, das schlechte Gewissen…
Obst und Gemüse aus der Region – und bitte saisonal…
Täglich grüßt das Murmeltier – oder mein schlechtes Gewissen…
Ich reise gern, sehr gern… eigentlich auch in fremde Länder. Und dann gehört das Reisen eben auch zum meinem Beruf. Doch in letzter Zeit erwische ich mich immer wieder dabei, wie mich ein schlechtes Gewissen beschleicht. Das schlechte Gewissen, was das für die Umwelt bedeutet, wenn die Menschen mal eben zum Weihnachtsshopping über den großen Teich nach New York fliegen oder für ein Meeting morgens nach London und abends zurück. Von der politischen Lage in vielen Ländern, Regionen und Destinationen mal abgesehen.
Noch einmal… mir gehts nicht um den erhobenen Zeigefinger. Denn auch ich bin natürlich nicht ganz frei von solchen Reisen. Auch bei mir gehört es zum Job, kurzfristige (Flug)-Arbeitsreisen anzutreten. Aber ich finde es auf alle Fälle wichtig, kritisch selber mal darüber nachzudenken, ob manche Dinge wirklich sein müssen.
In unsere Reiseplanung fließen mittlerweile auf alle Fälle auch Umweltaspekte ein. Das Thema Nachhaltigkeit wird, mit der ganzen Familie, z.B. beim Frühstück oder Abendessen diskutiert. Mir ist es wichtig, dass auch der Nachwuchs bereits sensibilisiert wird.
Uns ist es wichtig, über den Umgang mit Ressourcen zu sprechen. Uns ist es wichtig, dass unser Nachwuchs schon früh verstanden hat, dass es Dinge nicht im Überfluss gibt. Uns ist es wichtig, dass wir als Familie verstehen für Dinge dankbar zu sein und auch Tiere, Arbeitsleistung, die Umwelt und andere Menschen mit Respekt zu behandeln.
Unterwegs als Familie… Respekt vor Mensch, Tier und Natur
touristischer Klimafußabdruck (Quelle: WWF – Bericht über Umweltauswirkungen Urlaub & Reise)
-> Zum kompletten WWF-Bericht
Umweltschutz: Was wir tun – Was vielleicht jeder tun kann…
Wir versuchen immer weniger Müll zu produzieren, wir haben schon vor Jahren den Stromanbieter gewechselt, wir versuchen uns gezielt über Produkte und Hersteller zu informieren, wir versuchen unser Einkaufsverhalten stetig anzupassen, wir essen selten Fleisch (grad mit Kind möchten wir nicht ganz drauf verzichten – aber eben drauf achten woher es kommt).
Überlegt doch mal, ob ihr immer eine Extraverpackung braucht, wenn ihr Lebensmittel kauft oder die obligatorische Tüte (auch wenn sie gratis ist) oder Getränke in Plastikflaschen… oder…
Familienurlaub – auch unsere Reiseziele hinterfragen wir immer wieder…
Immer wieder hinterfragen wir uns, unser Konsumverhalten, (ja auch) unser Reiseverhalten, lassen einfach mal das Auto stehen und nutzen das Fahrrad. Bevor wir etwas neu kaufen (ob nun Möbel oder Klamotten), fragen wir uns mehrfach, ob wir das jetzt wirklich brauchen…
In der Tat wird unser Haushalt minimalistischer, wir verzichten auch mal und es fällt uns überhaupt nicht schwer. Bevor wir Dinge wegschmeißen (weil wir sie nicht mehr brauchen) verschenken und stiften wir sie.
Feststellung: Verschenken macht glücklich!
Ehrlich gesagt, ist das Thema unendlich und einfach megaumfangreich. Denken wir nur mal über das Insekten- oder Bienensterben nach, die Verschmutzung der Meere oder aber die unmenschlichen Produktionswege und Arbeitsbedingungen mancher großer (sehr reicher) Unternehmen, so könnte man doch einfach verzweifeln oder vielleicht sogar den Kopf in den Sand stecken. Ich sag ja, ich möchte hier auch nicht mit dem erhobenen Zeigefinger winken und böse aus der Wäsche schauen. So bin ich nicht… 😉 Außerdem weiß ich ja selber, wie schwierig es sein kann, sein Verhalten zu ändern. Oft geht das eben nur Schritt für Schritt, um auch alle in der Familie mitzunehmen. Aber ich möchte vielleicht doch einen Anstoss geben, einfach mal drüber nachzudenken… und vielleicht einfach den nächsten oder gar den ersten Schritt zu gehen.
…und ich möchten einen Anstoss geben, mir hier auch einfach mal einen Kommentar zu hinterlassen, wie ihr dazu steht?
Wie handhabt ihr das? Wie wichtig ist das Thema bei euch? Redet ihr in der Familie drüber? Achtet ihr auf Inhaltsstoffe? Kauft ihr vielleicht bestimmte Marken nicht, weil ihr wißt, wie diese Unternehmen sich gegenüber der Umwelt verhalten oder wie vielleicht auch das Verantwortungsbewußtsein zu wünschen übrig läßt?
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