Mikroabenteuer: Blogger verraten ihre Tipps & Ziele
Das Ende des Jahres ist auch immer die Zeit im Jahr, sich verstärkt über Reiseziele und Reisepläne Gedanken zu machen. Jedenfalls gilt das für unsere kleine Familie. Einen großen Bereich unserer Reisepläne 2018 nimmt dabei z. B. das Reisethema Microadventure (also Mikroabenteuer) ein. Wie wir finden schon ein echter Reisetrend!
-> Was genau hinter einem Mikroabenteuer steckt, darüber hab ich mir in dem Artikel „Microadventure und andere abenteuerliche Gedanken“ kürzlich schon Gedanken gemacht.
Doch für die Zukunft möchte ich diesem Reisethema noch viel mehr Beachtung widmen. Weil ein kleines Abenteuer auch immer ganz viel Wellnessfaktor birgt. Daher hab ich bereits im November verschiedene Reiseblogger nach ihren Mikroabenteuern gefragt. Die Antworten dazu zeige ich euch hier natürlich gleich… und parallel habe ich mit der lieben Andrea vom Reiseblog indigo-blau die Aktion #AbenteuerAdvent (als alternativen Adventskalender) gestartet. Auch dazu zeige ich euch in diesem Artikel ein paar Bilder, Tipps und ganz viel Inspiration (denn dadurch sind in den letzten Wochen fast 400 Mikroabenteuer-Ideen zusammen gekommen) – vielleicht ist auch eine Idee für euer eigenes nächstes kleines (Reise)-Abenteuer dabei.
Mikroabenteuer
Exploreborders.com – Egal ob Segelfliegen oder Bergsteigen – wir sind dabei!
Laut Wikipedia ist ein Abenteuer „eine risikoreiche Unternehmung oder auch ein Erlebnis, das sich stark vom Alltag unterscheidet“. Ein Abenteuer wird also nicht erst dann ein Abenteuer, wenn du ein halbes Jahr auf einem anderen Kontinent auf Expedition warst. Es geht nicht um das zeitliche Ausmaß, noch um die zurückgelegte Distanz, noch um finanzielle Mittel. Worum es geht? Um den Aufbruch (raus aus deinem gewohnten Umfeld, raus aus dem Alltagstrott). Immer mehr Menschen entdecken, dass sie Abenteuer erleben können – direkt vor ihrer Haustür. Das Ganze ist an sich nichts wirklich Neues! Eigentlich handelt es sich um einen klassischen „Wochenendausflug“ – zumindest nannten wir es früher so…heute heißt es viel hipper: „Mikroabenteuer“. Doch egal ob nun Wochenendausflug oder Mikroabenteuer, wir von ExploreBorders freuen uns, über jeden, der es wagt etwas Neues zu probieren. Neben der neuen Perspektive und dem Spaßfaktor können Microadventure noch etwas anderes sein: Erste Schritte auf dem Weg zum Makro-Abenteuer. Tatsächlich eignen sie sich hervorragend als Vorbereitung auf längere Unternehmungen! Du willst gerne über die Alpen wandern, hast aber Bedenken ob du das körperlich schaffst? Warum machst du nicht einen kleinen Ausflug zum Brocken (oder welcher Berg bei dir in der Nähe ist)… mit 18 Kilo auf dem Rücken und findest es heraus… Auch wir haben es vor Kurzem wieder mal ausprobiert: letzten Sonntag bin ich, zusammen mit meinem Kumpel Tom, auf den Flugplatz gefahren. Segelfliegen. Hatten wir beide noch nicht gemacht – werden wir aber definitiv nochmal tun! Es war der Hammer!
exploreborders.com
Auf Exploreborders.com geht um kleine und große Abenteuer. Das Motto lautet „see and feel whats out there“. Mit viel Inspiration, Motivation and Information nimmt euch der Blog mit und inspiriert zu kleinen und großen Abenteuern.
Altwerden-spaeter.blog – Eine Nacht auf dem Pilatus
Die Atmosphäre im alten Berghotel und der Ausblick auf die verschiedenen Schweizer Seen und die Alpenwelt sind eine Reise wert.
Nach Alpnachstad kann man mittels ÖV oder Privatauto anreisen. Wer Zeit hat, nimmt ab Luzern das Linienschiff. Die Talstation und das Chalet der Pilatus-Bahn wurden 1889 erbaut und erinnern an die Blütezeit des alpinen Tourismus um 1900. 1889 wurde die Pilatusbahn, die steilste Zahnradbahn der Welt, eröffnet. Nun konnten auch weniger sportliche Leute die wunderbare Aussicht geniessen. Bis zu 48 Prozent Steigung überwinden die kleinen Züge auf der Strecke von 4,618 Kilometern Länge.
Rund dreissig Minuten dauert die Bergfahrt. Tunnels sind in den Felsen gehauen und immer wieder sieht man weit unter sich den Alpnachersee schimmern. Oben, auf 2132 Meter über Meer angekommen, bestaunt man die futuristisch anmutenden Bauten. Nostalgisch wirkt hingegen das alte Berghotel.
Der Sonnenaufgang auf dem Pilatus ist ein einmaliges Erlebnis – aber eher für Frühaufsteher. Nach einem gemütlichen Frühstück fährt man mit der Bahn wieder nach Alpnachstad. Wer noch nicht genug hat, besucht die Stadt Luzern oder fährt auf die Rigi.
Rund 24 Stunden muss man investieren – und bekommt dafür ein Erlebnis, das man nicht so schnell wieder vergisst. So lässt sich auch wunderbar ein Hochzeitstag oder Geburtstag feiern – eine Nacht auf dem Pilatus ist ein tolles Geschenk. Und beim Betrachten des Sternenhimmels und der Bergwelt wird einmal mehr bewusst, wie schön unser Planet ist.
Eine Nacht auf dem Pilatus alt-werden-kann-ich-später.com
Auf ihrem Blog alt werden kann ich später berichtet Regula Zellweger von ihren Reisen und Abenteuern in fernen Ländern aber auch in ihrer Heimat – der Schweiz. Daher befindet sich der Pilatus in der Tat vor Regulas Haustür. 😉
RonnyRakete.de – Ein kleines Abenteuer in Portugal
Es ist Mai. Ben und ich befinden uns gerade im urwaldähnlichen Nationalpark Penede-Gerês. Das ist der einzige Nationalpark in ganz Portugal. Er liegt ganz im Norden und verläuft bis über die spanische Grenze.
Wir sind hier nun schon seit zwei Tagen und weil man hier richtig gut wandern kann, wollen wir uns auch auf den Weg machen. Wir suchten uns eine kurze Wanderung raus. Es sollte eine reine Genußwanderung, ohne große Anstrengung, werden. Da es bis zum Start einige Kilometer über Asphalt ging, entschlossen wir uns spontan eine Abkürzung durch den Wald zu nehmen. Lediglich ein Schild mit einem Wandermännchen zeigte in die ungefähre Himmelsrichtung in die wir wollten.
„Wird schon richtig sein“ dachten wir. „Ist dann nicht so langweilig“ dachten wir. Jajaja. Langweilig sollte es es auf jeden Fall nicht werden.
Anfangs war der Weg moderat. Aber nach kurzer Zeit war vom Weg nicht mehr viel zu sehen. Er wurde immer schmaler und schmaler. Ein alter Hirtenpfad vielleicht? Oder vielleicht nur ein Trampelpfad für die hier lebenden wilden Pferde? Wir wussten es nicht. Wir trafen unterwegs kleine Schlangen und noch viel kleinere Skorpione. Mit klopfenden Herzen schritten wir an den kleinen Giftlingen vorbei.
In der Hoffnung endlich am Ziel zu sein, liefen wir auf eine Bergkuppe zu. „Da oben kommt bestimmt das Forsthaus.“ Wir hatten zuvor eines auf der Wanderkarte gesehen.
Wir kamen oben an und sahen meilenweit nichts außer Stechginster. Scheiße, scheiße, scheiße – wir fluchten beide vor uns hin. Wir hatten uns total verlaufen. Nützte nichts, wir mussten weiter. Wir kletterten über einen Zaun und liefen in die Richtung, wo sich das Forsthaus befinden sollte. Einen Weg gab es längst nicht mehr. Wir liefen durch hüfthohes Heidekraut und Stechginster. Wir konnten nicht sehen wo wir hintraten, es war eine echte Nervenprobe.
Aber da! Nach einer endlosen Ewigkeit sahen wir endlich die ersehnte Forsthütte! Mit zerkratzen, brennenden Beinen liefen wir ihr entgegen. Glücklich endlich wieder in der Zivilisation zu sein traten wir auch noch unsere eigentliche Wanderung an. Sonst wär ja alles umsonst gewesen!
Unsere Abkürzung hat knapp 3 Stunden gedauert, aber wir werden wohl noch ewig an diese kleine Abenteuer denken müssen.
Portugal ist nun nicht grad vor der Haustür – aber eine Wanderung können wir auch in der Tat vor der eigenen Haustür antreten oder was meint ihr? Auf RonnyRakete schreiben Madlen & Ben über Reisen und andere Abenteuer. Mehr Informationen zu ihrem Roadtrip durch Portugal findet ihr natürlich auch auf dem Blog.
Crappy Radio Stations and Candy-Bars – Rafting in Slowenien
Eigentlich bin ich ja ein kleiner Angsthase, das gebe ich offen zu. Große Abenteuer sind nicht so meins (auch wenn man das bei einigen meiner Reisen nicht vermuten würde). Deshalb bin ich auch immer ein bisschen stolz auf mich, wenn ich aus meiner Komfortzone herausgekommen bin und mich etwas getraut habe. Ein kleines Abenteuer war zum Beispiel ein Wildwasser Kayakkurs, den ich in Slowenien gemacht habe. Der Kurs hat mich schon Überwindung gekostet und mittendrin hatte ich auch ganz schön Bammel. Aber am Ende war ich auf jeden Fall froh, dass ich dieses Microadventure bestritten habe und mal wieder über mich hinaus gewachsen bin. Was ich an Microadventures gut finde? Dass ich mich nach erfolgreichem Abenteuer auch wieder in meine Komfortzone zurückziehen kann. Außerdem glaube ich, dass kleine Alltagsfluchten mich insgesamt ausgeglichener und zufriedener machen. Deshalb möchte ich 2018 auch noch mehr Microadventures erleben.
Imke Duin Crappy Radio Stations and Candybars
Imke zieht es trotz Vollzeitjob regelmäßig zu kleinen und großen Reisen in die Ferne. Auf ihrem Blog Crappy Radio Stations and Candy Bars (schon alleine der Name ist sehr abenteuerlich) findest du daher viele Reiseberichte und Tipps rund um das Thema Reisen und Kurzurlaub. Ihre komplette Geschichte zum Kayakkurs hat sie natürlich auch auf ihrem Blog veröffentlicht. Und sind wir doch mal ehrlich für eine Paddeltour müßt ihr natürlich nicht gleich nach Slowenien reisen.
Weltreize – Live Escape Games // Mikro-Abenteuer in Großstädten
Live Escape Games sind für mich die perfekten Mikro-Abenteuer, und sie sprießen im Moment in Großstädten wie Pilze aus dem Boden. Dabei bewegt man nicht nur seinen Körper physisch an einen anderen Ort, sondern schlüpft auch gedanklich in eine andere Rolle. Nebenbei ist es ein gutes Kommunikationstraining, weil man die ganze Zeit in der Gruppe, man spielt meist mit zwei bis sechs Personen, die gefundenen Informationen austauschen muss.
Mein erstes Live Escape Game habe ich zum Geburtstag geschenkt bekommen, als Überraschung von drei Freundinnen. Bis wir beim Anbieter ankamen, hatte ich keine Ahnung, was an diesem Nachmittag passieren würde. Dann kam das Briefing: Wir sollten als Kommissare in einem Mordfall ermitteln. Dazu wurden wir im präparierten Studentenwohnheim-Zimmer des Ermordeten eingeschlossen. Wir hatten genau eine Stunde Zeit, um den Fall zu lösen.
Als der Countdown anfing herunterzulaufen, schoss mir sofort das Adrenalin in den Körper. Ich liebte das Spiel von Sekunde eins an. Tatort-Kommissar sein! Ein fremdes Zimmer durchsuchen (ohne es nachher wieder aufräumen zu müssen!). Also legten wir los, drehten das Zimmer von links nach rechts. Wenn wir nicht mehr weiterkamen, gab‘s einen Tipp von der Spieleleiterin, die uns über eine Videokamera sehen konnte. Wir mussten Schlösser knacken, Rätsel lösen und Passwörter finden.
Dann, zehn Minuten vor Schluss, entdeckten wir einen zweiten Raum durch eine versteckte Tür im Wandschrank. Da war der Fall klar: Unser Mordopfer hatte eine Bombe gebaut, die wir entschärfen sollten. Die Zeit lief gnadenlos runter. Schließlich war alles vorbei. Wir fanden den Schlüssel und konnten den Raum verlassen. Die Bombe ließen wir einfach zurück. Im Nachgespräch mit der Spieleleiterin entwirrten wir die Geschichte hinter dem Fall.
Inzwischen habe ich dreimal gespielt: neben diesem ersten Spiel, mussten wir aus einem Gewächshaus entkommen und vor der italienischen Mafia fliehen. Die Zeit ist immer knapp, und es gibt meist einen zweiten Raum. So sind die Live Escape Games eine gute Gelegenheit, dem Alltag in der Großstadt ohne viel Aufwand zu entkommen. Ein Mikro-Abenteuer eben. Mein nächstes Spiel ist schon geplant: dann geht es auf in die Kapitänskajüte der Rickmer Rickmers im Hamburg Hafen!
Die Zeit läuft rückwärts – Escape Game Hamburg
Claudia ist gebürtige Hamburgerin und schreibt gemeinsam mit ihrem Freund Dominik auf weltreize übers Reisen, besonders über’s Tauchen und ihre einjährige Weltreise.
#AbenteuerAdvent – 24 Tage / 376 Abenteuer
Weil wir im nächsten Jahr noch mehr „kleine“ Abenteuer erleben wollen, haben wir – schon alleine für mehr Inspiration – zu der Aktion #AbenteuerAdvent aufgerufen. In 24 Tagen sind hier richtig viele coole Abenteuer zusammengekommen – jeden Tag unter einem anderen Abenteuer-Motto wie z. B. Regen in allen Farben oder Barfuß, Neugier oder wie wäre es mit Verlaufen?
Mit dem #AbenteuerAdvent könnt ihr auch auf Instagram alle Bilder abrufen und anschauen.
Hier aber auf alle Fälle eine kleine Auswahl der Bilder und Abenteuer – die, wie ich finde, einfach das Thema Mikroabenteuer super treffen.
Wie gesagt, ist jetzt wirklich nur eine kleine Auswahl. Klickt euch einfach mal rüber und stöbert durch alle Abenteuer. Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei den vielen Mit-Spielern und Mit-Inspirierern unserer kleinen #Instachallange – auch die liste ich euch jetzt einfach mal hier auf (jedenfalls die, die mit mehr als 3 Bildern dabei waren) – schaut da unbedingt mal rein, es sind so viele tolle Accounts dabei:
Die liebe IndigoBlau hat auch jeden Tag eine super Collage mit den schönsten Pics des Tages erstellt. Auch die findet ihr natürlich alle unter dem #AbenteuerAdvent.
Ich hoffe, ich konnte euch mit meiner kleinen Zusammenfassung (und Hilfe von so viel Bloggern und Instagramern) Lust auf kleine und große Abenteuer machen… was ich mir so für Abenteuer vorgenommen habe und wie ich die im nächsten Jahr umsetzen möchte, dazu demnächst mehr hier im Blog. 🙂
Bis dahin bin ich auf alle Fälle gespannt auf eure Abenteuer – berichtet mir doch mal davon… und hinterlasst mir dazu gern einen Kommentar.
In diesem Sinne wünsche ich euch entspannte letzte Stunden in diesem Jahr, einen richtig flotten Rutsch und vor allen Dinen einen guten Start und viele schöne Reiseideen und Reisepläne 2018.
Eure Tanja
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