Verona Reise: Mein Weg von Julia bis zu Romeo
Tanja Klindworth
Verona Reise: Welche Highlights und Verona Sehenswürdigkeiten sollte ich mir unbedingt anschauen? Wir haben 10 besondere Tipps und Entdeckungen für euch in der Stadt von Romeo & Julia.
Verona Reise: Welche Highlights und Verona Sehenswürdigkeiten sollte ich mir unbedingt anschauen? Wir haben 10 besondere Tipps und Entdeckungen für euch in der Stadt von Romeo & Julia.
Denken wir an einen Städte-Trip nach Italien so kommen einem als erstes wohl mal Städte wie Rom, Venedig oder Florenz in den Kopf. Bei näherer Nachfrage denken dann aber viele doch auch an kleinere Perlen wie Pisa, Bozen oder Verona.
Ich möchte euch heute mal ein wenig von unserer „Verona Reise“ vorstellen… und nicht nur, weil man in der Stadt auf den Spuren von Romeo und Julia wandern kann.
...und wie Verona es auf unsere Reiseroute geschafft hat!
Ich gebe zu, ich war früher häufiger in Italien unterwegs… doch in den letzten Jahren ist das Land ein wenig bei mir in den Hintergrund gerückt.
Warum weiß ich gar nicht so genau… die Italien-Reise-Sehnsucht kehrte ganz langsam vor gut drei Jahren zurück. Angefangen hatte alles mit einem Silvester-Trip nach Rom, der mir so gut gefallen hat, dass ich mir nach der Reise vorgenommen habe, doch ein wenig mehr von Italien (wieder) zu entdecken.
Mit diesem Gedanken startete mal ganz grob eine erste Reiseplanung und eine grobe Reiseroute durch Italien und vor allen Dingen mußte erst einmal ein Reisezeitfenster gefunden werden. Denn mit schulpflichtigem Nachwuchs ist gerade die Reisezeit ja doch immer etwas begrenzt… um nicht zu sagen „eine echte Herausforderung“.
In den Frühjahrsferien war es dann so weit. Wir starteten einen mehrwöchigen Roadtrip durch den Norden von Italien. Eine Verona Reise stand in der Tat schon etwas länger auf meiner Reiseliste und landete natürlich auch umgehend in der Route bzw. stand für die Planung ganz oben auf der Reisroute.
Vor einer Reise beginne ich immer damit, mir ein wenig Wissen zur Stadt, Region oder dem Land anzueignen bzw. bisheriges und vorhandenes Wissen aufzufrischen. Daher starte ich meistens auch für den Leser mit einer kurzen Zusammenfassung. Also… was solltet ihr über die wunderschöne Stadt Verona wissen bevor ihr eure Verona-Reise startet?!
Verona liegt im Norden Italiens, an der Etsch – in der Region Venetien. Die Stadt zählt so ungefähr 260.000 Einwohner und sie gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Schon alleine diese Tatsache verspricht natürlich eine spannende Geschichte und viele historisch gut erhaltenen Bauten.
In der Tat führt die Geschichte Veronas weit zurück… so rund 600 Jahre v. Chr. Irgendwann zu der Zeit wurde Verona von den Galliern (richtig gehört) erobert… Ca. 100 Jahre vor Chr. gehörte das Örtchen dann zum Römischen Reich. Doch erst zu Zeiten von Kaiser Augustus wurde Verona tatsächlich zu so etwas wie einer Stadt.
Ein Highlight ist mit Sicherheit die Arena Veronas. Diese wurde ungefähr 30 nach Chr. gebaut. Das Amphitheater gleicht dem Colosseum in Rom – ist aber in der Tat viel älter als der berühmte Bruderbau (das Colosseum Rom wurde nämlich erst rund 70 nach Chr. gebaut). Beide Bauten dienten aber dem gleichen Zweck. Nämlich Gladiatorenkämpfen und anderen Wettkämpfen.
Somit ist euch allen wohl auch schon klar, wo wir unsere Entdeckertour durch Verona gestartet haben… oder?! Insgesamt waren wir einen kompletten Tag in Verona unterwegs. Wir haben aber nicht direkt in Verona übernachtet, sondern unsere Herberge in Padua aufgeschlagen. Von dort sind wir zu unterschiedlichen Tagestouren in Venetien gestartet – z. B. auch nach Venedig.
Von Padua nach Verona fahrt ihr ungefähr eine Stunde mit dem Auto – es sind um die 80 Kilometer. Von Padua könnt ihr die Stadt aber auch gut per Bahn erreichen.
Nach dem wir unser Auto – in einem Parkhaus – geparkt hatten, rund einen Kilometer vom historischen Stadtkern entfernt (für einen Tag kommen da ungefähr 20.- Euro Parkgebühren zusammen), führte unsere erste Station tatsächlich erst einmal zur Touristeninfo. Denn wir wollten uns dort nach dem Verona-Pass erkundigen und uns einfach mal einen ersten Überblick verschaffen.
Die Verona Card (so der richtige Name) kostet für einen Tag – pro Person 18.- Euro – und für zwei Tage 22.- Euro. Ob sich der Kauf lohnt, muß jeder für sich entscheiden. Da auch die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel enthalten war und auch der Eintritt zu verschiedenen Bauwerken und Highlights, kauften wir den Pass. Schon alleine, da der Eintritt nur in die Arena normal bereits 10.- Euro pro Person kostet. Damit hat man schon einmal den größten Teil des Tickets wieder raus.
Verona Reise Tipp: ca. 2,5 Kilometer von der Arena entfernt – findet ihr auch einen kostenfreien Parkplatz an der Ecke „Viale Colonnello Galliano“ / „Porta Palio“. Diesen Parkplatz haben wir aber erst später entdeckt.
Unsere zweite Station haben wir, wie schon verraten, am bzw. im und um das Amphitheater in Verona aufgeschlagen. Hier gibt es viel zu entdecken und daher sollte man sich auch locker zwei Stunden Zeit nehmen für die Erkundungstour.
Früher hatten mal rund 30.000 Menschen in der Arena Platz… heute kann man die Überreste besichtigen und in der Tat wird das Amphitheater heute auch noch oder wieder für Open Air Theater und weltberühmte Opernveranstaltungen genutzt.
In der Sommer-Hauptsaison ist die Arena täglich geöffnet. Zu unserem Besuch sind die Öffnungszeiten etwas gekürzt: Dienstag bis Sonntags 8.30 Uhr bis 19.30 Uhr und Montags 14.30 Uhr bis 19.30 Uhr.
Wer nach Verona kommt, stattet natürlich auch Julia Capuleti einen Besuch ab im Casa di Giulietta. Romeo und Julia die tragische Geschichte zweier Liebender – die so schön, voller Herzschmerz und Tränen ist.
Da ist es doch eigentlich auch egal, dass weder Romeo noch Julia wirklich gelebt haben. Dachte man sich auch in Verona… Ihr findet daher Julias Wohnhaus in der Via Cappello 23 (wer dort wirklich mal gelebt hat, will doch auch keiner wissen).
Das Haus der Julia liegt etwas versteckt auf einem Hinterhof, doch ihr könnt es nicht verfehlen… denn auf diesem Hinterhof sind gefühlt hunderte Touristen unterwegs. Ihr könnt im Innenhof Liebesbriefe hinterlassen, Julias rechte Brust streicheln (soll Glück in der Liebe bringen) und natürlich auch einen Blick in Julias Haus werfen. Mit der Verona Card habt ihr auch hier freien Eintritt.
Nach so viel Kultur verlangt der Nachwuchs nach Bestechung und Abkühlung… was passt da in Italien besser als Eis. Wir machten uns also auf die Suche nach dem besten Eis der Stadt. Ob wir es wirklich gefunden haben… ich weiß es nicht. Doch es war sehr lecker und gefunden haben wir es über verschiedene Blogs oder auch Bewertungsportale, die uns glaubwürdig versicherten „es ist das beste Eis der Stadt“. Es war übrigens nicht das einzige Eis an diesem Tag… 😉 Die anderen wurden auch als „sehr lecker“ befunden…
Daher hab ich auch nur einen Tipp für euch – achtet einfach immer darauf, wo die Schlangen vor einer Gelateria besonders lang sind und traut euch auch mal an exotische Sorten heran. Denn Eisläden, die über solche besonderen Sorten verfügen verstehen ihr Handwerk in der Regel sehr gut…
Verona ist nicht nur die Stadt von Romeo und Julia oder die Stadt mit einer römischen Geschichte. Verona verfügt auch über eine Menge wunderschöner sehr alter Kirchen. Ich will euch hier nicht jede einzeln vorstellen… aber doch einfach mal auf das Thema aufmerksam machen.
Denn Kirchen, finde ich jedenfalls, kann man immer ganz wunderbar nebenbei (mit) besichtigen. Besonders schön finde ich dabei übrigens immer, dass man gefühlt in eine andere Welt eintaucht. Vor der Kirchentür trubeln die Touristen, während es plötzlich in der Kirche, nach dem die Tür hinter einem ins Schloss gefallen ist, ganz ruhig und besinnlich wird.
Auch ich selber komme dabei immer etwas zur Ruhe… daher tauche ich wirklich zwischendurch sehr gern einfach mal in einer Kirche ab.
Wenn ich in einer Stadt unterwegs bin, dann liebe ich es, einen Blick von oben auf die Stadt zu werfen. In Verona geht das besonders gut vom Torre dei Lamberti. Mit dem Turmbau begann man bereits 1172. Heute ist der Turm über 80 Meter hoch. Ihr habt also einen ganz wunderbaren Blick über Verona #vonOben.
Mit der Verona Card habt ihr auch hier freien Eintritt… zu Fuß! Es gibt auch einen Fahrstuhl, der kostet pro Person 1.- Euro extra.
Ihr findet den Torre dei Lamberti in der Nähe der Dante Statue (der sollte man auch mal einen Blick zuwerfen) an der Piazza dei Signori.
Für mich einer der schönsten Plätze in Verona ist die Ponte di Castelvecchio, ganz am Rande des historischen Stadtkerns Veronas.
In der Tat gibt es rund um den historischen Stadtkern 7 Brücken, die in die Stadt oder eben aus der Stadt führen. Ihr findet die Brücke am Museo di Castelvecchio.
Wenn ihr schon mal dort seid, dann könnt ihr dem Museum natürlich auch noch einen Besuch abstatten. Denn das heutige Museum ist eigentlich eine Kastellburg der Scaliger in Verona.
Inhaber der Verona Card haben auch hier freien Eintritt. Also einfach mal einen Blick (je nach Zeit und Lust) ins Museum werfen.
Im Anschluss gehts dann über die rote Backsteinbrücke (Ponte die Castelvecchio) auf die andere Seite des Flusses. Der Bau der Brücke begann tatsächlich schon um 1354. Für die damalige Zeit ein mehr als fantastisches Bauwerk. 500 Jahre überlebte die Brücke, bis sie dann im Krieg zerstört wurde. Mittlerweile ist sie aber restauriert und seit 1951 wieder begehbar.
An der Brücke bringen auch Liebespaare gern Liebesschlösser an und außerdem ist sie ein beliebter Selfiehotspot.
Durch Verona sind wir viele Schritte gelaufen. Am Ende des Tages lagen wir bei rund 15 Kilometern… das lag natürlich auch an unserem kleinen Spaziergang entlang des Flusses ‚Etsch‘.
Nachdem wir die Ponte di Castelvecchio verlassen haben, bogen wir rechts ab – immer entlang der Lungadige Campagnola. Dabei kamen wir auch an der Ponte della Victoria vorbei. Danach wurde die Lungadige Campagnola zur Lungadige Matteotti. An der Ponte Garibaldi überquerten wir die Etsch dann erneut, um wieder in die Altstadt abzubiegen.
Wenn ihr dann noch ein wenig weiter am Etsch flaniert, könnt ihr bald einen Blick auf das Museo Archeologico al Teatro Romano werfen (die Anlage ist täglich bis 19.30 Uhr geöffnet – letzter Einlass bis 18.30 Uhr). Wer Zeit und Lust hat, sollte den Hügel hinauf steigen, um sich die Anlage genauer anzuschauen. Durch die Verona Card ist auch hier natürlich der Eintritt inbegriffen. 🙂
Wer es gemütlicher mag, der sucht sich am Etsch ein gemütliches Plätzchen für ein Picknick.
Um das Haus von Romeo zu finden, mußte ich dann doch etwas suchen. Denn im Gegensatz zu Julias Schlafgemächern interessiert Romeos Schlafstätte die Veronabesucher nicht wirklich… und das, obwohl die beiden Häuser nur gut 250 Meter von einander entfernt stehen.
Das Haus ist eher unscheinbar… gern hätte ich euch hier das Bild gezeigt, welches ich gemacht habe… doch leider gab es einen Smartphone-Crash bei mir und rund 2.000 zusätzliche Bilder aus meinem Italien-Roadtrip sind verschwunden (bzw. ein kleiner Teil, in nicht ganz so doller Qualität, ist noch auf Facebook zu finden).
Die meisten Bilder hatte ich glücklicherweise sowohl auf der Kamera als auch auf dem Smartphone. Das Bild von Romeos Bleibe leider nicht… aber die Adresse, die hab ich mir glücklicherweise gemerkt.
Romeo’s House, Via Arche Scaligere, 2, 37121 Verona (Italien)
Den besten Tipp, den ich einfach immer wieder geben kann lautet „einfach mal durch die Stadt streifen und sich treiben lassen“. Dabei entdeckt man die tollsten Ecken und Orte. Dem Stimmengewirr lauschen, sich einfach in ein Cafe setzen und eine italienische Kaffeespezialität genießen oder in einer Seitenstraße in ein kleines Lokal einkehren und im Schatten der Gassen von Verona Pasta und Rotwein genießen. Wir wurden wirklich überall sehr herzlich empfangen.
*Transparenz: Ich habe unsere Verona-Reise auf eigene Kosten und ohne eine Kooperation, im Rahmen eines mehrwöchigen Familien-Roadtrips durch Norditalien, organisiert. Als leidenschaftliche Reisebloggerin berichte ich euch natürlich trotzdem über meine Reiseerlebnisse – ob mit oder ohne Bezahlung. Doch muß gesagt werden, dass ich den Blog hier natürlich nur so vielfältig gestalten und bespielen kann, da ich auch hin und wieder zu Reisen und bezahlten Kooperationen eingeladen werde und auch, weil ich immer mal wieder Advertorials (natürlich gekennzeichnet) platziere oder auch einen nützlichen Affiliate Link einbinde. Für solche Zusatzangebote entstehen dem Leser natürlich keine Kosten. Sie sind lediglich ein zusätzlicher Service.
___
Weitere Stationen unseres Italien-Roadtrips:
Datenschutzhinweise: Die Kommentarangaben werden an Auttomatic, USA (die WordPress Entwickler) zur Spamüberprüfung übermittelt und die E-Mail Adresse an den Dienst Gravatar (ebenfalls Auttomatic), um zu prüfen, ob die Kommentatoren dort ein Profilbild hinterlegt haben. Zu Details hierzu , sowie generell zur Verarbeitung Ihrer Daten und Widerrufsmöglichkeiten, verweisen wir auf unsere Datenschutzerklärung. Sie können gern Pseudonyme und anonyme Angaben hinterlassen.
Verona habe ich auch vor sehr langer Zeit mal besucht, leider lange bevor ich gebloggt habe. Aber die Stadt ist wunderschön und auch die Nähe zum Gardasee macht sie zu einem interessanten Reiseziel. Genauso begeistert war ich von Padua, das ich heuer im Sommer besucht habe. das ist noch ein echter Geheimtipp in Norditalien.
LG , Anita
Hi Tanja, Verona ist auf jeden Fall eine Reise wert. In Verona gibt es u.a. das beste Cassata siciliana. Wir haben die Eisdiele in einem unserer Sizilienberichte erwähnt. Wir waren einmal dort, als David Gilmour in der Arena auftrat. Mega. Und er stand auf besagtem Romeo und Julia Balkon und winkte uns zu. Einfach toll.
Viele Grüße
Bruno
Ich würde mir total gerne einmal eine Opernaufführung in der Arena von Verona anschauen. Das muss einmalig schön sein. Und auch sonst macht die Stadt einen tollen Eindruck. Vielleicht schaffen wir es auch mal wieder in den Süden zu kommen und dann Verona mit zu besuchen.
Viele Grüße
Miriam
Verona ist ein Traum! Wir waren mal eine Woche dort in einer tollen Wohnung. Anreise mit der Bahn von Mailand aus und in der Stadt alles zu Fuß – ist doch alles recht dicht beeinander. Mein Highlight war ein Opernbesuch in der Arena di Verona. Wir als nicht Opernfans waren von der Aida Aufführung in der Umgebung völlig begeistert. (Ich habe auch was darüber geschrieben).
Für mich eine der schönsten Reisen…
LG Susanne
Was für großartige Fotos von einer großartigen Stadt <3! Ich war schon ewig nicht mehr dort, möchte aber jetzt unbedingt Eisschleckend den Julia-und-Romeo-Balkon bestaunen und mit einem kühlen Rosé Abends in der Arena sitzen. Vieeelen Dank für den schönen Artikel und die Inspiration! LG Alexandra