Lichtdesign im Wellness- und Spa-Bereich
(Quelle/Bild): Wechselndes Lichtkonzept im neuen Wellnessbereich des Wellnesshotel Rothfuss im Schwarzwald
Von der Arbeit einmal abschalten, den Alltagsstress hinter sich lassen und einfach nur die Seele baumeln lassen – dass wünschen sich die Gäste für ihre Zeit in einem der renommierten Wellnesshotels. Diese investieren sogar sehr viel Aufwand in die Gestaltung ihrer Spa-Tempel. Denn ob wir uns an einem neuen Ort wohl fühlen, hängt entscheidend von dessen Erscheinung ab. Der Grund: wir nehmen Umweltreize zu mehr als 80 Prozent über unsere Augen wahr.
Zudem haben wissenschaftliche Forschungen belegen können, dass insbesondere Licht und Farbe in unserem Körper die Freisetzung stimmungsaufhellender Hormone bewirken. Daher wollen wir im Folgenden mehr über die Geheimnisse der Lichtgestaltung in Wellness-Oasen berichten, von denen Sie sich die einen oder anderen Tipps auch für ihr heimisches Bad abschauen können, um sich gerade zur kalten Jahreszeit richtig entspannen zu können.
Der Anspruch drückt sich in der Gestaltung aus
(Quelle/Bild): Auch im Neumühle Spa im Hotel Neumühle arbeitet man mit unterschiedlichen Lichtkonzepten
Die Lichtplanung richtet sich prinzipiell nach der Architektur, die bei jedem Hotel trotz aller Gemeinsamkeiten immer einzigartig ist. So befindet sich der Wellness- und Spa-Bereich in manchen Hotels im separaten Untergeschoss, bei anderen verteilt er sich inmitten historischer Gemäuer auf unterschiedliche Etagen. Wieder andere Hotels bieten ihren Gästen eine phänomenale Aussicht auf die umliegende Berglandschaft oder auf die Skyline einer pulsierenden Weltstadt wie Hamburg oder Berlin.
Schließlich muss der Wellness-Bereich auch mit der Inneneinrichtungen der übrigen Hotelräumlichkeiten harmonieren. Denn in dieser drückt sich nicht zuletzt der Anspruch und die Philosophie eines Hotels aus: Will es seinen Gästen einen ländlichen Charme inmitten wunderschöner Naturlandschaften vermitteln oder ihnen ein junges, modernes Lifestyle-Ambiente mit einem Hauch von Luxus bieten? Setzt es in Sachen Wellness daher lieber auf traditionelle Behandlungsmethoden oder verspricht es neue ungeahnte Sinneserlebnisse? So unterschiedlich und vielfältig wie die Hotels selbst, fällt auch die Gestaltung ihrer Wellness-Areale aus.
Lichtinszenierungen in der Wellness-Oase
(Quelle/Bild): Besondere Stimmung durch Licht im Anima Spa des Hotel & Spa Sommerfeld
Die Wellness-Oase eines Hotels setzt sich zunächst einmal aus mehreren Teilbereichen zusammen. So bieten insbesondere die luxuriösen Hotels einen Swimmingpool, verschiedene Saunen, Dampfbäder, Behandlungsräume für Massagen, Anwendungen und Kosmetikbehandlungen sowie Ruheräume und ein großzügiges Fitness-Center. All diese Bereiche stellen unterschiedliche Anforderungen an die Beleuchtung, und doch soll ein harmonisches Gesamtbild entstehen.
Da ein Wellness-Bereich immer eine möglichst tiefgehende Entspannung seiner Gäste zum Ziel hat, setzen die Lichtplaner größtenteils auf ein sanftes, warmes Licht, dass von vielen als angenehm und gemütlich empfunden wird. Viele Kerzen in Gruppen arrangiert, sind nach wie vor ein Garant für behagliche Gemütlichkeit. Daneben versprechen alle Leuchtmittel mit der Lichtfarbe Warmweiß ein wohnliches Lichtambiente.
Unterstützt wird dies von einer eher dezenten Beleuchtung, welche die Aufmerksamkeit auf das stilvolle Interieur lenkt. Viele Lichtplaner arbeiten daher bevorzugt mit unscheinbaren Halogen-Einbauleuchten, die etwa die Oberflächenstruktur von Natursteinwänden hervorheben oder über Sitznischen eine vertraute Atmosphäre schaffen.
Hier und da sieht man auch Halogen-Spots, die in ihrem brillanten Licht Kunstskulpturen als Blickfang inszenieren, oder außergewöhnliche Designer Leuchten, die etwa in Ruheräumen dank ihrer einzigartigen Gestaltung faszinierende Lichteffekte an die Decken und Wände projizieren. Prunkvolle Kronleuchter sieht man hingegen selten, obwohl ihre unzähligen Kristallglas-Anhänger ebenfalls für ein zauberhaftes Lichtambiente sorgen.
(Quelle/Bild): Besondere Lichtstimmung auch im Dampfbad des Iberotel am Fleesensee
Neben dem direkten Licht von Einbauleuchten kommen außerdem auch indirekte Lichtquellen häufig zum Einsatz. Das können etwa Uplighter sein, die Fensterbögen betonen, oder sogenannte Wallwasher, also Wandlampen mit breitem Ausstrahlwinkel und weich auslaufenden Lichtrand, ebenso natürlich dekorative Steh- und Bodenleuchten, die ihr weiches Licht indirekt über ein Schirm aus hellem Stoff oder milchigen Glas abgeben.
Ganz neue Möglichkeiten der Lichtgestaltung bieten gerade die lichtemittierenden Dioden, kurz LED genannt. In Form von Lichtvouten können sie blendfrei und in vielfältigen Varianten an Decken und Wände angebracht werden, so dass ihr Licht von diesen sanft in den Raum reflektiert wird und sie eine angenehme Helligkeit für die Grundbeleuchtung zur Verfügung stellen. Aufgrund ihrer äußerst kompakten Bauform und der geringen Wärmeentwicklung finden sie in manchen Wellnesshotels sogar in den Fliesenfugen Platz oder können in Dampfbädern als Sternenhimmel in Erscheinung treten, den man im Übrigen auch für die eigene Dusche leicht nachbauen kann. Im World Wide Web finden Sie entsprechende Anleitungen.
Lichtfarben und ihre Wirkung
Weiterer Pluspunkte der LED-Leuchtmittel bestehen in ihrem minimalen Stromverbrauch sowie darin, dass sich mit Hilfe einer RGB-Farbsteuerung mehr als 16 Millionen Lichtfarben kreieren lassen. Und da Licht und Farben erwiesenermaßen unseren Biorhythmus beeinflussen, setzen Lichtplaner diese neu gewonnene Farbvielfalt bewusst in ihren Wellness-Lichtkonzepten ein.
(Quelle/Bild): Auch im Wellnesshotel Deimann im Sauerland ist eine Lichtstimmung sehr wichtig
Laut den wissenschaftlichen Erkenntnissen weist das Sonnenlicht am Morgen einen hohen Blauanteil auf, der im Gehirn zu einer vermehrten Serotonin-Ausschüttung führt. Dank dieses Hormons sind wir wacher und konzentrierter.
Auch in der Gestaltung von Wellness-Bereichen wird daher gern das eigentlich als kühl empfundene Blau eingesetzt, etwa durch eine stimmungsvolle Poolbeleuchtung mit Unterwasserstrahlern, die ein intensives mediterranes Blau zaubern. Die Frische der Farbe wirkt beruhigend und zugleich aktivierend auf Körper, Geist und Seele, weswegen z.B. auch Tageslichtleuchten mit hohen Blauanteil für die Behandlung von Winterdepressionen empfohlen werden. Aus diesem Grunde lohnt sich insbesondere zur kalten Jahreszeit der Besuch eines Wellnesshotels, das wie beispielsweise das Romantikhotel Deimann mit großen Panorama-Fenstern inmitten einer tief verschneiten Berglandschaft aufwartet.
Für das dämmrige Sonnenlicht in den Nachmittags- und Abendstunden ist derweil ein hoher Anteil an Rotlicht verantwortlich. Dadurch wird in unserem Körper das Hormon Melatonin produziert. Durch dieses verlangsamen sich wiederum viele biologische Prozesse in unserem Körper, wir kommen zur Ruhe und entspannen uns.
Im Wellness-Bereich schaffen daher Wandfarben wie Terrakotta und vor allem das warme Licht vieler Kerzen eine gemütliche Atmosphäre, in der wir uns geborgen fühlen und uns in Ruhe vom Alltagsstress erholen können. Sehr schön sieht man dies etwa beim Landidyll Hotel Backenköhler. Farben wie ein zartes Vanillegelb oder ein intensiveres Mangogelb wecken zudem die Lebensgeister und strahlen Optimismus aus.
Aber auch anderen Farben wird eine bestimmte psychologische Wirkung auf unsere Stimmung zugeschrieben. Ähnlich wie Blau wirkt etwa die Farbe Grün beruhigend auf die Sinne und zugleich anregend, man schöpft aus ihr Energie für neue Projekte. Die Farbe Violett lädt derweil zum Träumen ein.
Wer diese unterschiedlichen Farbwirkungen einmal an sich selbst testen will, kann etwa auf die LivingColors Leuchte von Phillips zurückgreifen, für die sie mittels Fernbedienung jede beliebige Lichtstimmung zaubern können.
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