Inhalte Anzeigen 1) 12 Stunden Medienkonsum pro Tag 1.1) Die Welt wird digitaler! 1.1.1) Was ist das für eine Entwicklung? 1.2) Wie funktioniert Digital Detox? 1.2.1) Digital Detox auf Reisen 1.3) Digital Detox Camp – Was ist das denn? 1.3.1) Wie entspannt man denn richtig? 1.3.2) Meine eigene Digital Detox…
Habt ihr schon einmal etwas von Digital Detox gehört? Übersetzen wir das Wort genau ins Deutsche, so würde es digitale Entgiftung heißen.
Wir leben nun einmal im Digitalen Zeitalter. Das Smartphone, das Laptop, Dinge wie ein Ipad oder auch das Navigationsgerät und ein Fernsehgerät mit vielen Sonderfunktionen gehören zu unserem normalen zivilisiertem Leben. Fragen wir mal etwas überspitzt, ist die „Digitalität“ wirklich Gift?
Sollte das so sein, stellt sich eben die Frage, wie sieht da wohl eine Entgiftung aus?
12 Stunden Medienkonsum pro Tag
12 Stunden Medienkonsum pro Tag. Das soll der normale Durschnitt sein, den wir am Tag mit modernen Medien- und Kommunikationsmitteln verbringen. Längst haben wir uns daran gewöhnt, doch wir leiden angeblich darunter.
Öfter hören wir z.B. von Burnout-Erkrankungen und auch andere Krankheitsbilder werden häufiger und die Patienten jünger.
Hat das wirklich mit dem digitalen Alltag und Arbeitsleben zu tun?
Ernsthaft mal „Hand auf das Herz“, wie oft habt ihr euch schon darüber aufgeregt, dass ihr keinen Internetzugang auf dem Hotelzimmer habt.
Findet ihr es wirklich gut, immer und überall erreichbar zu sein? Oder sehnt ihr euch nach einer Pause?
Welche Geräte gehören heutzutage zu eurem alltäglichen Leben: Smartphone, Tablet-PC, Laptop, Smartwatch…?
Könntet ihr noch ohne diese „kleinen“ Helfer?
Die Welt wird digitaler!
Beobachte ich die Welt um mich rum, so sehe ich Jugendliche, die nebeneinander sitzen und es vorziehen in ihr Smartphone zu starren und sich gegenseitig Nachrichten zu schreiben, anstatt persönlich miteinander zu sprechen.
Was ist das für eine Entwicklung?
Neulich hörte ich eine gruselige Geschichte. Erzählt wurde sie von einer Hebamme. Sie berichtete vom Zauber der Geburt und was es für ein wahnsinniges Erlebnis ist, neues Leben auf die Welt zu bringen.
Leider sieht das anscheinend nicht jeder so, war ihr Fazit. Kürzlich mußte ein Vater erst einmal ein Foto schiessen von der Geburt und dann war er 20 Minuten damit beschäftigt, es ins Netz zu stellen, anstatt sich um Mutter und Neugeborenes zu kümmern.
Obwohl doch gerade die ersten Minuten so unfassbar sind… so wundervoll… so magisch. Nicht nur ihr standen bei der Erzählung fast Tränen in den Augen.
Aufgrund solcher Geschichten stellt sich doch ernsthaft die ein oder andere Frage. Wie abhängig, ja süchtig, sind wir tatsächlich schon nach den kleinen digitalen Hilfsmitteln?
Wie funktioniert Digital Detox?
Wir sehnen uns nach Ruhe! Wünschen uns weniger Stress! Wir wollen einfach mal „nicht erreichbar sein“!
Manche Menschen fühlen sich sogar als Sklave der modernen, digitalen Welt!
In ersten Ländern gibt es daher bereits Digital Detox Camps. Wer hier Urlaub macht, der macht Urlaub von der „vernetzten“ Welt. Hier gibt es keinen Internetzugang und es herrscht Handyverbot.
Digital Detox auf Reisen
Habt ihr schon einmal etwas von den „Grenadinen“ gehört?
Die Grenadinen sind eine Inselgruppe im Karibischen Meer. Ein Ort, an dem Digital Detox schon gelebt wird. Wer auf diese Inseln will, fliegt erst einmal nach Barbados, dann nach St. Vincent und zum Schluss gehts noch mit einem Boot weiter.
Selbst an einigen Stränden auf den Inseln sind Handys verboten. Viele Hotels haben im Zimmer kein Telefon und auch keinen Fernseher. An diesem abgelegenen Ort findet der Reizüberflutete dann auch Digital Detox Camps.
Auch in Kanada, den schottischen Highlands und in Schweden soll es die ersten Digital-Detox-Camps geben.
Digital Detox Camp – Was ist das denn?
Was tut man in einem solchen Digital Detox Camp? Oder vielleicht lautet die Frage eher, was tut man in solchen Digital Detox Camps „nicht“?
Die Antwort ist eigentlich ganz einfach „entspannen“.
Wie entspannt man denn richtig?
Oft werden Yoga-Sitzungen angeboten oder auch Meditation. Der Urlauber soll Dinge tun, die ihm Spaß machen.
Die digitale Welt ist dabei völlig verboten. Hier wird nicht gepostet, es wird nicht telefoniert und auch nicht gesmst… Wer eine Nachricht nach Hause senden möchte, der tut das per Postkarte oder Brief. 🙂
Interessant ist, wie schwer es den Leuten fällt, auf die digitale Welt zu verzichten.
Meine eigene Digital Detox Erfahrung
Auch ich habe den digitalen Verzicht in einem Urlaub (eine Woche lang) schon einmal etwas geübt.
Kein Laptop mitgenommen und das Mobiltelefon komplett abgeschaltet. Ich kann euch sagen, die ersten drei Tage waren verdammt schwer. Seit dieser Zeit „entgifte“ ich tatsächlich häufiger.
Oft schalte ich mein Mobiltelefon auch einfach für das ganze Wochenende ab. Ist gar nicht so schwer. Zu einigen Veranstaltungen nehme ich das Smarthpone gar nicht mit, bzw. lasse es in der Tasche „ausgeschaltet“.
Diese „kleinen“ Maßnahmen tun mir richtig gut. Oft fällt mir dabei auf, wie häufig andere ihr Smartphone in einer Gesprächsrunde nutzen. Sie werfen zwischendurch mal einen Blick drauf, sind abwesend und müssen hier und da auch mal antworten… und ehrlich gesagt nervt dieses Verhalten ab und zu ganz schön.
Ist es euch auch schon mal so gegangen?
Digital Detox: Wie kann ich das für mich umsetzen?
Zugegen so ein Aufenthalt in einem echten Digital Detox Camp ist nicht besonders günstig.
Daher lautet mein Tipp: Versucht es doch auch einfach einmal in den eigenen vier Wänden auf die digitale Welt zu verzichten.
Übrigens gibt es auch in Deutschland bereits Hotels, die auf dem Hotelzimmer kein Internetzugang anbieten oder die einfach auch so weit ab vom Schuss liegen, dass das Mobiltelefon hier nicht mehr so richtig funktionieren will.
Digital Detox – In 5 Schritten
Ihr wollt auch direkt mal den Digital Detox Selbstversuch wagen? Ich habe euch, in der nachfolgenden Liste zusammengestellt, wie ihr Digital Detox in 5 kleinen Schritten, in eurem Alltag, umsetzen könnt.
(1) Mobiltelefon aus!
Schaltet das Mobiltelefon einfach mal aus. Es tut richtig gut, einfach mal ein komplettes Wochenende offline sein.
(2) Schreibt einen Brief!
Richtig gelesen! Schreibt per Hand einen Brief und schickt ihn an einen lieben Menschen. Ob der sich wohl wundert und fragt, wann er zum letzten Mal einen „echten“ Brief bekommen hat?
(3) Täglicher Spaziergang
Frische Luft tut richtig gut. Also raus mit euch! Geht spazieren, raus in die Natur… ohne Navi, ohne Smartphone. Einfach einen Fuß vor den anderen setzen.
(4) Lest ein Buch
Lest z.B. abends im Bett ein paar Seiten in einem guten Buch, statt die Flimmerkiste anzustellen oder den Tablet-PC mit ins Bett zu schleppen.
(5) Führt einen Kalender
Führt doch mal einen richtigen Kalender statt alles im Smartphone zu hinterlegen. So macht ihr euch Termine auch besser bewußt.
Tanja Klindworth ist nicht nur das Herz der SPANESS-Redaktion. Sie schreibt darüber hinaus auch für andere Blogs, Webseiten, Reise- und Fachmagazine. Ob online oder als Print-Variante. Ihre Fachbereiche sind: Wellnesstrends, Gesundheit, Urlaub und Reise. Zusätzlich ist sie auch als Reisebloggerin tätig.
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Sehr gut. wir bieten seit 2018 bereits Digital Detox Camps in Deutschland und Österreich erfolgreich mit der eigens gegründeten Digital Detox Akademie an. Es ist ein wahrlich wachsender Markt und ich freue mich über Blogs und Beiträge wie diese. Weiter so! Be focussed, Ines
Bis ich auf euren Artikel gestossen bin, kannte ich diesen Begriff „Digital Detox“ gar nicht. Für mich persönlich hat das Thema Entschleunigung (hierzu gehört für mich u.a. auch Digital Detox) sehr viel mit Achtsamkeit -mir selbst gegenüber- zu tun. Beim Durchlesen eures Artikels ist mir aufgefallen, dass ich Digital Detox bereits seit einiger Zeit praktiziere. Angefangen hat dies bereits vor Jahrzehnten, als von Vinyl-Schallplatten auf CD`s umgestellt wurde (bzw. von Plattenspielern auf CD-Player) und ich mich lange Zeit verweigerte, diesen Trend mitzumachen. Anmerkung: ich habe bis dato noch meinen klassischen Schallplatten-Spieler und höre gelegentlich Schallplatten damit an. Mittlerweile bin ich aber auch dankbar für meinen -lange Zeit später angeschafften- CD-Player mit Discs. Aktuell bich ich auch immer noch mit einem 1. angeschafften Nokia-Handy ausgestattet (ich glaube, es ist das alte Modell 3310´; ca. 18 Jahre alt, bisher 1 neuer Akku fällig gewesen; 1x/W. Aufladenotwendigkeit; trotz mehrmaligen Hinunterfallens immer noch funktionierend und weitgehends unbeschädigt; seltene Funklöcher…); ich habe weder Smartphone noch Laptop, Ipad ect. denn mein Bedarf, dieses Nokia-Handy für SMS und Telefonate zu nutzen ist hiermit bis dato völlig ausreichend gedeckt. Zuhause habe ich dann mein Internet und eine (digitale) Kamera. Da ich nichts anderes kenne, fehlt mir dadurch ja auch der Vergleich. Doch das hat sicherlich große Vorteile. Als spirituell-angehauchter Mensch mit christlichen Wurzeln ist mir folgende Passage im „Vater Unser“ sehr, sehr wichtig geworden: …. und führe mich nicht in Versuchung,….! Und ich möchte auch zukünftig gut in mich hineinhorchen, welche aktuellen Trends für mich interessant, wichtig, wirklich notwendig und akzeptabel sind. Logischerweise bin ich dadurch konfrontiert mit Negativ-Betitelungen von Anderen wie „Gruftie“; altmodisch, out, vorsintflutlich, uncool uws., was mich -ehrlich gesagt- zwar etwas nervt, aber: ich möchte und kann mir selbst treu bleiben und weiterhin gut in die Augen schauen! Das ist mir sehr, sehr wichtig!!!!
Doch so einfach, wie ich diese Zeilen nun hier niedergeschrieben habe, ist es im tgl. Leben eben nicht. Das ist mir bewusst. Denn ich merke beim nochmaligen Durchlesen meiner Zeilen auch, dass ich sie so aufgeschrieben habe, wie ich sie aufgeschrieben habe um mich selbst in meinem weiteren Denken und Handeln (u.a. auch bzgl. Digital Detox) zu bekräftigen, zu unterstützen.
„Es bleibt spannend!“
Liebe Suanne,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.
Ehrlich gesagt, finde ich, jeder muß das so handhaben, wie es ihm selber gut tut.
Und mal in sich horchen, finde ich absolut gut. Digitale Pausen einzulegen und auch die Nutzung der digitalen Geräte genau zu überlegen, ist sehr wichtig in der heutigen Zeit – finde ich.
Also, ich bin gespannt, wie lange dein altes Handy noch hält… und ob du nicht doch mittlerweile auf ein Smartphone umgestiegen bist.
Viele Grüße
Tanja
Wir haben seinerzeit (im vorigen Jahthundert) ein gemeinsames Handy angeschafft, damit wir beim Wandern oder Spazierengehen in einsamer Natur um Hilfe rufen können, falls mal etwas passiert, ein Sturz z.B. Da wir auch getrennt unterwegs waren, war die Anschaffung eine Beruhigung. Das hat sich ebenso bewährt, als wir wochenlang mit dem Auto in Spanien unterwegs waren und mitten in „Pampa“ eine Panne hatten. Inzwischen haben wir beide ein Handy, mein Mann benutzt seins nur zum Telefonieren, macht ab und zu ein Foto, sonst macht er alles am Computer. Ich nutze alles was geht und was nicht geht mache ich auf dem PC. Wenn ich ins Konzert gehe, lass ich es zu Hause, gehe ich zu Verabredungen, nehme ich es abgeschaltet mit. Ich halte mich nicht für gefährdet, oder?
Liebe Karin,
hört sich nicht sehr gefährdet an. 😉
Insgesamt sollte man die Mobiltelefone auch nutzen, eben für Notfälle oder auch um für die Familie erreichbar zu sein oder eben auch – im Joballtag – um mehr Freiheit zu genießen. Denn die Mobiltelefone bedeuten natürlich auch genau DAS! Man muß das Ganze eben mit einem gesunden Mittelmaß nutzen und auch mal alle 5e gerade sein lassen… und das scheint doch bei dir gut zu klappen. 🙂
Viele Grüße
Tanja
Digital Detox scheint, gottseidank, immer mehr in Mode zu kommen. Back to the roots 🙂 Bei mir persönlich klappt das mit dem KOMPLETT OHNE INTERNET höchstens für ein paar Tage. Dazu lese ich zu gerne (keine Bücher). Das Problem des „sich gestresst fühlen“ geht meines Erachtens überwiegend von Sozialen Netzwerken und WhatsApp aus. Facebook und Messenger-Apps nutze ich schon seit einigen Jahren nicht mehr und habe damit Ruhe und meinen Seelenfrieden wiedergefunden. Mittlerweile nutze ich mein Smartphone ohne SIM-Karte und oft auch ohne Internet. Zum Telefonieren nutze ich wieder ein einfaches Handy. Das Smartphone nutze ich ohne Internet dennoch umfangreich und sinnvoll. Wie ich das mache und welche Vorteile es hat, habe ich in diesem Artikel beschrieben: http://www.flundermental.de/smartphone-offline-ohne-internet/ Mich persönlich stimmt es glücklich, dass die Menschen „aufwachen“ und sich zunehmend der Reizüberflutung, vor allem durch ihre Smartphones, entziehen wollen.
Ich denke einfach, der gesunde Mix macht es… 🙂
Einfach das Smartphone auf lautlos stellen und in der Tasche lassen. Ich unterschiede hier wirklich auch nach Arbeitszeit und Freizeit. Und selbst während der Arbeit, wenn ich in einer Aufgabe stecke, dann wird das Smartphone auch schon mal bei Seite gelegt. Wir müssen nicht immer 24 Stunden durchgehend erreichbar sein… und wenn ich mit Freunden unterwegs bin, dann wird der Empfang auch einfach mal abgestellt. 😉
Viele Grüße
Tanja
Das ist wirklich ein spannendes Thema! Ich habe das letzte Wochenende ohne mein Handy verbracht – bewusst – das war schon irgendwie komisch, da ja das Handy mittlerweile fast an einem angeklebt ist… wie ich mich versucht habe abzulenken, kannst du auf meinem Blog nachlesen: https://ninawandertlos.wordpress.com/2017/11/08/digital-detox-wochenende-in-brilon/
Hallo Nina, ja es ist gar nicht so einfach, einfach mal „loszulassen“. Es hört sich zwar immer so an… doch es dann wirklich zu tun kostet oft schon Überwindung.
Viele Grüße
Tanja
Hey Tanja, ich habe heute Abend zum ersten Mal von einem Freud aus Mailand gehört, dass er Internet Detox praktiziert. Und das schon seit Mitte Dezember 2016. Lange Wochen habe ich mich gewundert, nichts mehr von ihm zu hören, bzw. ihn nicht mehr online zu sehen…. heute hatten wir einen sehr aufschlussreichen Chat zu diesem Thema. Sehr interessant und anregend. Anregend für mich, auch mal für einige Zeit alles aussen vor zu lassen. Ich freue mich schon sehr auf die hoffentlich entspannte, ruhige Zeit. Mein Handy werde ich ab morgen zu Hause liegen lassen wenn ich laufen gehe, im Urlaub nur für evtl. und hoffentlich nicht eintretende Notfälle nutzen. Danke für die Anregung, mal wieder Briefe und Postkarten zu schreiben 😉
Hallo Ursula,
vielen Dank für dein Feedback. Es sind ja oft schon Kleinigkeiten, die umgesetzt werden können. Ich nehme mein Handy z.B. auch nicht mehr mit, wenn ich laufe… oder auch wenn ich einkaufen gehe. Und im Urlaub versuche ich auch, so gut es geht, drauf zu verzichten. Im Ausland schalte ich das W-Lan dann auch gern einfach mal komplett aus. 😉
Viele Grüße, Tanja
PS: Mein Umfeld freut sich übrigens immer riesig über Postkarten aus dem Urlaub. 😉