Buch-Rezension: Am Arsch vorbei geht auch ein Weg
Sindy Hartig
Kennst du das Buch „Am Arsch vorbei geht auch ein Weg“? Wie sich dein Leben verbessert, wenn du dich endlich locker machst!
Kennst du das Buch „Am Arsch vorbei geht auch ein Weg“? Wie sich dein Leben verbessert, wenn du dich endlich locker machst!
Tja und mit dem „Locker machen“ gibt es auch zum ersten Mal bei uns im Wellness-Magazin eine Buch-Rezension. Und weitere sollen folgen… aber zurück zum Buch „Am Arsch vorbei geht auch ein Weg“ und dem versprechen, dass sich das Leben verbessert, wenn du dich endlich mal locker machst. Für uns gelesen hat das Buch Sindy… mehr von ihr findet ihr auch in ihrer Rubrik „Sindy will’s wissen„.
So der Titel vom Buch, welches ich in den letzten Tage gelesen habe. Die Autorin Alexandra Reinwarth hat mich mit schönen Geschichten aus ihrem Leben und dem guten Vorsatz unterhalten, sich Dinge, die einem nicht gut tun, getrost am Arsch vorbei gehen zu lassen.
Angesprungen hat mich das Buch in Bielefeld auf dem Bahnhof. War von euch jemand schon mal in Bielefeld? Als ich dort angekommen bin, war ich jedenfalls schon sechs Stunden unterwegs, obwohl es erst 10 Uhr am Morgen war… und ich kam grad erst vom Tourismus-Camp zurück. Meine Stationen in den letzten Tagen waren also: Mit dem Zug von Usedom nach Tostedt bei Hamburg, dann weiter mit SPANESS im Auto zum Tourismuscamp nach Wilhelmshaven, zurück nach Tostedt, mit dem Zug nach Usedom, umpacken… Bielefeld mit dem Zug, mit dem Kollegen im Auto weiter nach Salzburg. Quer durch die Republik… In welchem Ort war ich grad jetzt noch einmal?
Ach egal… Jeder der mich kennt weiß, eines meiner Lebensmottos lautet: „Früh aufstehen, ist der erste Schritt, in die falsche Richtung.“ 🙂 Das hatte in den letzten Tagen also nicht mal annährend geklappt. So bin ich halt und entsprechend war meine Laune an diesem Tag – ich war (einfach) noch nicht! 😉 wach!
Also zurück zum Ort des Geschehens: 10 Uhr Bielefeld Hauptbahnhof! Der Kollege, der mich abholen sollte (wohnt ca. 30 Minuten entfernt). Er rief mich an, um mir zu sagen, er brauche noch mindestens 20 Minuten und ich solle mir lieber noch eine Kaffee holen.
Echt jetzt – ernsthaft??? Ich schaffe es aus fast 600 Kilometern Entfernung pünktlich zum Treffpunkt und er braucht noch 20 Minuten? Als ich mich gerade so lustig vor mich hinärgere und mich nach meinem Bett sehne, laufe ich an dem Buchladen vorbei und das Buch springt mich fast an. Wenn nicht jetzt, wann dann ist wohl genau der richtige Zeitpunkt meine schlechte Laune zu hinterfragen…
Ich glaube jeder der gerne schreibt liest auch gerne! Oder? Da mich das Buch sowohl vom Titel als auch vom Cover her angesprungen hat, habe ich es mitgenommen. Vielleicht war ich noch zu müde, vielleicht war ich einfach benebelt… vielleicht war es aber auch eine gute Idee?!
Sindy Hartig persönlich! 😉
Ich lese sehr viel und sehr unterschiedliche Dinge. Das Wichtige ist, ein Buch muss mein Interesse wecken. Wenn das so ist, dann ist es fast egal, ob es ein Roman, ein Sachbuch oder eine Biographie ist. Manchmal kann es auch um Politik oder Wissenschaft gehen. Ich bin da recht flexibel.
Erwähnte ich, dass ich auf dem Weg zu einem Meeting, mit meinen Kollegen und dem Chef, war? Nein – o.k. dann möchte ich das an dieser Stelle nachholen.
Mein Kollege sammelte mich also irgendwann in Bielefeld ein. Im Auto, auf dem Weg nach Salzbug, gab es aber keine Minute Zeit, im Buch zu lesen. Angekommen im Hotel, bezog ich erst einmal mein Zimemer, verstaute meine Sachen und das Buch wanderte auf den Tisch neben dem Bett. Vielleicht war ja später noch Zeit für eine kleine Leserunde vor dem Einschlafen?
Als meine Kolleginnen das Buchcover später sahen, sorgte es auf alle Fälle schon einmal für Lacher.
Trotzdem dauerte es noch zwei Tage, bis ich das Buch endlich anfangen konnte. Doch es dauerte dann auch nur vier Tage, bis ich es ausgelesen hatte. Obwohl ich ja eigentlich keine Zeit zu lesen habe…
Ich möchte hier nicht viel verraten, denn ihr solltet alle definitiv das Buch selbst lesen. Es ist nicht nur lustig, nein, es regt auch zum Umdenken an.
Wer weiß, vielleicht schaffen wir es alle nach dem Lesen, alles viel lockerer zu sehen. Wer mich kennt, der weiß, ich nehme schon vieles sehr locker: Abgabetermine, Vorgaben oder das (zu) späte nach Hause kommen meines Mannes, wenn ich gekocht habe 😉 u.s.w.
Ich gebe nicht sehr viel auf die Meinung anderer, bei Dingen, von denen ich weiß, dass ich sie gut kann. Anders sieht das mit meinen Schwachpunkten aus, wenn da auch noch drüber gesprochen, wird so etwas für mich, die Katastrophe pur. 🙂 Doch daran kann man ja zum Glück arbeiten – genau das war mein Plan, mit diesem Buch „Am Arsch vorbei geht auch ein Weg“.
Nun habe ich vier Tage gelesen und bin in meinen ersten Tag, nach dem Buch, mit guten Vorsätzen gestartet. Was soll ich sagen… und dann kommt mein Mann und erzählt mir, unsere Nachbarn hätten seinem besten Freund erzählt, wie schade sie es fanden, dass im letzten Sommer, die ganzen schönen Blumen auf unserer Terrasse, nach und nach, vertrocknet sind.
Meine erste innerliche Reaktion? Was geht die das an? Haben die keine Hobby´s oder andere Aufgaben… oder warum machen die sich um meine Blumen Sorgen? …und jetzt ärgere ich mich, über mich, warum interessiert mich das eigentlich? Nun habe ich doch gerade gelesen, wie einem am Besten alles am Arsch vorbei geht.. aber es beschäftigt mich trotzdem. Kennt ihr so etwas auch? Man will sich gar nicht ärgern und plötzlich passiert es doch – und dann auch noch über solche Kleinigkeiten und Unwichtigkeiten…
Ein Stück weiter oben im Text hab ich schon mal auf meinen Umgang mit meinen Schwachpunkten hingewiesen. Genau einer dieser Schwachpunkte ist wohl mein grüner Daumen. Daher hab ich mich wohl auch einfach geärgert…
Ich habe nämlich einige Qualitäten!!! Doch ehrlich, Pflanzenpflege gehört nicht dazu! Daher gibt es bei mir in der Wohnung auch nur genügsame Pflanzen, die nicht viel Pflege brauchen, wie Aloe Vera oder einen Affenbrotbaum. Solches Grünzeug kann man auch mal 30 Tage vergessen und trotzdem sterben sie nicht gleich.
Doch jedes Jahr im Frühling nehme ich die Herausforderung aufs Neue an und mir vor, dieses Jahr werden die Blumen auf meiner Terrasse toll! Die Bepflanzung ist auch immer eine Wucht – allerdings sterben dann die Pflanzen auch immer im Laufe des Sommers und das ärgert mich. Wenn dann noch jemand was drüber sagt dann erst – da ist er wieder mein Schwachpunkt!
Wie war das mit dem „am Arsch vorbei?“ Vielleicht pflanze ich dieses Jahr einfach nur Kräuter und Tomaten. Denn die haben, bis jetzt, immer bei mir überlebt. 😉
Gerade verabschiedet sich mein Mann, er geht einkaufen. „Soll ich noch was mitbringen, Schatz?“ JA! Blumen abgeschnittene für die Vase bitte. Wenn sie nicht mehr gut aussehen, fliegen sie einfach auf den Kompost. Daran kann mir keiner die Schuld geben 😉 Mein Mann lacht! Mal sehen, ob ich Blumen bekomme… mein Hinweis könnte natürlich doch zu klein gewesen sein! 😉
Gibt es wirklich eine Moral der Geschichte? Könnte man so sagen…
Mir ist durch das Buch wieder einmal klar geworden, dass es mich doch sehr nervt, dass mich die Meinung von anderen Menschen doch so beschäftigt!
Es nervt mich auch, dass man so oft fremdgesteuert wird, man oft das Gefühl hat, ich muss noch dies und ich muss noch das. Ich glaube, diese Haltung ist der Grund, warum mir auch nach fast fünf Jahren an Land, das Leben auf dem Schiff (ich habe ja immerhin über zwei Jahre auf einem Kreuzfahrtschiff gelebt und gearbeitet) immer so fehlt.
Während meiner Zeit auf dem Schiff hat es mir keiner übelgenommen, wenn ich drei Tage zu spät zum Geburtstag angerufen und gratuliert habe. Wurde tatsächlich mal einen Abgabetermin, für den Chef an Land, nicht geschafft, so wurden die ausgearbeiteten Zahlen einfach verschickt, wenn man fertig war. Als Ausrede galt oft das Internet, welches leider mal wieder nicht ging. 😉
Freizeit auf dem Schiff war wirklich freie Zeit. Man musste nicht noch einkaufen oder Wäsche machen oder die Wohnung putzen oder zum Finanzamt. Hier und jetzt an Land erwartet mich, an meinem freien Tag, immer eine lange Liste von Dingen, die ich machen muss…
Leider steht auf dieser Liste nie, wonach mir wirklich ist!
Hat man dann endlich frei und schläft mal bis 11 Uhr, um danach in Ruhe zu frühstücken (im Schlafanzug), fühlt man sich auch nur solange gut, bis es an der Tür klingelt und ein Paket gebracht wird… oder die Nachbarn wollen was. Ruckzuck meldet sich ein schlechtes Gewissen, weil es schon 12:45 Uhr ist, man noch nicht produktiv war und immer noch im Schlafanzug durch die Wohnung geistert. Was die wohl jetzt von mir denken? Naja, genau das kann mir doch eigentlich egal sein – oder???
Vielleicht schaffe ich genau das, also irgendwann, dass mir solche Sachen wirklich „am Arsch vorbei gehen“. Das Buch hat mir zumindestens gezeigt, ich bin mit meinen Gedanken nicht alleine! Ich denke, ich gehe jetzt das Projekt „am Arsch vorbei“ an und bleibe einfach mal den ganzen Tag im Schlafanzug. Ich kann ja nichts dafür, dass der Postbote unbedingt ein Paket bringen muss und wenn die Nachbarn was wollen können Sie sich freuen, wenn ich überhaupt schon mal da bin, um zu helfen – was ich dabei trage, kann ihnen herzlich egal sein – also ehrlich!
In diesem Sinne machen wir uns jetzt alle bitte mal ein bisl locker! Lasst euch nicht zu sehr von anderen verplanen, denn auch ihr braucht mal Zeit für euch!!!
Ohm
Eure Sindy
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Sindy’s Sicht auf die Dinge – Mehr aus der Rubrik „Sindy will’s wissen“ findet ihr auch hier:
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