Inhalte Anzeigen 1) Schöne Schwimmbäder & Hallenbäder in Deutschland: Historie, Charakter & Design 1.1) Das schönste Schwimmbad in Sachsen: Johannisbad Zwickau 1.2) Das schönste Hallenbad in Hamburg: Holthusenbad 1.3) Das schönste Hallenbad in Berlin: Stadtbad Neukölln 1.4) Das schönste Hallenbad in NRW: Neptunbad Köln 1.5) Schönste Schwimmbäder Baden Württemberg: Herschelbad…
Schöne Hallenbäder in Deutschland, ach was sage ich, in ganz Europa und der Welt faszinieren mich. Darum war ich auch kürzlich im Johannisbad in Zwickau zu Gast.
Bei diesem Besuch erinnerte ich mich daran, dass ich eigentlich schon sehr lange mal einen Bericht über die schönsten Hallenbäder in Deutschland verfassen wollte.
Gesagt getan…
Tatsächlich darf ich immer wieder mal in historischen und sehr schönen alten Schwimmbädern in Deutschland abtauchen. Immer wieder nehme ich mir dann vor, genau darüber – also über die schönsten Schwimmbäder in Deutschland – einen Artikel zu schreiben…
…immer wieder, bis heute!
Ich persönlich finde, alte Badehäuser und historische Schwimmhallen haben immer etwas ganz besonders Erhabenes. Hier hat man sich beim Bau und der Gestaltung so viel Mühe gegeben: Ornamente, Verschnörkelungen, wunderschöne Fliesen, Stilelemente und geschwungene Bögen. Wer hier denkt wie ich, der wird natürlich in Budapest, an fast jeder Straßenecke, fündig. Doch auch in Deutschland gibt es jede Menger solcher historischen Bäder- und Wellnessperlen.
Besonders die alten Bäder im Jugendstil zählen für mich zu den schönsten Hallenbädern Deutschlands. Haben diese Schwimmbäder doch schon fast etwas von einer Kirche oder Kathedrale.
Doch genug der schnöden Vorrede: ihr wollt sicherlich wasser- und handfeste (Schwimmbad)-Fakten sehen.
Ich starte meine Vorstellung einfach direkt mit dem Johannisbad in Zwickau. Schon alleine weil der Besuch des Schwimmbades schlussendlich den letzten Tropfen zum Anstoß für diesen Artikel gegeben hat.
Beim Johannisbad in Zwickau handelt es sich um ein Hallenbad im Jugendstil. Ursprünglich 1869 als Bade- und Wellnesshaus erbaut, wurde das Schwimmbad 1904 um ein Hallenbad erweitert. Damals gab es den Begriff Wellness natürlich noch nicht.
Bevor das Johannisbad aufwendig für rund 8 Mio. Euro renoviert wurde, war es tatsächlich ganz schön in die Jahre gekommen. Doch die Renovierung und Sanierung hat sich gelohnt! Denn heute erstrahlt das Bad längst wieder in vollem Glanz; sogar mit Sauna- und Wellnessbereich.
Der Eintritt im Johannisbad in Zwickau startet ab 3,50 Euro.
Das Holthusenbad wird von den Hamburgern auch gern mal als Kellinghusenbad bezeichnet. Einfach weil es an der Kellinghusenstraße im Hamburger Stadtteil Eppendorf liegt. Eröffnet wurde das wunderschöne Schwimmbad bereits 1914.
Das historische Holthusenbad ist nicht das einzige schöne und historische Bad in Hamburg. Einen Blick solltet ihr auch einmal werfen auf die Bartholomäus-Therme und das Kaifu Bad, welches gleichzeitig auch das älteste, noch in Benutzung stehende, Bad in Deutschland ist.
Die Eintrittspreise im Holthusenbad starten bei 6,70 Euro pro Person.
In Berlin findet ihr gleich einen ganzen Schwung toller alter Schwimmbäder. Doch ich perönlich betrachte das Stadtbad Neukölln als das schönste Schwimmbad in Berlin. Erbaut wurde es zwischen 1912 und 1914. 2009 wurde das Schwimmbad in Berlin denkmalgerecht saniert.
Früher erfolgte die Unterteilung nach Männer- und Frauenbad. Heute erfreuen sich beide Geschlechter gleichermaßen Badefreuden und eine richtig schöne Saunalandschaft gibt es auch.
Lust auf noch mehr Badehistorie in Berlin?
Dann besucht auch unbedingt das Stadtbad Charlottenburg (alte Halle), das Stadtbad Spandau und natürlich nicht zu vergessen das Stadtbad Oderberger Straße.
Eröffnet wurde das Stadtbad Oderberger Straße schon 1902; endgültig geschlossen 1997. Seit 2016 ist es aber frisch saniert und renoviert und steht seit dem badefreudigen Gästen wieder zur Verfügung.
Eintrittspreise im Stadtbad Neukölln starten ab 5,50 Euro pro Person.
Das Neptunbad in Köln wurde 1912 eröffnet. Der komplette Innenbereich in diesem Schwimmbad wurde im Jugendstil gehalten und mit einer Glaskuppel und handsignierten Wandkacheln versehen.
Heute steht das Schwimmbad in Köln längst unter Denkmalschutz und wird als stilvolle Wellness- und Badelandschaft betrieben. Genau bedeutet das: das Neptunbad dient nicht mehr als klassisches Schwimmbad. Es beherbergt einen Fitnessclub und eine moderne asiatische Wellnesslandschaft.
Der Eintritt in das Neptunbad ist daher auch nicht ganz günstig; los geht’s ab 24 Euro pro Person.
Das Herschelbad in Mannheim wurde von 1912 bis 1916 gebaut und eröffnet. Andere Quellen sprechen wiederum von einer Einweihung im Jahre 1920. Wie auch immer, finanziert wurde das zauberhafte Schwimmbad im Jugendstil, aus dem Nachlass von Bernhard Herschel.
Der ehemalige Stadtrat von Mannheim spendete eine halbe Million Goldmark für den Bau eines Volks- und Stadtbades. Bereits 1920 verfügte das Schwimmbad über eine Wellenbadanlage – damals natürlich eine echte Seltenheit.
Eine architektonische Augenweide soll die Sauna sein – so steht im Mittelpunkt des Saunabereichs wohl ein Wasserbecken (39°), überdacht von einer Kuppel.
Eintrittskarten gibt es für das Herschelbad in Mannheim ab 4 Euro pro Person.
Ungefähr 10 Kilometer von der Stuttgarter Innenstadt liegt Esslingen entfernt. Der Weg aus der Stadt lohnt sich, denn in Esslingen findet ihr ein 1907 eröffnetes Jugendstilbad.
Mittlerweile vereint sich der Jugendstil im Bad aber auch mit der modernen Zeit. Und bitte nicht vom Namen erschrecken oder verleiten lassen – mit unserer ehmaligen Kanzlerin Angie Merkel hat das Bad nichts zu tun. Vielmehr geht der Name zurück auf Oskar Merkel – einem Fabrikanten in Esslingen, der das schöne Schwimmbad für die Bevölkerung gestiftet hatte.
Wer rein will ins Merkl’sche Schwimmbad, zahlt aktuell mindestens 3,50 Euro.
Gebaut wurde das Friedrichsbad in Baden Baden von 1869 bis 1877. Es galt damals als das bedeutendste Thermalbad in Deutschland, wohl nicht nur, weil bereits die Römer auf dem historischen Grundstück schon eine Art Therme betrieben haben sollen.
Das Schwimmbad zeugt auch heute noch von purer Schönheit. Angelehnt ist die Fassade an den Stil italienischer Paläste in der Hochrenaissance. Das Hallenbad ist ein wahrer Badetempel mit gleich 17 Badestationen.
Eintrittspreise im Friedrichsbad Baden Baden starten ab 32 Euro pro Person.
Nach meiner Reise nach Karlsruhe mußte ich die Liste der schönsten Hallenbäder in Deutschland unbedingt noch um ein Bad erweitern. Das Vierordtbad in Karlsruhe wurde erbaut 1797–1867. Damit ist es das älteste Schwimmbad in Karlsruhe und ein wirklich besonderer Hingucker. Besonders das große Schwimmbecken im historischen Badehaus im Stil der Neorenaissance lohnt einen zweiten Blick.
Neben dem Besuch in der neu gestalteten Saunalandschaft und einem Bad im Sole- oder Lithium-Aussenbecken ist besonders ein Konzertbesuch in der alten Rotunde im Vierordtbad ein entspanntes Erlebnis.
Eintrittspreise ins Vierordtbad Karlsruhe starten ab 8,50 Euro pro Person.
Gebaut wurde das Jugendstilbad in Wiesbaden von 1910 bis 1913. Ein besonderer Hingucker in der Kaiser Friedrich Therme ist mit Sicherheit das irisch-römische Bad. Schon alleine die Mosaik-Fliesen wurden 1999 sehr aufwendig für rund 4 Mio. Euro saniert.
Das Wasser im Schwimmbad stammt übrigens wirklich aus einer Thermalquelle – nämlich der Adlerquelle. Diese Quelle ist die zweitgrößte Thermalquelle in Wiesbaden, nach dem bekannten Kochbrunnen.
Eintrittspreise starten in der Kaiser-Friedrich-Therme ab 15 Euro pro Person.
Doch auch in Hessen gibt es noch mehr schöne Schwimmbadperlen zu entdecken. Eines der wohl schönsten Bäder überhaupt ist das Jugendstilbad Darmstadt. Auch dieses Bad ist um die Jahrhundertwende entstanden. Gebaut wurde es von 1907 bis 1909. Das Bad gilt heute als Kulturdenkmal – verständlicherweise. Freuen darf sich das Bad seit 2008 auch noch über eine weitere Auszeichnung. Die European Waterpark Association verlieh den Award „Wiederbelebung historischer Badekultur“.
Ihr wollt euch das Jugendstilbad Darmstadt mal anschauen? Eintreten dürft ihr ab aktuell 6,60 Euro pro Person.
Das Müllersche Volksbad in München wurde im neubarocken Jugendstil erbaut. Eröffnet wurde es bereits 1901. Zu dieser Zeit galt es als das größte und teuerste Schwimmbad der Welt.
Gespendet wurde das besagte Schwimmbad in Darmstadt vom Münchener Ingenier Karl Müller. Diesem Herrn Müller verdankt das Bad auch schließlich seinen Namen.
Bei der Gestaltung ließ sich der Architekt inspirieren von römischen Thermenanlagen sowie Sakralbauten, Hammams und sogar von Moscheen.
Eintrittspreise für das Müllersche Volksbad München starten bei 5 Euro pro Person
Natürlich haben auch andere Städte in Deutschland wirklich sehr schöne alte Bäder. Genannt werden müssen beispielsweise das Volksbad in Nürnberg, das alte Stadtbad in Augsburg, die Münster Therme in Düsseldorf, die.Elisabethhalle Aachen und und und…
Davon hab ich auch einige sicherlich noch längst nicht entdeckt und gesehen.
Wenn ihr also noch mehr historisch-schöne Schwimmbad-Tipps für mich habt, dann immer gern her damit. Bekanntlich ist schönheitliche Betrachtung ist ja auch immer sehr relativ.
Hinterlasst mir hier gern einen Kommentar mit einem Badetipp.
Welche historischen Schwimmbäder sollte ich mir unbedingt anschauen und dort abtauchen?
Oder war euer Favorit vielleicht sogar in dieser Aufstellung schon dabei?Â
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Dieser Artikel wurde erstmalig 2017 veröffentlichen. Seit dem wird der Beitrag regelmäßig überarbeitet und aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte im Herbst 2022. Ich bedanke mich bei vielen der hier gelisteten Bäder für das zur Verfügung gestellte Bildmaterial – für diesen Artikel.
Lust auf mehr Badespaß?
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Das Gesundheitsbad in Dessau – verbunden mit einem Besuch im Bauhaus-Museum… 😉
Jugendstilbad Darmstadt
… die Elisabeth-Halle in Aachen!
Das Palais Thermal in Bad Wildbad fehlt hier.