„Du kannst keinen Ozean überqueren, indem du einfach nur aufs Wasser starrst!“ : 5 Fragen an die Schriftstellerin Dietlinde Hachmann
Dietlinde Hachmann, Schriftstellerin (Foto: Bendix Michaelsen)
Schon als kleines Mädchen liebte Dietlinde Hachmann es, Märchen und Geschichten zu erzählen, später in der Schule, Aufsätze und Briefe zu schreiben, noch später Kurzgeschichten, Gedichte, Sketche und einige kleinere, aber besondere Theaterstücke. Ihr neuestes Werk „Mein Wunscherbe“ beschreibt eine biografische Liebes-Reise-Dokumentation über die Gründerin der Deutsch-Indischen-Gesellschaft in Hamburg e.V., diese Frau war auch die Mutter von Dietlinde Hachmann.
Du sagst „Aktiv und kreativ sein – schreiben muss sich mit Bewegung (Sport) abwechseln“ – gehört auch das Thema Wellness für dich zu dieser Abwechslung dazu?
Es würde ganz sicher, wenn ich die Zeit dafür hätte. Bis zum vergangenen Jahr hat das auch gut geklappt, aber jetzt besteht mein „Sport“ nur noch aus Fingertraining am PC. Das werde ich wieder ändern müssen, denn es fehlt wirklich die Bewegung!
Welche Wellnessanwendung gehört für dich persönlich zu deinen Favoriten und hast du einen besonderen Wellness/Wohlfühltipp für die SPANESS-Leser?
Ich bin mitunter mit einigen Freundinnen für ein Wochenende irgendwohin gefahren. Ankunftstag Freitag. Der wurde für einen Theater-, Kino-, Kabarett-, Konzertbesuch o.ä. genutzt. Sozusagen als Einstimmung. Frohsinn und Fröhlichkeit hatten oberste Priorität, man kann es aber nicht erzwingen. Am Samstag wurde gewandert oder wir machten lange Spaziergänge, auf jeden Fall haben wir uns körperlich stark betätigt, damit wir am Nachmittag völlig relaxen konnten. Wellness pur! Sich verwöhnen lassen und zwar jede von uns so, wie es ihr am besten gefällt. Dabei fällt die „Last des Alltags“ für ein paar Stunden ab, kein Denken, keine Überlegungen, nur genießen. Meist trafen wir uns danach wieder, waren noch angenehm eingestimmt durch eine Massage, durch ein schönes Make-Up, etc. Dann suchten wir uns ein gemütliches Lokal und bei einem schönen, gemeinsamen Essen unterhielten wir uns und schmiedeten Pläne für den nächsten Ausflug, der in einem Jahr stattfinden würde.
Diese Ausflüge habe ich genossen und vermisse es im Moment sehr. Allerdings haben andere Dinge jetzt Vorrang. Eines Tages werden diese Ausflüge zeitlich wieder möglich sein.
Gibt es für dich einen Lieblings-Rückzugs-Ort?
Das ist auf jeden Fall mein Garten! Ich liebe es, mich in irgendeine Ecke des Gartens zu setzen, meine Blicke schweifen zu lassen und mich an allem zu erfreuen. Wenn es irgend möglich ist, sitze ich bei gutem Wetter mit Notebook draußen, meist unter dem Kirschbaum, weil der am meisten Schatten für das Display spendet. Dann schaffe ich es mich „wegzuträumen“. Diese Atmosphäre inspiriert mich, Ideen kommen und werden weiter ausgebrütet oder auch wieder verworfen. Auf jeden Fall genieße ich diese Zeiten!
Was war im Rahmen deiner Karriere der größte Erfolg und was war das schönste Erlebnis?
Da brauche ich nicht lange nachzudenken. Wenn man ein Buch geschrieben hat, dann wird es in der Regel nicht geschrieben, um im Computer oder in einer Schublade vergessen zu werden. Man möchte es publizieren. Es gibt Unzählige, die auf der Suche nach einem Verlag sind und absolut keine Chancen haben – und das liegt nicht immer nur daran, dass es kein guter Stoff ist oder dass es schlecht geschrieben ist etc., sondern eher, dass es äußerst schwer ist, einen Verleger zu finden, wenn man noch keinen „Namen“ hat. Die bekannten, großen Verlage erhalten täglich ganze Ozeane von Tinte, würden Bücher noch mit Füllfederhalter geschrieben. Wie kann man das gute Buch eines unbekannten Schriftstellers herausfiltern, das dem Verlag eine Garantie dafür ist, die investierten Kosten wieder herein zu wirtschaften? Diese Sicherheit bietet ein bereits bekannter Mensch. Der Verbraucher wird dieses Buch kaufen, ob der/diejenige schreiben kann oder schreiben lässt, spielt dabei keine Rolle. Das ist schade.
Aus diesem Grund war mein größter Erfolg, dass ich ein Buch „Mein Wunscherbe“ allein geschrieben habe und das schönste Erlebnis war demzufolge, dass ich einen Verleger gefunden habe!
Gibt es für dich ein Lebensmotto?
Der erste indische Literatur-Nobelpreisträger, Rabindranath Tagore, hat etwas gesagt, dass ich zu meinem Lebensmotto gemacht habe, weil ich es als unbedingt richtig empfinde:
„Du kannst keinen Ozean überqueren, indem du einfach nur aufs Wasser starrst!“
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