
Ein Tag auf Gibraltar: Sehenswürdigkeiten, Geheimtipps & Highlights
Tanja Klindworth
Warst du schon mal auf Gibraltar? Wir zeigen dir echte Geheimtipps & Top Sehenswürdigkeiten auf dem eindrucksvollen Felsen

Warst du schon mal auf Gibraltar? Wir zeigen dir echte Geheimtipps & Top Sehenswürdigkeiten auf dem eindrucksvollen Felsen
Auf unserer Reise entlang der spanischen Küste haben wir auch einen Abstecher quasi nach England unternommen. Wie das möglich ist, verraten wir dir jetzt. Denn bei unserem kleinen britischen Ausflug führte uns der Weg eigentlich nur auf einen Felsen vor der spanischen Küste. Hast du schon einmal von Gibraltar gehört und wußtest du, das dieser Felsen, von dem hier die Rede ist, eigentlich zu England gehört?
Von hier aus ist es übrigens nur noch ein Katzensprung bis nach Afrika.
Früh morgens startet unser Ausflug nach Gibraltar – einem Ort voller faszinierender Entdeckungen. Per Leihwagen gehts aus der Nähe von Sevilla immer entlang der Küstenstraße zum eindrucksvollen Felsen.
Neben den immerhin knapp 35.000 Einwohnern ist die wohl bekannteste Attraktion hier das Naturschutzgebiet Upper Rock, in dem die mehr oder weniger zahmen Affen – auch Berberaffen genannt – leben. Zwar haben sich einige der Affen bereits als nahezu handzahm erwiesen, dennoch sollte man sich ihnen stets mit Vorsicht nähern.
Insgesamt umfasst die Insel, gelegen am Mittelmeer, eine Fläche von knapp sieben Quadratkilometern. Tatsächlich besteht Gibraltar übrigens nicht nur aus dem markanten Felsen – der knapp 430 Meter hoch ist, sondern größtenteils aus einem flachen und sandigen Areal.
Gut zu wissen: Gibraltar markiert auch den Beginn der so genannten „(Wasser)Straße von Gibraltar“ – zwischen Europa und Afrika.
Hier noch ein paar interessante Informationen & Fakten zur Meerenge von Gibraltar:
Schon bei der Anfahrt nach Gibraltar erinnerte mich der Felsen sehr an die Darstellung der Insel Lummerland von Jim Knopf und Lukas in der Michael-Ende-Verfilmung der Augsburger Puppenkiste. Ich erwischte mich dabei, dass ich mir vorstellte, ob denn Schienen um den Felsen führen, die Dampf-Lok „Emma“ um die Kurve fahren lassen, um uns zu begrüßen. Doch keine „Emma“ weit und breit – und auch kein Dampf am Horizont. Statt dessen rollt vor unseren Augen ein Flugzeug über die Straße. Doch dazu später mehr – denn wir nehmen dich für einen Tag mit auf die Insel und verraten dir, welche Gibraltar Sehenswürdigkeiten du auf keinen Fall verpassen solltest.
Gut zu wissen: Bis Frühling 2023 war die Verbindungsstraße vom Festland auf die Insel gleichzeitig die Landebahn des Flughafens von Gibraltar. Seit der Fertigstellung eines Autotunnels im Frühling 2023 wird die oberirdische Verbindung nur noch vom Flughafen genutzt sowie von Fußgängern und Radfahrern, die nach Gibraltar gelangen wollen.
Der Weg zum Felsen führt über steile, schmale Straßen in Schleifen, die dich mitten durch die Stadt bis hinauf zu den 400 Meter hohen Klippen bringen – von dort aus eröffnen sich atemberaubende Ausblicke: Du siehst die Schiffe, die ständig durch die Straße von Gibraltar fahren, und sogar das nahegelegene Festland Afrikas (Marokko).
Gut zu wissen: Wir sind mit dem Auto auf den Berg gefahren. Alternativ kannst du auch mit der Seilbahn, in rund sechs Minuten, von der Stadt auf die Spitze des Berges gleiten und dabei die herrliche Aussicht genießen. Von der Berstation bis zum Eingang der Tropsteinhöhle erwartet dich eine kleine Wanderung, von ca. 20 Minuten, durch das Naturschutzgebiet – die Tickets kosten 19 Pfund pro Person (inkl. Eintritt in das Naturschutzgebiet ab 46 Pfund pro Person). Auch zu Fuß kannst du auf den Felsen gelangen. Dazu wurde auf der Mauer von Karl V (aus dem Jahre 1552) 2008 ein Fußweg angelegt.
Tatsächlich ist gar nicht genau bekannt, seit wann die Berberaffen auf Gibraltar leben. Doch anscheinend fühlen sie sich sehr wohl auf dem Felsen. Um die Affen ranken sich viele Geschichten. So sollen sie einst die Briten vor einem nächtlichen Angriff der Spanier und Franzosen gewarnt haben. Eine andere Legende wiederum besagt, so lange die Affen auf Gibraltar leben, herrschen die Briten über die Insel. Vielleicht ließ Winston Churchill auch darum Affen aus Morokko holen, um der Affeninzucht – übrigens erfolgreich – entgegenzuwirken.
Gut zu wissen: Der Eintritt in das Naturschutzgebiet kostet 30 Pfund pro Person – richtig, Pfund, da der Felsen zu England gehört und hier in englischen Währungen gerechnet wird.
Nachdem wir die erste Begegnung mit den Affen hatten und dabei sogar zart Freundschaft schlossen, führte der Weg weiter in die Tropfsteinhöhle St. Michael’s Cave – ein Besuch, der bereits im Eintrittspreis inbegriffen ist. Zwar fand dort an unserem Besuchstag kein Konzert statt – denn die Höhle wird auch regelmäßig als Konzertsaal genutzt, dennoch begeistert diese Höhle mit ihren surrealen Formationen.
Die Tropfsteinhöhle liegt auf rund 300 Metern Höhe. Tatsächlich ist sie eine von ca. 150 Höhlen auf Gibraltar. Pro Jahr besuchen wohl rund eine Million Menschen die St. Michael’s Cave. Damit ist sie die meistbesuchte Höhle auf Gibraltar. Aufgrund verschiedener Funde und Malereien in den Höhlen wird vermutet, sie wurden bereits 40.000 v. Chr. von Menschen bewohnt bzw. genutzt.
Neben den Höhlen findest du auf Gibraltar auch verschiedene Tunnelgänge. Als Nächstes stand somit der Great Siege Tunnel auf dem Programm – eine in den Felsen gehauene Verteidigungsanlage, die faszinierende Einblicke in die englische Geschichte und die legendären Belagerungen (von 1779 bis 1783) der Halbinsel bietet. An die Tunnel angeschlossen findest du auch Geschützstellungen aus dem Zweiten Weltkrieg und ein Festungsmuseum. Der Besuch ist ebenfalls im Eintrittspreis bereits inbegriffen.
Vor dem Tunnel erwartet dich wiederum eine fantastische Aussichtsplattform mit Blick auf den Flughafen von Gibraltar, das benachbarte spanische Festland und einen seitlichen Blick auf das Mittelmeer sowie auf Afrika.
Beim Verlassen des Tunnels konnten wir beobachten, wie ein Flugzeug auf dem ungewöhnlichen Flughafen von Gibraltar landete – und kurz darauf startete bereits das nächste. Der Flughafen, der auch als normale Straße genutzt wird, ermöglicht es Autos und Fußgängern, von der spanischen Seite auf die Halbinsel zu gelangen. Mit einer Start- und Landebahn von etwas über 1.800 Metern Länge gehört dieser Flughafen zu den ungewöhnlichsten Start- und Landebahnen der Welt.
Gut zu wissen: Insgesamt umfassen die Tunnel auf Gibraltar rund 50 Kilometer Länge. Das abgebaute Material wiederum wurde zur Landgewinnung genutzt und dadurch konnte die Insel künstlich entwas vergrößerte werden. Trotzdem zählt Gibraltar im Verhältnis zu den dichtbesiedelsten Flächen auf der Welt.
Sie zählt zu den neuesten Attraktionen auf dem Felsen von Gibraltar. Die spektakuläre Hängebrücke am Royal Anglian Way ist nicht nur eine besondere Gibraltar Sehenswürdikgeit. Sie ist mit einer Länge von über 70 Metern und einer Höhe von mehr als 50 Meter auch wahrlich eine Mutprobe. Bei unserem letzten Besuch auf Gibraltar gab es die Brücke leider noch nicht. Doch von hier aus sollst du einen fantastischen Blick über die Bucht, die Stadt und die Straße von Gibraltar haben. Der Gang über die Hängebrücke ist ebenfalls bereits im Eintrittspreis inbegriffen.
Eine weitere neue Gibraltar Sehenswürdigkeit im Naturschutzgebiet, die es bei unserem letzten Besuch leider auch noch nicht gab, ist der Skywalk aus dicken Glasscheiben auf knapp 350 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Du erreichst ihn über verschiedene Wanderwege. Im Eintrittspreis für das Naturschutzgebiet ist auch der Eintritt für die Glasplattform bereits inklusive. Die Besucherzahl ist aber auf maximal 50 Personen gleichzeitig beschränkt. Befestigt ist der Rundgang am Felsen mit 30.000 Kilogramm Stahl.
Fun-Fact: Eröffent wurde der Skywalk 2018 von Luke Skywalker.
Anschließend führte uns der Weg zur maurischen Burg, die bereits um das Jahr 711 gegründet wurde – hier sind noch Teile, wie etwa der Turm, gut erhalten. Die Burg ist ein Zeitzeuge der Maurischen Besatzerzeit. In der näheren Umgebung der Burg finden sich weitere alte Bauwerke, an denen einst Soldaten mit Messern Sprüche und Grüße in die Wände ritzten, um sich die Zeit zu vertreiben.
Gut zu wissen: Die Mauren bzw. der erste Kriegsherr der Berber, der auf Gibraltar die Festung erbaute gab dem Felsen auch ursprünglich den Namen, der übrigens im Arabischen immer noch genutzt wird – Dschabal at-Tariq = Fels des Tariq. Davon wurde dann auch Gibraltar abgeleitet.
Wieder unten am Fuße des Felsens angekommen starten wir noch eine Umrundung vom Rest der Insel, um nicht nur aus der Vogelperspektive einen Blick auf Gibraltar zu werfen.
Gibraltar Tipp: Packe unbedingt Pfund ein, besonders wenn du mit dem Auto anreist, denn auf Gibraltar werden selbst Parkgebühren nur in Pfund gezahlt. Auch in den Läden und Cafés der Felseninsel wird meist die lokale Währung bevorzugt.
Wer steuerfrei einkaufen möchte, der wird in der Hauptstraße der kleinen Stadt unterhalb des Felsens fündig: Süßigkeiten, Alkohol, Tabakwaren u.vm. werden hier gern geshoppt. Ähnlich wie auf Helgoland kannst du auch auf Gibraltar durch enge Straßen und Gassen streifen und über Treppen in den oberen Teil der kleinen Stadt gelangen.
Bei einem Bummel durch die Straßen wirst du eine weitere der Gibraltar Sehenswürdigkeiten entdecken – die Kathedrale. Ursprünglich stand an gleicher Stelle mal eine Moschee. Erbaut in Zeiten der Maurischen Besatzung. Nach dem die Moschee abgerissen wurde, entstand um 1500 ein Neubau. Der Kern des Baus bildet noch heute die Kathedrale. Schau dir auch unbedingt den Innenraum der Kathedrale an. Die heutige Ausstattung entstand nach Vorbildern der italienischen Renaissance.
Zur Kathedrale gehört auch ein kleiner Friedhof im Süden der Stadt. Kurioserweise heißt der Friedhof Trafalgar-Friedhof und soll an die legendäre Schlacht von Trafalgar erinnern. Tatsächlich sind dort aber wohl nur zwei Personen begraben, die ursprünglich an der Schlacht teilgenommen haben und später aufgrund ihrer Wunden, auf Gibraltar, gestorben sind. Genutzt wurde der Friedhof übrigens nur bis 1814. Heute gibt es einen neuen größeren Friedhof auf der Insel, den du vom Felsen aus entdecken kannst.
Auch der Abstecher in den Botanischen Garten lohnt sich. Die Alameda Gärten wurden zum ersten Mal 1816 für die Öffentlichkeit geöffnet. Pinien, blühende Blumenbeete, Olivenbäume und Drachenbäume ziehen die Besucher in ihren Bann. Drachenbäume können wohl bist zu 1000 Jahre alt werden. Der älteste Drachenbaum im Botansichen Garten auf Gibraltar soll um die 300 Jahre alt sein. Der Eintritt in den Botanischen Garten ist frei.
Den Abschluss des Tages bildet ein Bummel über den Europa Point an der Südspitze des Felsens. Achtung nicht zu verwechseln mit dem südlichstem Punkt Europas auf der Iberischen Halbinsel. Der befindet sich nämlich tatsächlich in Spanien – rund 25 Kilometer entfernt am „Punta de Tarifa“.
Das Gibraltar Trinity Lighthouse wurde 1841 eröffnet. Der Leuchtturm ist nicht nur ein wunderschönes Fotomotiv am Europa Point – von hier aus hast du auch eine tolle Aussicht auf die spanische Stadt Algeciras und auf eine weitere Gibraltar Sehenswürdigkeit.
Die Ibrahim-al-Ibrahim-Moschee ist eine der größten Moscheen in einem nichtislamischen Land. Erbaut wurde sie in den 1990er-Jahren. Die Eröffnung fand 1997 statt. Zur Moschee gehört auch eine Schule, eine Bibliothek sowie ein Hörsaal. Interessanterweise gehören aber nur knapp vier Prozent der Einwohner auf Gibraltar der muslimischen Religion an.
Gibraltar ist ein aufregendes Reiseziel für Familien. Unser Nachwuchs spricht – auch Jahre nach dieser Reise – noch immer ganz begeistert von Gibraltar. Der ungewöhnliche Felsen, die frechen Affen, die atemberaubende Aussicht, die vielen Abenteuer und Gibraltar Sehenswürdigkeiten nah beieinander und die faszinierende Geschichte hinterlassen eben einfach einen bleibenden Eindruck.
Lust auf mehr Tipps zu Gibraltar? Folgende Reiseführer empfehlen wir dir „Gibraltar Reiseführer 2025„* und „Beyond the rock* – Reiseführer Gibraltar 2024/2025″.
*Dieser Artikel ist erstmalig 2012 erschienen und wurde seit dem mehrfach überarbeitet. Die letzte Überarbeitung fand im Frühling 2025 statt. Die komplette Reise ist ohne eine Koopration und auch ohne ein Honorar entstanden. Trotzdem möchten wir dir natürlich spannende Reiseinfos und Tipps liefern. In diesem Artikel findest du empfohlene Produkte wie z.B. Reiseführer. Diese haben wir dir mit einem * markiert, da sie als Service direkt zu amazon verlinkt sind. Beim Kauf erhalten wir eine kleine Provision, doch du zahlst natürlich nicht mehr für das Produkt.
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