Europäischer Fernwanderweg: Sonnenaufgang in der Lüneburger Heide
- Kooperation/Pressereise* -
Europäischer Fernwanderweg: Sonnenaufgang in der Lüneburger Heide
Tanja Klindworth
Inhalte Anzeigen 1) Europäischer Fernwanderweg: Auch in der Lüneburger Heide 1.1) Wenn der Wecker um 4 Uhr klingelt… 1.2) Europäischer Fernwanderweg im Nebel Der europäische Fernwanderweg misst insgesamt eine Länge von 7.000 Kilometern. Der Weg startet am spektakulären Nordkap in Norwegen und führt auch durch Deutschland – natürlich nicht durch…
Europäischer Fernwanderweg: Sonnenaufgang in der Lüneburger Heide
Der europäische Fernwanderweg misst insgesamt eine Länge von 7.000 Kilometern. Der Weg startet am spektakulären Nordkap in Norwegen und führt auch durch Deutschland – natürlich nicht durch weniger schöne Ecken und Strecken unseres Landes. Ausgeschildert wird der europäische Fernwanderweg mit der Abkürzung E1 und genau solchen Hinweistafeln sind wir kürzlich in Norddeutschland gefolgt.
Europäischer Fernwanderweg: Auch in der Lüneburger Heide
Wußtet ihr, dass ein Teil des Europäischen Fernwanderweges auch durch die Lüneburger Heide führt? Denken wir an eine Wanderung in der Lüneburger Heide, so fällt den meisten Wanderfans erst einmal der Heidschnuckenweg ein, immerhin ein Top Trail of Germany. Doch auch Etappen des europäischen Fernwanderwegs führen durch diese tolle Region.
Wirft man einen Blick auf die Routenbeschreibung zum europäischen Fernwanderweg, so wird die Wanderung – der Nordheide – in vier Etappen empfohlen:
Von Buchholz in der Nordheide bis nach Undeloh (ca. 25 Kilometer)
Von Undeloh nach Bispingen (ca. 20 Kilometer)
Von Bispingen nach Soltau (ca. 20 Kilometer)
Von Soltau nach Münden (ca. 30 Kilometer)
Ich bin schon häufiger in der Region gewandert, doch möchte ich euch heute von einem ganz besonderen Erlebnis berichten. Von einer Wanderung zum Sonnenaufgang zum Totengrund in der Lüneburger Heide. Mich hat die Tour tief beeindruckt und ich bin wieder einmal sehr geflasht, wie schön meine Heimat ist.
Wenn der Wecker um 4 Uhr klingelt…
Mitte Mai sind wir an einem Sonntag Morgen um 5 Uhr gestartet. Das heißt, mein Wecker hat bereits um 4 Uhr geklingelt, damit ich auch pünktlich am vereinbarten Treffpunkt in Behringen eintrudel. Gästeführer Dieter Rademacher begleitet uns, damit wir auch ganz sicher pünktlich, zum Sonnenaufgang, am Totengrund ankommen. Die Idee zur Wanderung ist ganz spontan entstanden – die Verabredung ist grad mal 12 Stunden her und doch treten wir, mit insgesamt 10 Personen, den Marsch an. Das nenne ich Einsatz und vor allen Dingen Begeisterung. 🙂
Aufgrund der Uhrzeit laufen wir alle den ersten Kilometer doch noch etwas schweigend nebeneinander her. Jeder ist in Gedanken wohl noch bei sich oder dem warmen Bettchen – man weiß es nicht so genau. Schritt für Schritt geht es durch den Wald. Als wir nach einer Weile aus dem Wald auf die freie Heidefläche zulaufen wird es grad richtig hell, die Sonne kämpft sich durch. Das Bild, welches uns erwartet ist einfach wundervoll. Ich kann mich gar nicht sattsehen, an dieser Schönheit. Wir haben wirklich ganz besonderes Glück an diesem Morgen. Der Wettergott meint es gut mit uns und belohnt uns fürs frühe Aufstehen.
Wir wandern, auf dem typisch sandigen Heideweg, auf den Totengrund zu. Aufgrund der vielen wunderschönen Fotomotive splittet sich unser kleines Wandergrüppchen sehr schnell. Wir müssen überall stehen bleiben, die morgendliche Landschaft bewundern, Bilder machen und die Natur bestaunen. Schritt für Schritt geht es hinauf zum Aussichtspunkt über dem Totengrund. Oben angekommen werden wir wirklich mit einem so märchenhaften Ausblick belohnt, dass wir alle dort oben einfach einen Moment verharren müssen und vor allen Dingen auch verharren möchten. Eigentlich können wir uns sogar nur schwer wieder von diesem Anblick lösen.
Europäischer Fernwanderweg im Nebel
Der Nebel hängt noch verwunschen über der Heidelandschaft. Trautropfen bedecken Büsche, Sträucher und Spinnenweben. Die Sonnenstrahlen versuchen sich durch den Nebeldunst zu kämpfen. Noch immer völlig geflasht von diesem Anblick geht die Wanderung weiter. Einmal rund um den Totengrund. Der kleine Wanderweg bietet viel Abwechselung und ganz wundervolle Ausblicke auf den Totengrund. Immer wieder gibt es neue Perspektiven zu bewundern. Es geht durch eine leicht hügelige Landschaft.
Der Frühling taucht die Landschaft in schönste Grüntöne, dazu die wärmenden Sonnenstrahlen und diese wunderbar frische Luft. Ich atme tief ein und fülle die Lungen. Einatmen, ausatmen, Schritt für Schritt genieße ich die Natur und versuche die Bilder in mir aufzunehmen und zu speichern. Während wir so unterwegs sind, erzählt Dieter uns einiges über die Region. Wir erfahren etwas über verschiedene Theorien woher der Totengrund seinen Namen haben könnte, hören Geschichten über die Wümm-Mudder* und staunen über die Tatsache, dass man hier zu Beginn des letzten Jahrhunderts noch Häuser bauen wollte. Dieses Vorhaben wurde dann Dank Pastor Bode** nicht umgesetzt. Viel mehr kümmerte sich Pastor Bode verstärkt darum, solch eine wunderbare Landschaft unter Naturschutz zu stellen.
*Wümm-Mudder: Die legendäre Wümm-Mudder heißt eigentlich Dorothea Möller-Guttmann und sie hat als Aussteigerin in der Heide gelebt. Sie liebte wohl Kräuter, Freikörperkultur und Gedichte schreiben.
**Pastor Bode: War ein evangelischer Pfarrer, der in der Lüneburger Heide als Pastor tätig war. Darüber hinaus engagierte er sich für den Naturschutz. 1905 kaufte Pastor Bode den Totengrund, um ihn als idyllische Naturlandschaft zu erhalten. 1910 kaufte er dann den Wilseder Berg mit der gleichen Absicht.
Auf der gegenüberliegenden Seite vom offiziellen Aussichtspunkt über den Totengrund machen wir eine Pause (fast ein kleines Picknick) und genießen unser Butterbrote, mit denen uns das ‚Akzent Hotel zur grünen Eiche‘ ausgestattet hat. An dieser Stelle noch einmal ein riesiges Dankeschön an das Küchenteam vom Hotel. 🙂 In diesem Ambiente haben die Stullen besonders gut geschmeckt. In diesem Moment machte sich in mir ein ganz wohliges Gefühl breit – und genau das ist (auch) Wellness für mich.
Gut gestärkt machen wir uns dann auf den Rückweg. Deutlich wacher als noch auf dem Hinmarsch nahmen wir jetzt auch den Wald um uns rum viel deutlicher wahr. Und das war auch gut, denn der Wald, durch den uns der Weg führte, war kein gewöhnlicher Wald. Tatsächlich handelte es sich um den Friedwald der Region Bispingen. Ein Friedwald dient nicht nur als schöne Ecke für einen Spaziergang sondern tatsächlich handelt es sich bei diesem Wald um die letzte Ruhestätte für viele Menschen – also eine Art Friedhof. Die Menschen werden am Fuße der Bäume, an den Wurzeln begraben. Es gibt aber keine Kreuze oder Grabtafeln… nur kleine Holztafeln und Schilder geben Auskunft darüber, wer hier zur letzten Ruhe gebettet wurde. Ich persönlich finde nur wenige Friedhöfe wirklich schön. Die meisten Friedhöfe bewirken in mir eher ein unbehagliches bis hin zu einem erdrückenden Gefühl. Nicht so dieser Friedwald. Ich fand die Vorstellung, hier tatsächlich die letzte Ruhe zu finden eher schön und beruhigend und überhaupt nicht unbehaglich.
Gegen 8 Uhr trudelten wir dann übrigens am Ausgangspunkt unserer Wandertour (nach rund 10 Kilometer Marsch) wieder ein. Grinsend stellten wir alle fest, dass nun gerade in unseren Hotels das Frühstück startete. Also ging es zurück in die Herbergen, um hier ganz genüsslich, zum zweiten Mal, in den Tag zu starten. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie glücklich und grinsend wir alle unser Frühstück zu uns genommen haben… 😉
So startet ein Tag doch mehr als perfekt… 🙂
Ihr habt jetzt mehr Lust auf die Lüneburger Heide bekommen? Dann schaut doch auch mal bei meinen Reiseblogger-Freunden vorbei:
Ich bedanke mich an dieser Stelle auch ganz herzlich für die Einladung zum Bloggertreffen in der Region Bispingen. Im Rahmen des Bloggertreffens fand auch unsere Sonnenaufgangs-Wanderung auf dem Europäischen Fernwanderweg statt.
Tipp: Aktuell läuft auch ein Fotowettbewerb zum E1 – fotografiert spannende, beeindruckende oder einfach schöne Motive und gewinnt mit etwas Glück. Gewinner werden auf dem 118. Deutschen Wandertages 2018 in Detmold gekürt. Mehr Informationen zum internationalen E1|R1 Photo Award, den Kategorien und Teilnahmebedingungen unter www.e1r1-photoaward.eu
Nachtrag/Transparenz: Als Freiberuflerin schreibe ich auch Reise- und Wanderberichte für andere Medien. Über meine Wanderung auf dem E1 berichte ich euch auch (als Honorar-Aufragsarbeit/Wanderbericht) auf dem Blog vom E1 / R1. Mein Bericht hier im Blog gehörte nicht zum Auftrag. Den Artikel habe ich ganz privat hier als Blogbeitrag veröffentlicht!
___
Und ich möchte euch auch noch ein paar tolle Wanderroute und Tipps ans Herz legen! 🙂
Tanja Klindworth ist nicht nur das Herz der SPANESS-Redaktion. Sie schreibt darüber hinaus auch für andere Blogs, Webseiten, Reise- und Fachmagazine. Ob online oder als Print-Variante. Ihre Fachbereiche sind: Wellnesstrends, Gesundheit, Urlaub und Reise. Zusätzlich ist sie auch als Reisebloggerin tätig.
Kommentar schreiben
Datenschutzhinweise: Die Kommentarangaben werden an Auttomatic, USA (die WordPress Entwickler) zur Spamüberprüfung übermittelt und die E-Mail Adresse an den Dienst Gravatar (ebenfalls Auttomatic), um zu prüfen, ob die Kommentatoren dort ein Profilbild hinterlegt haben. Zu Details hierzu , sowie generell zur Verarbeitung Ihrer Daten und Widerrufsmöglichkeiten, verweisen wir auf unsere Datenschutzerklärung. Sie können gern Pseudonyme und anonyme Angaben hinterlassen.