Nationalpark Hoge Veluwe: Wohlgefühl durch Natürlichkeit
Tanja Klindworth
Wellness-Auszeit in Holland. Da gehört auch eine Portion „aktiv sein“ dazu. Daher haben wir eine Radtour durch den De Hoge Veluwe National Park unternommen
Wellness-Auszeit in Holland. Da gehört auch eine Portion „aktiv sein“ dazu. Daher haben wir eine Radtour durch den De Hoge Veluwe National Park unternommen
Neulich in Holland… da war ich auf Wellness-Spuren unterwegs… und da zu einer umfassenden Wellness-Auszeit in Holland nicht nur Massage und Sauna gehört, sondern auch eine ordentliche Portion Aktivität und Natur, hat es mich nicht nur ins Wellnesshotel gezogen. Ein weiterer Spot auf meiner Reiseliste war der holländische Nationalpark Hoge Veluwe in der Nähe von Apeldoorn.
Ihr habt noch nie etwas vom Nationalpark Hoge Veluwe (oder auch De Hooge Veluwe National Park) gehört? Das ist selbstverständlich nicht schlimm, denn zur Einstimmung erzähle ich euch natürlich gern ein wenig zum 5.400 Hektar großen Park in unserem Nachbarland Holland.
Der Park gehört zum Kulturerbe der Niederlande und wurde vom Ehepaar Anton & Helene Kröller-Müller gegründet.
Der Park bietet landschaftlich viel Abwechselung. Ihr findet dort Wälder, Heidefelder, Moore, Seen, Steppen, Flechten, Moos- oder auch Sandflächen, die einer Dünenlandschaft gleichen. Außerdem leben im Park zahlreiche Tierarten wie Wildschweine, Rehe, Hirsche, Mufflons, Kröten, Schlangen, Fledermäuse, Frösche und vieles mehr. Besonders gut lassen sich die übrigens bei einer Park-Safari mit Ranger, früh morgens oder auch nachts, beobachten.
Natürlich geht die „Wildbeobachtung“ auch auf eigene Faust. Beste Zeit dafür ist der späte Nachmittag bis zum Einbruch der Dunkelheit in einem der Wildbeobachtungsposten.
Der Hoge Veluwe National Park ist ganzjährig geöffnet. Die Öffnungszeiten richten sich nach der Jahreszeit:
In den Park gelangt ihr über drei mögliche Eingänge. Diese befinden sich in folgenden Orten: Hoenderloo, Otterlo und Schaarsbergen. An allen drei Eingängen stehen reichlich Parkplätze zur Verfügung.
Der Nationalpark Hoge Veluwe wird heute von einem Verein geführt. Finanziert wird das Projekt durch private Spenden, gemeinnützige Arbeit, besondere Events und natürlich auch durch Eintrittsgelder und Beschützerkarten.
Zum Ende unseres kleinen Holland-Wellness-Urlaubes kamen wir gegen 11 Uhr am Nationalpark Hoge Veluwe an. Mitten im März strahlte die Frühlingssonne vom Himmel und wir betraten bei rund 20° Grad den Park am Eingang Hoenderloo. Kurz hinter dem Eingang befand sich der Fahrradparkplatz für die Hoge Veluwe Fietsen – die weißen Fahrräder.
Hoge Veluwe Fahrradverleih: An den drei Eingängen im Park stehen, zur kostenfreien Nutzung, weiße Fahrräder zur Verfügung. Top: Es gibt auch Fahrräder für Kinder und viele Räder sind mit einem Kindersitz versehen.
Insgesamt gibt es ein befestigtes Fahrradwege-Netz von ca. 40 Kilometern im Park. Wir wollten mindestens einen Teil davon abradeln. 😉
Außerdem findet ihr im Park über 20 Wanderwege – mit insgesamt 200 Kilometern Strecke!
Somit suchten wir uns ein paar Fahrräder und radelten los. Unser erstes Ziel sollte das Besucherzentrum, ungefähr in der Mitte des Parks, sein. Bis zum Besucherzentrum waren es vom Parkplatz ca. acht Kilometer. Auf unserer Fahrt ging es, begleitet von Sonnenschein und leichtem Wind, durch Wald- und Heidelandschaften. Kleine Wegweiser am Rand wiesen uns den richtigen Weg. Wir glitten über kurvige Fahrradwege und (wirklich sehr) sanfte Hügel mit unseren „weißen Flitzern“. Einfach die Landschaft genießen und abschalten…
Nach einer Weile kamen wir am Besucherzentrum an. Natürlich wollten wir uns das einmal genauer anschauen. Denn im Besucherzentrum könnt ihr euch nicht nur über den Park informieren. Ihr habt auch die Möglichkeit, eine Natur-Ausstellung oder das Museonder (ein Museum, welches sich dem Leben unter der Erde widmet) zu besichtigen, die Gastronomie aufzusuchen oder im kleinen Parkladen zu stöbern.
Der Eintritt in die Ausstellung ist im Preis der Eintrittskarte inkludiert. Im Besucherzentrum erhaltet ihr auch Fahrrad- und Wanderwegekarten.
Nach gut einer Stunde verließen wir das Besucherzentrum wieder, um zur nächsten Station – dem Jagdhaus Hubertus – zu radeln.
Vom Besucherzentrum bis zum Jagdhaus sollten es noch einmal rund acht Kilometer mit dem Fahrrad sein. Entlang der Strecke kamen wir aber an wundervollen Natur-Fleckchen vorbei, die uns ablenkten… also stoppten wir immer wieder für kurze Pausen in einer Landschaft aus Wanderdünen… dann zogen uns moorige Tümpel voller Kröten und Frösche an oder auch Wälder, durch die der Sonnenschein Lichtspiele auf Moose und Gräser warf…
Unser nächstes Ziel war also das Jagdhaus Hubertus auf der Nordseite des Hoge Veluwe Parks. Ehrlich gesagt, würde ich dieses beeindruckende Gebäude aus dem Jahr 1914 (gebaut wurde bis 1920) nicht als Jagdhaus bezeichnen… darunter hatte ich mir dann doch wirklich etwas anderes vorgestellt.
Entstanden ist das – ich nenne es schon eher Schlösschen 😉 – nach dem Entwurf des (umstrittenen) Architekten Berlage. Den Namen ‚Jagdhaus Hubertus‘ hat es wohl erhalten, da Motive aus der Legende des heiligen Hubertus in die Gestaltung einflossen. Wer sich rechtzeitig anmeldet, kann das Jagdhaus nicht nur von Aussen bewundern, sondern auch an einer Führung durch die Räume im Inneren (ein Gesamtkunstwerk aus Technik, Kunst und beindruckendem Mobiliar) teilnehmen.
Das Jagdhaus gilt als eines der wichtigsten Baudenkmäler der Niederlande…
Rund um das Gesamtkunstwerk „Jagdhaus Hubertus“ findet sich eine sehr schöne Parklandschaft mit einem See, Alleen und Terrassen direkt am Wasser. Die Grünflächen bieten sich für ein Picknick an. In der Saison ist hier auch ein kleines Cafe geöffnet.
Vom Jagdhaus Hubertus hieß es dann für uns leider schon, ganz langsam die Rückreise zum Eingang antreten, denn immerhin mußten wir an diesem Tag noch zurück nach Norddeutschland… (vor uns lagen heute somit noch schlappe drei Stunden Autofahrt 🙂 ). Wir sattelten also unsere Drahtesel und radelten zurück zum Parkplatz…
Doch auf der Rücktour gab es noch ein paar Highlights zu sehen, denn überall im Park verteilt findet ihr auch zahlreiche Skulpturen und Kunstwerke.
Helene Kröller-Müller vertrat die Meinung ‚Kunst ist für alle und von allen‘. Daher verteilte sie nicht nur im Park Skulpturen und Figuren, sondern nach ihr wurde auch das Kröller-Müller-Museum benannt, in dem Kunst, Natur und Architektur faszinierend kombiniert werden. Außerdem beherbergt das Museum die zweitgrößte Van-Gogh-Sammlung der Welt.
Eintrittskarten für den Park und das Museum können als Kombi-Paket am Park-Eingang gekauft werden!
Ich gebe zu, ich kannte den Hoge Veluwe Nationalpark in Holland (leider) noch nicht. Obwohl ich wirklich nur drei Stunden Fahrtzeit davon entfernt wohne…
Uns hat unser aktiver Tag im Park sehr gut gefallen und ich kann mir sehr gut vorstellen ihn noch einmal zu besuchen. Für den Park sollte man sich mindestens einen Tag Zeit nehmen. Es gibt insgesamt so viel zu sehen und zu entdecken (für große und kleine Besucher), dass auch ein längerer Aufenthalt ganz sicher nicht für Langweile sorgt.
Extra Wohlfühl-Tipp -> De Hoge Veluwe Camping: Mitten im Park gibt es auch einen Naturcampingplatz. Geöffnet von April bis November. Hier könnt ihr für „kleines Geld“ auch ein Zelt aufschlagen.
Natürlich ist der Eintrittspreis ein kleiner Wehrmutstropfen. Doch da der Park überwiegend aus privaten Mitteln finanziert wird, fand ich den Eintrittspreis o.k. und hab natürlich auch Verständnis dafür, dass eine gewisse Monetarisierung stattfinden muß. Für Einheimische lohnt sich der Kauf einer Jahreskarte daher sicherlich.
Mehr Informationen zum Hoge Veluwe Nationalpark findet ihr hier:
*Ich wurde für einen Recherche-Aufenthalt in den Park eingeladen. Dafür bedanke ich mich herzlich. Denn auch solche Einladungen machen mich auf viele wundervolle Orte aufmerksam, um genau darüber zu berichten. Die Berichterstattung darf ich frei entscheiden. Ich berichte daher natürlich immer ehrlich und authentisch über meine Persönlichen Eindrücke und Erfahrungen.
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Hallo Tanja,
wieder ein Ort, von dem ich noch nie gehört habe! In den Niederlanden hätte ich so einen Park nicht unbedingt erwartet, aber der macht einen tollen Eindruck. Das Jagdschlösschen ist vom Stil her nicht so meins, aber mit dem Fahrrad wäre ich da gerne ganz entspannt unterwegs und würde die Landschaft auf mich wirken lassen.
Danke für den Tipp und die Infos dazu!
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Tanja,
Wie schön, dass ich durch dich immer wieder neue Ecken in Holland entdecke. Der Nationalpark kommt auf meine Liste!
Viele Grüße von Sanne
Der Artikel kommt ja wie gerufen, ich bin eh nächste Woche in Holland mal wieder in Holland und fahre ein bisschen durch die Gegend zwecks Tulpenblüte. Und was muss ich da feststellen? Der Nationalpark liegt optimal zwischen meinem zu Hause und den bisher geplanten Zielen. Das Jagdhaus schaut ja auch mal recht cool aus. Ich hoffe schwer, dass ich das noch mit einbauen kann auf dem Trip. Ansonsten ist es ja auch nicht soooo weit zu fahren. Danke fürs zeigen auf alle Fälle, ich kannte das in der Tat auch bis gerade nicht 🙂
Hallo Tanja,
den Hoge Veluwe Nationalpark kannte ich jetzt tatsächlich auch noch nicht, obwohl wir absolute Holland-Fans sind.
Toll, wie man immer nochmal ein neues Fleckchen in unserem schönen Nachbarland entdecken kann!
Liebe Grüße
Isabel
Das sieht idyllisch und ruhig aus. Aber dass der Architekt dieses „Jagdhauses“ umstritten ist, das wundert mich gerade wenig. Ich find das ziemlich klotzig… „Jagdhaus Hubertus“ klingt irgendwie uriger. Das sieht fast aus wie ein faschistischer Bau
Schön, dass man solch schöne Nationalparks „direkt vor der Türe“ hat. Bei Nationalpark denke ich immer automatisch an Afrika oder Amerika, aber dass da einer direkt in den Niederlanden ist, das wusste ich nicht.
Somit kann man sehr schön einen Kurzausflug dorthin planen, super cool!
Danke für den Tipp 🙂
<3
Michelle
Irgendwie kommt mir der Name des Nationalparks bekannt vor, auch wenn ich noch nicht dort war.
Die Idee, Fahrräder zur Verfügung zu stellen finde ich richtig gut. So kann man sich entspannt durch den doch sehr weitläufigen Park bewegen.
Von uns aus ist es auch gar nicht so weit dorthin. Ich glaube, ich werde ihn mal auf unsere Liste der Ausflugsziele setzen.
Liebe Grüße Gina und Marcus
Dann war das Bild mit dir und dem gelben Rucksack vergangene Woche im Moor ja doch aktuell.
Somit nicht in der Lüneburger Heide, sondern im Naturparadies der Niederlande 🙂
Witzig, ist die Rucksack-Verlosung eigentlich schon beendet? Ich würde sie sonst noch an ein paar Bekannte weiterleiten.
Liebe Grüße, Katja
Hallo Tanja,
von dem Park habe ich bis dato auch noch nichts gehört. Aber der sieht spannend aus. Allerdings fahre ich nicht so gerne Rad und erstmal 8 km bis zum Besucherzentrum zu laufen – davor scheue ich mich etwas.
Die Skulpturen hingegen finde ich toll. Gerade die Patina macht das irgendwie zu etwas besonderem.
Herzliche Grüße
Liane