Sind Kohlenhydrate jetzt wirklich böse?
Immer wieder ist bei uns auch das Thema Ernährung – und hier besonders die „gesunde“ Ernährung – ein Thema. Wir durchleuchten Ernährungstrends und testen sogar vegane oder vegetarische Ernährung und sogar gefastet haben wir schon Testweise. Immer wieder gibt es vermeintlich neue Erkenntnisse in der Ernährung – „Was ist gesund“ – „Was ist plötzlich überholt“ – „Was macht wirklich satt?“.
Ist unsere Ernährungspyramide überholt?
Figurbewußte und gesunde Ernährung mit Eiweißbrot?!
In letzter Zeit hört man immer mehr von der Low Carb Ernährung. Die Kurzfassung „hier soll viel Eiweiß gegessen werden und dafür wenig Kohlenhydrate“. Mittlerweile gibt es sogar Verschwörungstheorien um die Kohlenhydrat-Ernährung der europäischen Welt. Hier soll eine Lobby für diese Art der Ernährung sorgen, da ein ganzer Wirtschaftszweig, viel Geld und viele Arbeitsplätze dran hängen.
Doch was ist denn nun eigentlich dran, an der Ernährung mit Kohlenhydraten. Ist die alte Ernährungspyramide (die besagte, ein Großteil unserer Ernährung soll aus Kohlenhydrat-Produkten bestehen) tatsächlich überholt? Machen Kohlenhydrate nun tatsächlich dick und vielleich sogar krank?
Vielleicht sollten wir uns in einem ersten Schritt mal vor Augen halten, worin Kohlenhydrate überhaupt enthalten sind. Denn wie heißt es so schön, es gibt gute und schlechte Kohlenhydrate. Gute sind die, die gute Energie liefern wie z.B. Vollkornprodukte, Reis, Gemüse oder auch Hülsenfrüchte. Diese werden langsam im Körper aufgeschlüsselt, sie fördern eben auch die Verdauung, halten den Blutzucker stabil und vor allen Dingen machen sie dadurch auch satt. Schlechte sind z.B. die Kohlenhydrate in den Süßigkeiten, in den ganzen gesüßten Softdrinks, Chips und Fastfood sind wohl auch eher in die Kategorie schlechte Kohlenhydrate einzuordnen. Diese Kohlenhydrate liefern auch nur schnelle Energie und sorgen dafür, dass wir schnell wieder Hunger bekommen. Außerdem machen sie oft träge und schlapp.
Wer es logisch überlegt, kann schnell 1 + 1 zusammen zählen und kommt zum Schluß, dass wohl genau auch diese Art der Kohlenhydrate krank machen (können). Daraus kann Diabetis, Bluthochdruck, Fettsucht, Zunahme oder auch eine Stoffwechselstörungen entstehen. Denn wird zu viel Süßes gegessen und im Gegenzug auch noch auf Sport und Bewegung verzichtet, dann steigt das Gewicht. Logischerweise, denn so werden mehr Kalorien eingenommen, statt verbraucht. Häufig wird dann die Insulinproduktion verringert. Das Insulin sorgt aber dafür, dass der Zucker aus dem Blut in die Zellen geschleust wird. Kein Insulin, keine Zuckerschleusung – das Ergebnis kann Typ 2 Diabetes sein. Da sich viele Menschen insgesamt immer schlechter ernähren und sich dazu immer weniger bewegen, steigen auch die Erkrankungen. Besonders schlimm ist dabei, dass auch immer mehr Kinder betroffen sind. Süßigkeiten werden übrigens meistens mit einem billigen Industriezucker – der Fructose – hergestellt. Im Gegensatz zu normalen Zucker benötigt Fructose kein Insulin, um in die Zellen geschleust zu werden. Fructose landet einfach gleich in der Leber. Gibt es dann keinen Energiebedarf, so wird sie als Fett in der Leber abgespeichert. Folge davon kann eine Fettleber sein.
Darf ich denn nun Kohlenhydrate essen?
Hier gibt es ganz klar die Antwort „Ja“. Doch sollten es „gute“ Kohlenhydrate sein, die im Körper langsam aufgeschlüsselt werden. Diese stecken in Vollkornprodukten wie z.B.:
- Vollkornbrot
- Schwarzbrot
- Vollkornnuden/Nudeln
- Vollkorn-Reis/Natur-Reis
- Kartoffeln
- Hülsenfrüchte (z.B. Bohnen)
- Müsli (ohne künstlichen Zuckerzusatz)
Naturjoghurt mit Erdbeeren aus dem eigenen Garten, Walnussstückchen und Holunderblütensirup
Natürlich dürfen auch mal „schlechte“ Kohlenhydrate gegessen werden. Ist ja auch lecker. 😉 Aber eben in Maßen. Maximal 10 Prozent der täglichen Energie sollten/dürfen wir durch „schlechte“ Kohlenhydrate zu uns nehmen. Das ist z.B. ein kleines Stück Kuchen oder zwei Kugeln Eis oder 1 Riegel Schokolade. Vor Augen sollte man sich auch Folgendes halten: Schlechte Kohlenhydrate stecken eben auch in fertig gemixtem Joghurt oder in Toastbrot, in Softdrinks, in Alkohol, in Schokomüsli, in Ketchup u.v.a. Dingen, die wir in unserem Leben und über den Tag verteilt gern mal zu uns nehmen.
Vergessen sollten wir auch nicht, dass in vielen Gemüsesorten und sogar Milch auch Kohlenhydrate (wenn auch nur in geringen Mengen) stecken. Der Richtwert von ungefähr 50 Prozent Kohlenhydrate soll weiterhin stimmen. Doch sind hier eben auch eher die „guten“ Kohlenhydrate gemeint. Und um alles im Körper wirklich zu nutzen und zu verarbeiten, sollte es eben auch an Bewegung nicht mangeln. Also in der Mittagspause mal einen Spaziergang machen, die Treppe statt den Lift nutzen, auf das Rad steigen und selbst der Hausputz ist in einer Form schon Bewegung. 😉 …und diese Bewegung (ver)braucht eben auch Energie.
Statt fertig gekaufter Produkte können Lebensmittel auch selber angemixt werden. Ich z.B. esse nur Naturjoghurt mit Früchten (der Saison) und Nüssen. Zum Süßen nutze ich Zuckerersatzstoffe wie z.B. Stevia oder natürliche Süßungsmittel, wie ein kleiner Klecks Honig oder ein paar Tropfen selbst hergestellten Holunderblütensirup. 🙂 Auch mein Müsli mixe ich selber an. Haferflocken, Früchte der Saison, Nüsse/Mandeln & Samen und dann einfach Milch und etwas Stevia dazu. Selbst Marmelade habe ich schon mit Stevia-Gelier(zucker) hergestellt. Schmeckt auch prima. 🙂
Wie haltet ihr es mit eurer Ernährung? Fällt es euch schwer auf Süßigkeiten und Softgetränke zu verzichten? Nehmt ihr eigentlich viel zu viel von solch „schlechten“ Kohlenhdydraten zu euch?
Hinterlasst uns hier gern einen Kommentar zu euren Erfahrungen und zu eurer Handhabung/Meinung zu/mit Kohlenhydraten.
___
Weitere Artikel zum Thema „gesunde“ Ernährung:
gesunde Ernährung,
Gesundheit