Stonehengefeeling mitten in Deutschland: Die Straße der Megalithkultur
Stonehengefeeling mitten in Deutschland: Die Straße der Megalithkultur
Tanja Klindworth
Unterwegs auf der Straße der Megalithkultur Niedersachsen. Die Steingräber blicken auf eine lange Geschichte zurück. Bis ins 17. Jahrhundert rankten sich viele Mythen um die beeindruckenden Steingräber.
Stonehengefeeling mitten in Deutschland: Die Straße der Megalithkultur
Auf der Suche nach tollen Reiseregionen in Deutschland streifen wir gern durch unser Land. Als Roadtrip, mit Wanderschuhen und auch mit dem Fahrrad machen wir unterschiedliche Reiseregionen unsicher.
So sind wir kürzlich auch auf der Straße der Megalithkultur gelandet.
Straße der Megalithkultur: 330 Kilometer auf archäologischen Spuren
Vielerorts in Deutschland gibt es sie, die Zeitzeugen vergangener Epochen. Zu diesen besonderen Zeugen gehören auch Großsteingräber – oder wie sie auch genannt werden Megalithgräber.
Große Steine liegen einfach so da in der Naturlandschaft, als wenn geheimnisvolle Riesen sie zu mächenhaften Gebäuden errichten wollten.
Warum sollten wir also nach Stonehenge reisen, wenn wir so mystische Orte praktisch auch vor der eigenen Haustür haben?
Die Straße der Megalithkultur haben wir bei unserer Reise ins Emsland entdeckt. Sie erstreckt sich insgesamt auf 330 Kilometer und vereint rund 5.500 Jahre Kulturgeschichte. An dieser Straße liegen 33 spannende, archäologische Stationen und 70 Großsteingräbe aus der Jungsteinzeit.
Epoche der Jungsteinzeit: Etwa 3500 bis 2800 vor Christi Geburt
Die heutigen Namen dieser Steinorte, auf der Straße der Megalithkultur, lassen uns staunen und zum Teil auch vielleicht etwas gruseln. Zum Beispiel ist da die Rede vom Teufelsstein oder auch vom Teufels Backtrog. Was verbirgt sich wohl hinter dem steinernen Schlüssel, der Steinkiste oder auch hinter den Schlingsteinen?
Straße der Megalithkultur Niedersachsen: 33 Stationen
Die legendären Zeugen der Megalithkultur verbergen sich in mystischen Wäldern, auf blühenden Wiesen und kargen Landschaften.
An den verschiedenen Stationen soll das Naturverständnis der Jungsteinzeitmenschen thematisiert werden. Es wird auch die Konstruktion der Gräber erklärkt und die Jenseitsvorstellungen der Jungsteinzeitmenschen vorgestellt. Die Stationen, an der Straße der Megalithkultur, sind teilweise per Auto zu erreichen. Außerdem führen auch tolle Wander- und Fahrradwege zu den einzelnen Standorten.
Warum wurden Steingräber gebaut? Die Menschen in der Jungsteinzeit bauten diese Megalithgräber für ihre Toten. Gedacht waren sie für das Leben in der Ewigkeit legten sie den Toten Geschenke mit ins Grab: Schmuck, Waffen und Nahrungsmittel (wie z.B. Weizen, Bohnen und Erbsen).
Wo verläuft die Straße der Megalithkultur?
Die Straße der Megalithkultur verläuft aktuell durch den Nordwesten von Deutschland. Das Gebiet erschließt sich über mehrere Regionen:
Route durch das Osnabrücker Land: Osnabrück, Ostercappeln, Belm-Vehrte, Wallenhorst, Bramsche, Ankum, Bippen, Fürstenau
Straße der Megalithkultur im Emsland: Berge, Freren, Thuine, Lingen (Ems), Meppen, Sögel
Durch die Region Oldenburger Münsterland: Werlte, Lastrup, Cloppenburg, Visbek
In der Region Wildeshauser Geest: Großenkneten, Wildeshausen, Dötlingen, Ganderkesee, Oldenburg
Es ist geplant, die Straße der Megalithkultur noch auszuweiten. Geplant sind Standorte in Schleswig Holstein und Nordrhein-Westfalen und auch Anlagen in Dänemark, den Niederlanden und in Schweden sollen mit in die Planung einbezogen werden.
Seit August 2013 ist die Straße der Megalithkultur offiziell durch den Europarat als Kulturweg anerkannt. Zeitgleich wurde auch in Dänemark bereits ein Teilstück des Weges eröffnet.
Radeln & Wandern entlang und auf der Straße der Megalithkultur
Offiziell gilt die Straße der Megalithkultur als Ferienstraße. Eröffnet wurde sie 2009. Die Naturregionen rund um die einzelnen Standorte der Megalithsteingräber eignet sich wunderbar für kleine Wanderrouten.
Zusätzlich gibt es auch eine Radroute der Megalithkultur. Sie verläuft parallel zur Straße der Megalithkultur. Entlang der Route finden Radfahrer auch jede Menge Möglichkeiten zur Einkehr und Übernachtung. Städte wie Osnabrück, Meppen, Oldenburg oder auch Cloppenburg laden zu zahlreichen weiteren Entdeckungen ein.
Ein paar Highlights entlang der Fahrradroute sind, neben den hübschen, kleinen Städten, das Kloster in Hude, Schloss Clemenswerth, das Tuchmacher Museum in Bramsche oder auch die Hüvener Mühle.
=> Standorte, mehr Informationen, Straße der Megalithkultur Karte etc. im Flyer zum Download!
Schon gewußt: Ihr findet die besagten Megalithgräber nicht nur in Niedersachsen, auf der Straße der Megalithkultur.
Überall in Deutschland, liegen versteckt in Wäldern oder auch am Rande von Feldern und Wiesen, diese steinernen und beeindruckenden Zeitzeugen.
Die Megalithgräber werden auch Hünengrab oder Großsteingrab genannt. Mit „Hüne“ bezeichnete man früher einen „Riese“. Tatsächlich dachte man wohl, noch bis ins 17. Jahrhundert, dass es sich bei den Steingräbern um Grabstätten für Riesen handelte.
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Tanja Klindworth ist nicht nur das Herz der SPANESS-Redaktion. Sie schreibt darüber hinaus auch für andere Blogs, Webseiten, Reise- und Fachmagazine. Ob online oder als Print-Variante. Ihre Fachbereiche sind: Wellnesstrends, Gesundheit, Urlaub und Reise. Zusätzlich ist sie auch als Reisebloggerin tätig.
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Liebe Tanja,
Ich finde die Megalithgräber in Frankreich spannend und wollte dieses Jahr in Irland welche besuchen. Da brauche ich ja gar nicht so weit zu reisen.
Viele Grüße,
Sanne
Sehr interessanter Beitrag und so viele beeindruckende Bilder.
Ich wußte gar nicht, dass es sowas in Deutschland gibt, kommt gleich auf die Merkliste.
ich finde ja die Farbe des Waldes fast noch beeindruckender als die uralten Steine.
Spannend ist es aber trotzdem, was es an historischen Plätzen es mitten in Deutschland zu finden gibt.
Wenn die Steine reden könnten…. welch faszinierenden Geschichten ihnen einfallen würden.
Wow, das hört sich super spannend an. Ich habe zwar schon mal von diesen Gräbern gehört, wusste aber nicht, dass es so viele davon in Deutschland gibt… und vor allem, dass sie tatsächlich auch schon so alt sind.
Danke für diesen spannenden Artikel!
Hallo Tanja,
diese Straße ist mir komplett entgangen und dabei so spannend! Ich kenne nur die Hünengräber in der Lüneburger Heide, Stonehenge, auf Malta und diverse Megalithbauten auf den Orkney-Inseln.
Nun wohnen wir in Süddeutschland und ich kann diese tollen Ecken in Norddeutschland gar nicht besuchen…
Liebe Grüße
Gabriela
ich kenne zwar einige dieser Megalithen, aber das es da richtige Wege und Pfade gibt, ist mir bisher entgangen.
Ich liebe diese mit Moos bewachsenen Steine. Geben immer ein tolles Fotomotiv ab.