Superfood Liste: Aber bitte regional & saisonal…
Tanja Klindworth
Denkt ihr bei Superfood auch erst einmal an Avocado, Chia Samen und andere exotische Früchte? Meine Superfood Liste zeigt euch, ihr findet auch jede Menge Superfood in Deutschland!
Denkt ihr bei Superfood auch erst einmal an Avocado, Chia Samen und andere exotische Früchte? Meine Superfood Liste zeigt euch, ihr findet auch jede Menge Superfood in Deutschland!
Mein Hauptthema und Anliegen im SPANESS-Blog ist natürlich das Thema Wellness. Daher kommt man auch am Thema Food, Ernährung und Gesundheit nicht vorbei. Denn die gehören absolut dazu, wenn man ein Wohlfühl- und Wellnessleben genießen möchte. Daher gehts heute auch mal wieder ums Thema Food. Um ganz genau zu sein um Superfood aus Deutschland…
Ich weiß, wenn das Wort Superfood fällt, so denke viele z.B. an die Avocado oder auch Chiasamen oder Granatapfel. Doch sollte man sich natürlich dabei auch Gedanken machen, in welchen Verhältnis z.B. der Gesundheitsfaktor gegen den Umweltfaktor steht?! Z.B. muß die Avocado erst um die halbe Welt geflogen werden, bevor sie auf unserem Teller landen kann…
DAHER…
Superfood – So etwas gibts nicht in Deutschland, sagt jetzt vielleicht einer? Doch gibt es – und zwar zu Hauf… sage ich…! Daher hab ich hier mal eine Superfood Liste erstellt – mit 10 heimischen Superfoods, die ihr bestimmt kennt, doch deren Gesundheitsfaktor ihr vielleicht so noch nicht auf dem Schirm hattet.
Und Superfood Rezepte hab ich dann auch gleich mal für euch hier zusammengeschrieben… 😉 So gibt es auch keine Ausreden mehr, dass ihr gar nicht wißt, was man mit diesen Leckereien so anstellen kann.
Superfood Defintion: Denn was soll das eigentlich sein – ein Superfood? Ehrlich gesagt, gibt es dafür eigentlich keine festgelegte Definition. Doch kann man sagen, es handelt sich um solche Lebensmittel, die besonders nährstoffreich sind. Daher werden zwar gern bestimmte Lebensmittel auch mal als Superfood oder ähnlich betitelt. Doch ich finde eigentlich, fast alle natürlichen Lebensmittel sind einfach echtes Superfood.
Besonders Obst und Gemüse sind doch immer wieder ein Knaller. 🙂 Und ich selber bin ja immer sehr zwiegespalten, wenn ich in einem Hotel bin, und dort Lebensmittel verarbeitet werden, die erst einmal über den halben Erdball verfrachtet und geschickt werden müssen, bevor sie bei uns landen. Und dann auch noch als besonders gesund, wertvoll oder lecker angepriesen werden.
Daher möchte ich heute mal eine Lanze für einheimisches Superfood brechen… voll lecker, voll gesund, auch meistens wirklich günstig…
Ach ja, gesunde Ernährung muß echt nicht viel kosten – aber das ist mal ein ganz anderes Thema
…und so stimmt einfach die Klimabilanz auch etwas mehr (hat ja auch was mit einer wohlfühligen Lebensweise zu tun) – oder seht ihr das anders?
Hier nun aber meine Top 10 Superfood Liste mit regionalen Leckereien und Lebensmitteln.
Mein erstes Superfood auf der Superfood Liste, welches ich euch (noch) schmackhaft(er) machen möchte, ist der Apfel. Nicht umsonst heißt es in einem schlauen Spruch „one apple a day keep the doctor away“. In Deutschland essen wir pro Person locker 20 Kilogramm Äpfel. Der Apfel besitzt mehr als 30 Vitamine und Spurenelemente. Dazu kommen noch jede Menge Kalium und Mineralstoffe. Wer einen Apfel isst, der sollte das mit Schale tun, denn darin stecken rund 70 Prozent der Vitamine. Die Fruchtsäure und die Ballaststoffe im Apfel haben sogar eine Zahnreinigungswirkung.
Superfood Beeren, so müssen wir hier mal grundsätzlich sagen. Denn in Beeren steckt jede Menge „Superkraft“. Also gehören schon mal grundsätlich alle Beeren auf die Superfood Liste. Ob Blaubeeren, Erdbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Brombeeren oder auch Aronia (wird seit kurzer Zeit auch in Deutschland angebaut).
Stellvertretend dafür stellen wir hier jetzt mal die Fliederbeere vor. Um die Superkraft nutzen zu können, muß man aber erst einmal wissen, dass die Fliederbeere auch gern mal andere Namen trägt. Je nach Region kann die Fliederbeere auch Schwarzer Holunder oder Holunderbeere heißen. Auch die Abkürzung Holler ist durchaus gebräuchlich. Schon meine Oma hat die Fliederbeeren früher gepflückt und daraus selber Saft gemacht. Den hab ich dann immer zu trinken bekommen, wenn ich krank war oder eine Erkältung ausgebrütet habe. Das mache ich übrigens auch heute noch oft… 😉 Doch Achtung, die Beeren sollten nicht roh gegessen werden, dann sind sie leicht giftig. Doch es gibt zahlreiche leckere Rezepte mit Fliederbeeren.
Aus den Blüten der Fliederbeere kann man Holundersaft (den kann man auch fürx mixen vom Hugo nutzen) machen -> zum Rezept Holunder-Saft
In Zeiten von Smoothies, Veganern und Vegetariern wird Grünzeug hip. Besonders so ein Grünzeug, welches vielleicht noch nicht so häufig auf der Speisekarte zu finden ist. Also wie wäre es mal mit Grünkohl oder Giersch? Giersch z.B. ist eine Art wilder Spinat. Er wächst fast überall und ist unheimlich robust. Im Giersch ist z.B. Eisen, Karotin, Kalium, Vitamin C oder auch ätherische Öle und noch einige andere Inhaltsstoffe.
Ich als Nordkind kenne das Zeug schon, seit dem ich ein kleiner Stöpsel war… und lange, lange wurde unsere Grünkohlkultur und Grünkohlliebe dann doch etwas belächelt, im Rest von Deutschland. Doch die Zeiten sind wohl vorbei. In New York soll Grünkohl der absolute Renner sein…
Ja, wir norddeutschen Kinder nennen ihn auch liebevoll die ostfriesische Palme bzw. friesische Palme (bis auf die Oldenburger, die sagen Oldenburger Palme). Was richtig klasse ist, an diesem Grünzeug, es wird im Winter geerntet und gegessen… Hochzeit des Grünkohls ist in Deutschland Januar und Februar. Also ein vortreffliches Superfood im Winter, denn es ist super vitaminreich (105-150 mg auf 100 Gramm). Es hat zusätzlich noch einen hohen Kalziumgehalt und ist dadurch gut für unsere Knochen und die Zähne. Grünkohl gehört also unbedingt auf die Superfood-Liste.
Mir ist schon klar, dass Grünkohl-Eintopf nun nicht unbedingt was für jeden ist. 😉 Daher hab ich hier mal ein Alternativ-Rezept mit Grünkohl für euch. Das hab ich selber auf der ITB Berlin, mit Chefkoch & DB (und ganz vielen Foodblogger- und Reiseblogger-Kollegen), zusammen gekocht. Das Motto war „Pimp your lunchbox“ – also hier ein gepimptes Grünkohl-Rezept:
Grünkohleintopf mal anders – Superfood Rezepte: Grünkohl-Waffeln
Den Waffeltag stellt ihr aus folgenden Zutaten her: 250 Gramm Grünkohl (komplett fertig gekocht Grünkohl mit Pinkel Wurst), 150 Gramm Butter (am besten weich), 4 Eier, 1 Prise Salz, 250 Gramm Mehl, 250 Milliliter Milch, 2 EL scharfer Senf, 2 Kochwürste, abschmecken mit Meersalz, Muskat und Pfeffer. Alles zu einem Teig verrühren (heißt natürlich auch Grünkohl und die Wurst zerkleinern und mit in den Teig rühren).
Dann mit einer Kelle etwas abfüllen und in ein Waffeleisen geben (als würdet ihr wirklich eine normale Waffel herstellen wollen). Tja, dann kurz warten und fertig ist die Grünkohl-Waffel.
Kirsche und Kürbis hört sich auch nach einer komischen Kombi an… oder?!
Selbstverständlich sollt ihr auch beides nicht zusammen genießen – obwohl ein Experiment wäre es wert. 😉 Kommen wir aber erst einmal zur Kirsche. Ich bin ja eine echte Kirschliebhaberin. Wenn unser Kirschbaum im Garten Früchte trägt, dann stelle ich mich auch schon einfach mal gern an den Baum und futter los… schon früher als Kind, saß ich zur Erntezeit oben im Baum, futterte die Kirschen und spuckte die Kerne einfach durch die Gegend.
Kirschen stärken unser Immunsystem und in Kirschen stecken jede Menge Nährstoffe. Vitamine, Folsäure, Calcium, Eisen, Kalium und Magnesium tummeln sich in den kleinen roten Kraftpaketen. Und sie sind einfach furchtbar lecker…
Und der Kürbis? Was kann der? Im Kürbis stecken jede Menge Vitamine und Mineralien. Das fördert auf alle Fälle schon einmal den Stoffwechsel. Doch das ist natürlich noch nicht alles – Phosphor für den Knochenbau, Eisen für die Blutbildung und Vitamine für das Immunsystem. Wer auch gern Kürbiskerne mag, der futtert obendrauf noch Spurenelemente, Aminosäuren, ungesättigte Fettsäuren und noch mehr Vitamine. Das ist gut für die Zellverjüngung. Wie heißt es doch so schön neudeutsch „ein echter Beauty-Booster„. 😉
=> Superfood Rezepte – Kürbis Spaghetti
Ja gut, ihr müßt ja nun nicht gleich Rote Bete zusammen mit Rosenkohl verputzen. Aber jetzt mal Hand aufs Herz, wie oft habt ihr denn in letzter Zeit Rote Bete oder mal ein wenig Rosenkohl probiert?
Doch wie wir es auch drehen und wenden, die Rote Beete gehört tatsächlich zu den gesündesten Lebensmitteln ever. Sie ist reich an Betain, kann den Blutdruck senken und ein wahrer Beauty-Booster für unsere Haut sein. Rote Bete gilt sogar als Stimmungsaufheller – also auch ein echtes Winter-Superfood.
Die spezielle Rote-Bete Superfood Liste ist noch viel länger: So unterstützt Rote Bete die Körper-Entgiftung, Rote Bete kommt sogar bei der Krebstherapie zum Einsatz und gut fürs Herz ist sie auch noch. Rote Bete schmeckt voll lecker und läßt sich superfix zubereiten (sogar abgepackt aus dem Supermarkt ist sie top). Rote Bete kann man sehr einfach anbauen, sie ist ziemlich anspruchslos und kann auch lange gelagert werden.
Superfood-Rezepte: Rote Bete Rezept vegan Aufstrich
Ich hab während meiner F.X. Mayr Kur „Rote Bete Aufstrich“ zum Frühstück verspeist und auch im Hotel gelernt, diesen Aufstrich selber zu machen. Ihr braucht dazu 300 Milliliter Wasser, 200 Gramm Rote Bete, Salz, Schnittlauch und Limettensaft zum abschmecken und wer mag kann auch noch gemahlene Mandeln und/oder Cashewnüsse (200 Gramm) dazu tun.
Die Cashewnüsse über Nacht im Wasser mit Salz einweichen. Vom Wasser ca. 40 Milliliter abfüllen. Die Chashewkerne im Wasser pürieren, bis eine cremige Masse entsteht. Rote Bete weich kochen und auch mit der Masse pürieren. Schnittlauch, Mandeln und Limettensaft dazu geben und bei Bedarf noch etwas mit Salz abschmecken.
Auch so ein cooles Winter-Superfood aus heimischen Gefilden. Saison hat Rosenkohl von September bis Februar. Besonders gut schmeckt er aber, wenn er den ersten Frost bekommen hat. Auch im Rosenkohl stecken viele Vitamine und Nährstoffe. Der Rosenkohl ist voller Vitamin C (ca. 115 mg / 100 Gramm), doch auch Folsäure, Kalium und Eisen sind im Rosenkohl vertreten. Rosenkohl aktiviert unser Immunsystem und obendrauf soll er sogar den Hormonhaushalt regulieren. Schon alleine deswegen gehört der Rosenkohl schon auf diese Superfood Liste.
In der Küche ist der Rosenkohl ein echter Tausendsasser. Man kann ihn kochen, roh essen, grillen, backen und braten. Er kann in der Suppe schwimmen, im Salat landen oder auch einfach als Beilage genutzt werden.
Jetzt mal ehrlich was sind schon Goshi Beeren, wenn wir doch was viel cooleres Zeug in Deutschland haben. Ich rede vom Sanddorn. Da der aber doch nur relativ regional zu erhalten ist, rückt der Sanddorn (trotz seiner Superkraft) etwas weiter nach hinten auf dieser Superfood Liste. Je nach dem, wo ihr euch rumreibt, heißt der Sanddorn auch gern mal Weidendorn, Haffdorn, Rote Schlehe, Dünendorn oder auch Sandbeere.
Diese Beere (wie schon etwas weiter oben geschrieben – alle Beeren sind Superfood) wächst an der Küste und besonders auf den kargen Inseln im Norden Deutschlands. Im Sanddorn steckt ungewöhnlich viel Vitamin C – zwischen 200 und 900 Milligramm auf 100 Gramm Fruchtfleisch. Doch der Sanddorn enthält auch noch jede Mange Beta-Karotin und Gerbstoffe sind auch noch drin. Sogar Öl findet sich im Sanddorn – nämlich zwischen drei bis fünf Prozent. Solche Sanddornöle sind daher reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Ich hab zum letzten Mal auf Langeoog Sanddorn verputzt und zwar direkt vom Strauch aber auch in Form einer Langeooger Delikatesse… 😉
=> Zum Langeoog Reisebericht
Wie heißt es doch so schön, die Zwiebel kommt zum Schluß. Ach ne, das war ja anders „das Beste kommt zum Schluß“ – aber irgendwie ist hier nun an beiden Weisheiten was dran. Denn die Zwiebel ist eine uralte Heilpflanze und auch in einer guten Küche wohl nicht wegzudenken. Die Zwiebel ist reich an Vitaminen und Kalium.
Die Zwiebel hat die Kraft den Cholesterinspiegel zu senken und vor Herzinfarkt zu schützen. Die Zwiebel ist gut für Diabetiker und sie soll auch noch vor Krebs schützen. Da fragt man sich schon fast, was kann dieses Superfood nicht?! Auf alle Fälle darf die Zwiebel auf unserer Superfood Liste nicht fehlen, denn sie wird wirklich viel zu oft unterschätzt oder vielleicht auch, aufgrund der tränenreichen Eigenschaft, völlig falsch eingeschätzt.
=> Lest dazu auch – Was hat die Zwiebel mit Wellness zu tun?
Wenn ihr diese Superfoods aus heimischen Gefilden beziehen wollt, müßt ihr natürlich auch immer etwas auf die Saison- und Erntezeiten achten. Und wenn ihr in einem gewöhnlichen Supermarkt einkauft auch bitte immer auf das Etikett schauen, von wo genau das Lebensmittel kommt. Denn einige Supermärkte schaffen es auch durchaus, Kartoffeln von Spanien anreisen zu lassen, obwohl wir grad Kartoffelerntezeit im eigenen Land haben. 😉
Extra Tipp: Kombiniert die verschiedenen Superfoods doch auch einfach mal. Zaubert euch einen doch einfach mal ein Superfood Müsli mit Haferflocken (auch so ein kerngesundes Food), mit verschiedenen Beeren und Nüssen (in Nüssen steckt auch jede Menge Kraft). Oder bereitet euch einen Superfood Salat mit Giersch, Grünkohl, Beeren, Zwiebeln, Rosenkohl und Rote Bete (Lust auf ein Rote Bete Salat Rezept?). Eine Alternative kann auch eine Suppe mit vielen unterschiedlichen Zutaten sein oder ein Smoothie!
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