Ausflug zum Weihnachtsmarkt Goslar: Kaiserpfalz, Himmelsleiter & Weihnachtswald
Tanja Klindworth
Wir nehmen dich mit auf die schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland. Der Weihnachtsmarkt in Goslar darf da auf alle Fälle nicht fehlen.
Wir nehmen dich mit auf die schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland. Der Weihnachtsmarkt in Goslar darf da auf alle Fälle nicht fehlen.
Ich liebe Weihnachtmärkte; ihr auch? Der Weihnachtsmarkt Goslar hat mir auf alle Fälle besonders gefallen!
Insgesamt ist der Dezember, aufgrund der Liebe zu Weihnachtsmärkten, auch immer der Monat mit den vielen Ausflügen – auf eben ganz viele unterschiedliche Weihnachtsmärkte. Jedes Jahr stehen ein paar altbekannte Weihnachtsmärkte auf dem Programm, doch wir versuchen auch immer wieder, neue vorweihnachtliche Reiseziele mit auf unsere Reiseliste zu setzen. So führte uns der Weg vor einiger Zeit z. B. erstmalig zum Weihnachtsmarkt nach Braunschweig und für das drauffolgende Jahr hatten wir uns ganz fest den Weihnachtsmarkt Goslar vorgenommen.
Gesagt getan. Goslar ist eine Stadt in Niedersachsen, genau genommen liegt sie im Harz in Niedersachsen. Wer hier regelmäßig mitliest und stöbert weiß, Niedersachsen ist eben auch mein Heimatbundesland. Goslar zählt um die 50.000 Einwohner und die Altstadt von Goslar gehört seit ein paar Jahren zum UNESCO Weltkulturerbe.
Im Gegensatz zum Besuch in der Löwenstadt Braunschweig sollte es in Goslar aber nicht gleich ein ganzes Wochenende werden, sondern nur ein Tagesausflug in die Stadt.
Somit düsten wir an einem Samstag Vormittag los in Richtung Goslar – von unserer Homebase sollten es etwas über zwei Stunden Fahrtzeit sein. In Goslar angekommen führte uns der erste Weg erst einmal rauf auf den Rammelsberg in den Maltermeisterturm zu einem zünftig-weihnachtlichen Mittagessen. Der erwartete Ausblick über Goslar (er gilt als besonders schön) ließ dann aber noch eine Weile auf sich warten. Dafür hatten wir an diesem kalten Dezembertag hier oben schon etwas Schnee.
Auch das ehemalige Erzbergwerk Rammelsberg zählt übrigens bereits seit 1992 zum UNESCO Weltkulturerbe.
Um aber über Goslar blicken zu können, mußte sich dann erst einmal der Nebel lichten. Gegen 13 Uhr war aber auch das geschafft und wir hatten einen wunderschönen Blick über weiße Bäumchen und die hügelige Landschaft direkt runter ist Tal über Goslar.
Der Maltermeisterturm wurde übrigens 1548 erstmalig erwähnt. Ein besonderer Tipp ist mit Sicherheit das höchste Schlafzimmer der Region – direkt oben im Maltermeisterturm. Es wird gern von Brautpaaren genutzt – hab ich mir sagen lassen.
Nach dem Mittagessen ging es dann aber endlich hinab in die Altstadt von Goslar. Wir parkten auf dem Parkplatz an der Kaiserpfalz. Der liegt wirklich sehr zentral und von hier aus startete gegen 14 Uhr auch unsere Stadtführung durch Goslar. Denn was soll ich sagen, ich war wohl schon mal in Goslar (als Kind) konnte mich aber nicht mehr so richtig dran erinnern und wenn ich in einer so alten Stadt zu Gast bin, so möchte ich auch mehr über sie erfahren.
Stadtführungen gibt es in unterschiedlichen Varianten ab 5 Euro pro Person.
Der Weg führte uns also erst einmal ein Stück hinauf zur Kaiserpfalz. Zum Gelände gehören das Kaiserhaus, ein ehemaliges Kollegiatstift, die Pfalzkapelle und die Überreste der Liebfrauenkirche. Die Kaiserpfalz gilt auch als Wahrzeichen von Goslar. Das Kaiserhaus ist tatsächlich sogar das älteste, größte und besterhaltene Gebäude dieser Art aus dem 11. Jahrhundert in Deutschland.
Für einen näheren Rundgang an der Kaiserpfalz blieb aber leider keine Zeit. Schon alleine deswegen beschlossen wir sehr schnell der Stadt noch einmal einen Besuch abzustatten.
Weiter führte der Weg durch die schmalen aber zauberhaften Gässchen, vorbei an den geheimen Gärten von Goslar und entlang der Gose. Dabei fiel uns auf, dass viel der kleinen windschiefen Fachwerk und Schieferhäuschen leer standen. Die Gästeführerin erklärte uns, dass es natürlich sehr kostenaufwendig sei, diese Häuschen in Schuss zu bringen und dann auch wirklich in Schuss zu halten. Das schrecke eben viele Hauskäufer auf Dauer ab.
Tipp: Wer nicht durch die Stadt laufen möchte, kann auch mit einer kleinen Bimmelbahn oder einer Pferdekutsche durch die Stadt cruisen.
Der Weg führte vorbei am alten Haus der Familie Siemens, entlang des Museumsufers, am ehemaligen Hospital Heiliges Kreuz (heute eine Künstlerstätte). Weiter über den historischen Marktplatz, mit einem Abstecher in die Marienkirche, vorbei am Brusttuchhaus und ganz zum Abschluss wurden wir dann am Weihnachtswald, in das bunte Treiben auf dem Weihnachtsmarkt Goslar, entlassen.
Ich gebe zu, Schnee hätte diesem Tag auf dem Goslar Weihnachtsmarkt sicherlich eine ganz besondere Stimmung verliehen. Doch als wir aus der Stadtführung in das Markttreiben entlassen wurden, dämmerte es schon einigermaßen.
Gemeinsam mit den Gerüchen, der Geräuschkulisse und den Lichtern, die jetzt überall an den Buden angingen, war es auch so sehr stimmungsvoll. Denn auch ohne Schnee bietet Goslar, in Zusammenhang mit Lichtern, Buden und Weihnachtsmarktzauber, ein ganz märchenhaftes Ambiente um ein paar genussvolle Stunden zu verbringen.
Viele der Sehenswürdigkeiten in Goslar verwandeln sich in der vorweihnachtlichen Zeit in fast märchenhafte Orte und Highlights.
Es lohnt sich einfach, durch die hübsche Altstadt von Goslar zu spazieren und einen Blick auf die, zum Teil, doch sehr schiefen Fachwerk- und Schiefer-Häuschen zu werfen. Alles ist festlich geschmückt, funkelt und leuchtet.
Besonders den Rundgang durch den kleinen Weihnachtswald empfand ich persönlich als sehr märchenhaft. Das kleine Wäldchen schluckt die Geräuschkulisse und bietet hier und da Ruheeckchen. Der Boden ist mit Sägespänen bestreut und so wird der Effekt auch noch etwas verstärkt. Wir konnten sogar einen kleinen hölzernen Tisch ergattern und dann war kein Halten mehr. Mit Einsatz der Dämmerung hatten wir an diesem Tag dann auch unseren ersten Glühwein.
Ein wenig durchgefroren von der Stadtführung folgte fast auf dem Fuße auch Glühwein Nummer zwei. Vielleicht sorgte auch das dafür, dass wir Kontakt zu anderen Marktbesuchern aufnahmen, die sich dann zu uns gesellten. Wir fachsimpelten also in einer Gruppe, welche Weihnachtsmärkte in Deutschland besonders schön und sehenswert sind und Goslar zählte nun auf alle Fälle dazu.
Nur schwer konnten wir uns von unserem gemütlichen Plätzchen losreissen, doch wir wollten natürlich sehen, was der Weihnachtsmarkt in Goslar noch so zu bieten hat. Also zog es uns im Anschluss an verschiedenen Buden und Ständen vorbei mit weihnachtlichen Leckereien und Handwerkskunst. In unsere Tasche wanderten Zuckerstangen, ein versteinertes Tierchen (ein Weihnachtsgeschenk für den Nachwuchs), eine neue Mütze (für mich) und noch ein paar andere schöne Dinge.
Die Marktbuden und somit den kompletten Weihnachtsmarkt Goslar findet ihr rund um die Marktkirche. In der Kirche finden zur Adventszeit auch zusätzliche Andachten, Gottesdienste und auch kleine Konzerte statt.
So landeten wir irgendwann vor dem Turmeingang der Kirche – der „Himmelsleiter“. Nach einer kurzen Überlegung entschlossen wir uns für den Aufstieg. Der Name Himmelsleiter wird dem Aufstieg wirklich gerecht, denn es handelt sich hier in der Tat nur um Holztreppen und Stuffen, der letzte Teil der Treppe (insgesamt dürft ihr hier weit über 200 Stufen emporklettern) gleicht schon eher einer Stiege. Doch der Aufstieg lohnt sich, denn wer oben ankommt wird mit einem wunderschönen Blick über den funkelnden Weihnachtsmarkt von Goslar belohnt.
Der Eintritt auf den Kirchturm kostet 2,50 Euro pro Person. Zur Advents- und Weihnachtsmarktzeit ist der Turm wohl auch länger geöffnet – ein Aufstieg war an unserem Besuchstag bis 19 Uhr möglich.
Wir hatten Glück, während wir oben auf dem Turm waren, begannen plötzlich auch die Glocken zu läuten. Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Für den Aufstieg haben wir dann übrigens doch ein paar Minuten gebraucht. Abwärts ging es wesentlich schneller.
Wieder unten auf dem Marktplatz angekommen führte uns der Weg als nächstes zum Glockenspiel an der Ostseite des Marktplatzes. Denn ein Blick auf die Uhr zeigte, dass es in ein paar Minuten zum letzten Mal an diesem Tag sein Spiel zeigen würde.
Vier Mal täglich öffnen sich drei Türen, im Giebel des Kämmereigebäudes Goslar, um die Geschichte des Bergbaus zu präsentieren: Um 9 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr und 18 Uhr.
Die Figuren des Glockenspiels zeigen die Geschichte des Bergbaus am Rammelsberg – entdeckt durch den Ritter Ramm. Und zwar von der Entdeckung bis hin zur Neuzeit – insgesamt also um die 1000 Jahre. Untermalt wird das kleine Schauspiel mit der Musik des Glockenspiels und hierbei handelt es sich wohl um alte Bergmannslieder.
Um das Schauspiel gut zu sehen, platzierten wir uns beim ehemaligen Gildehaus der Tuchhändler am Marktplatz in Goslar. Heute befindet sich ein Gastrobetrieb im ehemaligen Gildehaus. Es ist sehr schön verziert und ihr erkennt es gut am „Dukatenscheisser“, der die Fassade empor klettert.
Nach dem das Glockenspiel beendet war, verspürten wir ein wenig Hunger. So zogen wir kurzerhand weiter, denn wir hatten ja einige Stellen auf dem Weihnachtsmarkt noch gar nicht besucht und erkundet.
Am Kämmereigebäude fanden wir einen Durchgang auf eine Art Hinterhof – dem Kämmereihof. Hier erinnerte der Weihnachtsmarkt eher an eine Apres Skiparty. Die Stimmung war gut und wir ließen uns von der super Laune einfach anstecken und mitreissen und wippten zur Musik schwungvoll mit. Gegen den kleinen Hunger genehmigten wir uns eine Erbsensuppe und eine weitere Tasse Glühwein. Die Erbsensuppe war sehr lecker. Jedoch konnte der Glühwein leider mit dem Glühwein vom Weihnachtswäldchen nicht mithalten. So blieb es hier bei einem Glühwein, heißer Suppe und ein paar Tanz- und Mitsingeinheiten.
Zum Abschluss schlenderten wir dann noch über den Weihnachtsmarkt in Goslar vor dem Kämmereigebäude. Hier findet ihr auch den Brunnen mit dem großen Bronzenadler, der mich eher an eine große Gans erinnerte. Vielleicht auch, weil einfach alle Lichterketten wirklich zu diesem Bronzeadler führen und er zur Weihnachtszeit auch sehr weihnachtlich geschmückt ist… vielleicht denkt man da einfach eher an eine Weihnachtsgans – Goslar möge es mir verzeihen.
Bei dem Bronzeadler am Marktplatz handelt es sich übrigens um eine Kopie, das Original befindet sich im Museum.
Hier am Brunnen haben wir uns dann auch noch einmal einen Glühwein genehmigt, der übrigens wieder sehr lecker geschmeckt hat. Bei Glühwein bin ich übrigens persönlich sehr eigen. Ich brauche hier kein TammTamm oder GlitzerGlitzer. Ich trinke in der Tat am liebsten einen richtig guten bodenständigen Glühwein der eine würzige Note hat ohne irgendwelche Fruchtstückchen drin oder aber abgeleitete Varianten. Bitte, bitte auch kein Schuss Rum hinein, denn dann liege ich nach ein paar Minuten unter dem nächsten Glühweinstand.
Wer jetzt mitgezählt hat, weiß, Geheimnis Nr. 7 steht noch aus. Ihr konntet uns jetzt durch die Stadt und kreuz und quer über den Weihnachtsmarkt begleiten, doch alles haben wir euch natürlich grad noch nicht verraten. Wer auf dem Weihnachtsmarkt Goslar unterwegs ist, muß natürlich auch die Spezialitäten der Stadt kosten, wie z. B. die Harzer Pfefferrolle (eine Bratwurst) oder ihr kauft an Butterhannes Schweinerei (die Butterhanne ist auch so ein Wahrzeichen von Goslar) eine Scheibe Spanferkel im Brot und lasst es euch schmecken.
Manch einer behauptet, auch die Schneebälle muß man unbedingt probieren. Ich persönlich finde die Schneebälle (eine Art Kuchenbackwerk) ja immer etwas trocken und ganz schön mächtig… und außerdem gibt es die auch in anderen Städten. Ich hab sie z.B. auch in Werningerrode und Rothenburg ob der Tauber gesehen und auch dort gegessen – in verschiedenen Varianten.
Leicht durchgefroren und mit kalten Füßchen haben wir schließlich gegen 20 Uhr unsere Rückreise ins nördliche Niedersachsen angetreten, so dass wir mit einem kurzen Zwischenstopp dann tatsächlich gegen 22.30 Uhr etwas K.O. aber glücklich wieder zu Hause angekommen sind.
Mein persönliches Fazit zu Goslar und zum Weihnachtsmarkt in Goslar lautet „SUPER“ und ich komme ganz bestimmt wieder. Denn ein Tag reicht hier überhaupt nicht aus. Aktuell überlegen wir, ob wir im Frühling einfach mal ein ganzes Wochenende nach Goslar düsen. Es gibt nämlich auch ein paar Wellnesshotels in der Stadt. Da läßt sich doch super was kombinieren – oder was meint ihr?
Erstmalig erschien dieser Artikel im Dezember 2017. Im November 2022 wurde der Artikel umfangreich überarbeitet.
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Liebe Tanja,
wenn ich mir Deinen Post über das weihnachtliche Goslar so durchlese, ist es schade, dass die Weihnachtszeit schon wieder vorüber ist. Ich hatte keine Ahnung, das Goslar so schön ist. Das ist in der Vorweihnachtszeit bestimmt eine Reise wert. Leider bedeutet es für uns von Oberbayern eine ziemlich lange Anfahrtszeit. Aber mal sehen. Vielleicht klappt’s ja mal mit einer Reise nach Goslar.
Liebe Grüße,
Monika und Petar