Erkenntnisse aus (m)einer Wellness Auszeit
Liebe Leute, ich entschuldige mich vielmals für die kleine Auszeit hier auf dem Blog. Ich war mit meiner Familie fast drei Wochen unterwegs… und eigentlich wollte ich zwischendurch auch etwas arbeiten, doch wie es ab und zu ist, hab ich dann mittendrin beschlossen, ich brauche einfach mal Ruhe. Gesagt getan… Wellness Auszeit kurzerhand in die Tat umgesetzt. Denn davon geht die Welt nicht unter, wenn man mal von mir ein paar Wochen nicht wirklich viel sieht und hört… ODER?! Doch jetzt bin ich mit voller Kraft zurück. Und was ploppt da so fast als erstes in meinem Mailfach auf – Fragen rund ums Thema Wellness.
Wellness ist eben nicht gleich Wellness!
Stellt euch vor, auch bekannte Medien (also bekanntere als mein Blog – wenn es denn überhaupt geht… 😉 ) stellen plötzlich fest, Wellness ist mehr als Massage und Sauna. Ach ECHT?! 😉
Pötzlich ist die Rede von Natur und Aktivurlaub als echter Wellnessfaktor. Es geht um die Nährung von Körper, Geist und Seele. Also ums Gemüt und die Gesundheit. Ist das denn nun der neue Wellnesstrend? Wenn ja, wer geht denn hier als Gewinner aus diesem Trend?
Wellness ist ein Lebensgefühl – meine REDE!
Wellness-Auszeiten nehmen!
Werfen wir mal einen Blick auf meine kleine Wellness-Auszeit von fast drei Wochen, die ich gerade frisch erlebt habe. Für mich heißt Wellness Auszeit übrigens einfach „noch mehr Zeit für Wellness zu haben“. Denn in meinem Alltag hat Wellness natürlich einen festen Platz. Aber zurück zu meiner letzten Wellness-Auszeit.
Hab ich Wellness klassisch genossen? „Ja auch“, doch meine Auszeit bestand eben aus vielen anderen Bausteinen, um mich wohlzufühlen und etwas für mich zu tun… für meinen Körper, meinen Geist und meine Seele. So hab ich mir Städte und Kultur angeschaut, stille Momente in Kirchen verbracht, bin jeden Tag sehr viel gelaufen, durch wundervolle Natur gewandert, hab mir gemütliche Unterkünfte gesucht (in denen ich mich wohlfühle), gute Dinge gegessen und getrunken (Stichwort: Genuss), einfach mal ausgeschlafen, bin zwischendurch in einem Pool abgetaucht und habe mir auch mal Massage und Sauna gegönnt. MyWellness eben!
Hotel Zugspitze: Wellness & Sauna
Haben Luxus-Wellnesshotels ausgedient?
Das heißt nun nicht, dass klassische Wellnesshotels einpacken können. Doch auch hier muß eben einfach das „Große & Ganze“ stimmen. Das „Wellness-Konzept“ muß stimmen, um es einfach mal kurzzufassen. Denn wenn ich in einem großen Wellnesshotel, mit einem großen Wellnessbereich, kaum Ruheräume anbieten kann, dann ist das kurzgesagt „kein“ Wellness. Oder wenn es zwar einen Pool gibt, doch ich darin einfach nicht schwimmen kann aus Platzmangel, so ist das auch „kein“ Wellness. Jedenfalls nicht umfassend. Denn der Gast wird sich hier auf Dauer nicht wohlfühlen – und weiß vielleicht noch nicht einmal warum er sich grad nicht wohlfühlen kann.
Nur wenn sich Wellnessgäste wohlfühlen, werden sie auch Wellness konsumieren und zusätzliche Leistungen „einkaufen“.
Qualität heißt also das Zauberwort und da muß ein Wellnessbereich nicht riesig sein (dazu passt auch super die Kategorie „kleine geile Yogastudios von der lieben Spa-Blogger-Kollegin Jenny von I love Spa) und ein Wellnessangebot nicht einer Imbisskarte gleichen (von jedem ein klein wenig) sondern lieber ein Beispiel an einem Gourmet-Restaurant nehmen. Hier stimmt doch auch das Ambiente, es gibt einen Spitzenkoch und eine feine, übersichtliche Karte.
Liebe Wellnesshotel-Betreiber oder auch Wellnessoasen-Betreiber, habt ihr euch schon mal die Frage gestellt, ob ihr euch in eurem eigenen Hotel oder Spa wohlfühlt?
Oft wird der Bereich Wellness in vielen Hotels immer noch nicht als volle Abteilung angesehen. Für viele Hoteliers läuft der Spa „leider“ als Beiwerk mit… um es mal nett auszudrücken. Das liegt auch sicherlich oft daran, dass ein Hotel-Manager dem Spa-Manager übergeordnet ist und viele Hoteliers eben einfach auch nicht so viel Sinn für Spa und Wellness haben. Nicht alle wohlgemerkt, doch eben viele. 😉 Hotels, die das Thema ganzheitlich betrachten und viel Wert auf umfassenden Wellness- und Wohlfühlfaktor legen, können hier oft mit ganz anderen Zahlen, Ergebnissen und Erfolgen glänzen. Hier laufen Spa- und Wellnessbereiche durchaus „mehr“ als profitabel. In solche Wellnesseinrichtungen gehört dann neben klassischen Wellnessanwendungen, Pool und Sauna auch ein Aktiv- und Naturangebot. Von Kräuterwanderung, bis Yoga zum Sonnenaufgang oder auch geführten Wanderungen mit Erlebnisbausteinen ist so Einiges dabei.
Auch irgendwie Wellness – zu Gast in der Kraeutermanufaktur Spreewald
Wellness ist das was gut tut!
Sollte ich Wellnessfeeling auf den Punkt bringen, so kann ich nur sagen „Wellness ist was gut tut“ – nicht mehr und nicht weniger. Denn das sieht für jeden Menschen oft anders aus. Pauschal kann man nicht sagen, Sauna tut gut. Ich bin zwar ein großer Saunafan, doch kenne ich sehr viele Menschen, die nicht gern in die Sauna gehen, die sogar Kreislaufprobleme und Schwindelgefühl bekommen. Die mit der Wärme nicht gut umgehen können oder denen auch, aus gesundheitlichen Gründen, empfohlen wird, nicht in die Sauna zu gehen. Es gibt Massagen, die sollte man nicht genießen, wenn man schwanger ist und auch bei verschiedenen körperlichen Erkrankungen tut eine Massage ganz bestimmt nicht gut.
Wellness ist der Faktor, bei dem wir uns entspannen können!
Das kann ein Vollbad im eigenen Badezimmer sein… es kann aber auch ein langer Spaziergang im Wald (Stichwort: Waldbaden) oder einfach der Genuss eines guten Glas Rotweins sein. Ich selber tue mich z. B. schwer damit zu meditieren, doch einfach in einer ruhigen Kirche zu sitzen (wenn kein Gottesdienst ist) und die Stille und die Schönheit zu genießen, entspannt mich sehr.
Wellness sollte nicht mal „kurz“ im Wellnesshotel gelebt werden. Jeder der Wellness leben möchte, der muß darüber nachdenken, wie es auch im Alltag einzubauen ist. Wie möchte ich mich bewegen, wie möchte ich mich ernähren, wie viel Ruhe gönne ich mir, wie möchte ich arbeiten oder auch wie konsumiere ich? All das sind wichtige Fragen und Bausteine. Eine schöne Massage oder der regelmäßige Saunabesuch sind dann nur noch ein I-Tüpfelchen.
Wellness Feeling Wattwanderung an der Nordsee
Wellness muß sich auch rechnen!
Egal wie wir es drehen und wenden, Wellness muß sich rechnen, sonst würde es wohl keiner anwenden. Für den Wellnessanbieter muß es sich rechnen aber eben auch für den Wellness-Konsumenten. Ich möchte damit sagen, Wellness muß den Menschen auch was bringen, sonst würde es wohl keiner praktizieren. Dabei ist es aber nicht wichtig, ob euch die Massage gut tut, aktiv sein oder eben auch eine Runde in der Sauna. Es ist viel mehr das Gesamtpaket und wenn euch das nicht gefallen würde, dann würdet ihr wohl kein Wellness betreiben – richtig?
Aus der Sicht des Wellnessanbieters wiederum müssen sich auch Menschen finden, die Wellness zu schätzen wissen. Ansonsten würde es sich für ihn nicht lohnen einen tollen Wellnessbereich zu schaffen oder auch Top-Personal für Anwendungen und Co. einzustellen. Das Ziel eines Wellnessanbieters ist also mit dem Wellnessbereich und dem Angebot (es ist eben auch eine Dienstleistung) Geld zu verdienen und Menschen einen Job zu geben (der ihnen Spaß bringt und natürlich auch für den Lebensunterhalt sorgt). Menschen die in einem Wellnessbereich arbeiten, wollen aber sicherlich nicht nur Geld verdienen, sondern sie wünschen sich ganz bestimmt auch Wertschätzung…
Für den Wellnesskonsumenten ist das Ziel allerdings nur „sich wohlfühlen“ und wie schon mehrfach in diesem Artikel erwähnt, führen da viele Wege „nach Rom“ oder eben auch zum Ziel. 😉 Und für jeden sieht dieser Weg sicherlich ganz unterschiedlich aus und es ändern sich auch hin und wieder mal die Parameter durch Lebensumstände (frag mal eine Neumutti was Wellness ist – so wird sie dir garantiert mit „Schlafen“ antworten 😉 ), Wohnorte, Job oder auch Alter. Als ich 20 war, war für mich ganz sicherlich eine wilde Partynacht auch irgendwie Wellness… heute würde ich das nicht mehr unterschreiben. 😉
Nun interessiert mich aber mal eure Meinung. Was ist denn Wellness für euch?
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